© Hilmar Alquiros  Tao-Project: 道 德 經 Dào Dé Jīng 2000-2018  Impressum   Datenschutzerklärung

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Big Bang

The Chinese cosmogony

timetable / Zeittafel   -2008

 -1.000.000

 

 

700.000-200.000

Prehistory

The first human relicts being discovered were bones of the so-called Peking Man (Beijing yuanren 北京猿人; Sinanthropus pekinensis, now Homo erectus pekinensis) at Zhoukoudian 周口店 in 1927. Other findigs in this area brought up the theory of a muli-centered human evolution that should not exclusively have taken place in Africa. This problem is still not resolved today.
 "A universal guide for China studies from Chinaknowledge"

10000-2000

Mythology

Mythology and the origin of Chinese culture
Survey /
Periods of Chinese History / dynasties

>2205

First ancestor = Yellow Emperor Huangdi
Xia Dynasty 夏代
Fuxi

Goldenes Zeitalter: First ancestor is the Yellow Emperor 黃帝, Huang Di (Huangdi), surname Xuanyuan 軒轅氏; residence: Youxiong 有熊 (reigned for 100 years) dem Gelben Kaiser zugeschriebene Übungen zur Pflege der Gesundheit; his son: Changyi 昌意, his son: Emperor Zhuan Xu 顓頊, his son: Gun 鯀, his son: Wenming 文命, called Da Yu 大禹.
Kulturheros Fuxi: verfasst das „Huangdi Neijing“ (Innerer Klassiker)
 

Mythical Period of the "Five Emperors" 五帝紀 Wŭ Dì Jì  (Reign List)

Chinese tradition postulates a period of great culture heroes who invented the arts of civilization, followed by the foundation of a dynastic line referred to as Xià (q.v.) The period of the Five Emperors is traditionally considered to run from about 10,000 BC to about 2207 BC.

2205-2197

Yu the Great

Goldenes Zeitalter: Yu the Great (Da Yu) 大禹; surname Xiahou 夏后氏 - is said to have ruled from 2205 to 2197 BC, other sources say, from 1989 to 1978 BC.
The personal name of Yu the Great was Zi 子

 -2000

 

 

2000-1700 (1500)

Xia Dynasty 夏代

Goldenes Zeitalter
 

1700-1067 (1027)

Shang Dynasty 商代

 (17th to 11th cent. BC)

1066-221

Zhou-Dynastie

1027-771 Western Zhou Dynasty   770-221  Eastern Zhou Dynasty  
yìjīng-Entstehung? [ I Ging, I Jing, Yi Ching, Yi King; I Ching (Wade-Giles)] endgültige Form bereits während der Zhou-Dynastie (~ 1200-500) [mythischem Herrscher Fu Xi  zugeschrieben]

 -1000

 

 

~1000-51

"Klassische chinesische Epoche"

Erste klassische Schriften bis Konzil 53-51

~1000-600

Shījīng und Shūjīng

Verfassen/Kompilieren der ersten klassischen Schriften ...

 722-481

(476)

Frühling- und Herbstepoche
 

Zweite Epoche der Zhou-Dynastie (1066-221 v. Chr.). Nur sieben größere Staaten blieben aus vielen anderen übrig. 770-476 Spring and Autumn period   

551-479

Konfuzius / Kŏngzĭ

Begründer des Konfuzianismus

~551-479

yìjīng

Niederschrift

~540-480

Heraklit

Geistesverwandte Gedanken zu Laozi 老子

~480-390

Mòzĭ

Begründer des Mohismus

   

475-221 Warring States period    221-207  Qin     206-9  Western Han

403-221

Streitende Reiche / Zhànguó-Zeit
Heguanzi 鶡冠子

Die Streitenden Reiche (403-221 v. Chr. s. Karte ) (warring "states period") waren die dritte und letzte Epoche der Zhou-Dynastie (1066-221 v. Chr.). (Meister mit der Phasanenkappe) Streitende Reiche. (403-221 v. Chr.) Selbstkultivierung und Regierung in Übereinstimmung mit dem naturgegebenen Wandel der Phasen/Elemente.

~400?

Dàodéjīng 道德經
Lǎozĭ

Wichtigster Text des Daoismus (Klassiker vom DAO und seiner Wirkung) Früher gebräuchliche Transkription: Tao Te King. "Meist übersetztes Werk nach der Bibel. Sammlung von 81 Abschnitten in insgesamt etwa 5000 Zeichen über das DAO 道 ,sein Wirken de 德 in der Welt und das richtige Verhalten des Menschen, Nicht-handeln wuwei 無為. Als Autor gilt traditionell Li Dan 李聃, genannt der Alte Meister Laozi 老子, dessen historische Existenz aber nicht nachweisbar ist." Er soll den Text vor seiner Reise in den Westen im 6. Jh. v. Chr. dem Passwächter Guan Yin hinterlassen haben. Ausgrabungen von Guodian aus dem frühen 3. Jh. v. Chr. und Mawangdui aus dem 2. Jh. v. Chr. bestätigen, dass das Buch im 4. Jh. v. Chr. entstanden sein dürfte. Die heute verbreitete Fassung, die nach ihrem Kommentator Wang Bi 王弼 (bis 249) benannt ist, stammt aus der Han-Zeit. [http://www.100jia.net/texte/]

372-289

Menzius / Mèngzĭ

Hauptvertreter des Konfuzianismus

~319-301

Anonymus

Lǎozĭ老子(Kapitel 39!) wird zitiert im Zhànguócè [unklare Authentizität] von einem gewissen König Yán Chù von (regierte von 319-301.) Evtl. als von Liú Xiàng (s.u.) eingefügt diskutiert.

~300 ?

Zhuāngzĭ 莊子 (369-286)

(Meister Zhuang) Das Nanhua zhenjing 南華真經 ist neben dem Daodejing das wichtigste Buch des philosophischen Taoismus. Es wird übereinstimmend als literarisch wertvollstes taoistisches Werk bezeichnet. Es besteht aus auch für uns heute anschaulichen Begebenheiten und Begegnungen. Einen prominenten Platz nimmt neben der Veranschaulichung des Dao die Erkenntnis- und Sprachtheorie ein. Manchmal treffen wir auf Phantasiewesen in fremden Welten, manchmal auf bekannte Persönlichkeiten im Disput, etwa der Sophist Hui Shi. Konfuzius tritt immer wieder positiv in Erscheinung. Nur in einigen Dialogen mit Laotse erweist er sich als weniger vollendet als ersterer. 
Das Werk wurde im 3. Jh. v. Chr. verfasst. Im Yiwenzhi des Hanshu wird es mit zweiundfünfzig Abschnitten angeführt. Heute sind nur 33 Abschnitte überliefert. Das Buch ist in drei Teile eingeteilt. Die sieben Inneren Kapitel Neipian 内篇 stehen am Anfang. Sie werden manchmal dem taoistischen Philosophen Zhuang Zhou 莊周persönlich zugeschrieben. Die folgenden fünfzehn äußeren Waipian 外篇  und zehn vermischten Zapian 杂篇  Kapitel werden seiner Schule und späteren Taoisten zugeschrieben. Während der Tang-Dynastie erhielt das Werk den Ehrentitel "Wahres Buch vom südlichen Blütenland".  Der bekannteste Kommentar stammt von Guo Xiang 郭象 (+ 312) aus der Jin Dynastie.[http://www.100jia.net/texte/]

Zhuāngzĭ, Kap. 33 (letztes Kapitel) "Lǎo Dān spricht" - entspricht gut Dàodéjīng 道德經 Kap. 28 g) - o).

300-200

(Guiguzi 鬼谷子)

(Meister des Geistertals) Kleines Buch aus der späten Epoche der Streitenden Reiche (3. Jh. v. Chr.) mit gemischten Inhalten. Es gehört nicht zu den traditionell der taoistischen Philosophie zugeordneten Werken.

300-200

Liezi 列子

(Meister Lie) Autor Lie Yukou 列御寇 ist historisch nicht nachweisbar. Das Buch stammt aus dem 3. Jh. Es ist der für uns am leichtesten nachvollziehbare taoistische Klassiker. Nach Aufgabe von Wissen und Begierden kann sich der Mensch natürlich ziran 自然 verhalten. Das letzte Kapitel ist dem Skeptiker Yang Zhu 楊朱 gewidmet, der zu Lebzeiten großen Einfluss hatte.
Im Yiwenzhi 艺文志 des Hanshu 汉书 wird der Text Liezi mit acht Abschnitten angeführt. Auch heute sind acht Abschnitte überliefert. Während der Tang-Dynastie, im Jahr 742, erhielt das Werk den Titel "Wahres Buch vom quellenden Urgrund Chongxu zhenjing 冲虚真经". Es enthält fabelhafte Episoden, die das Leben im Dao gut veranschaulichen. Neben Liezi tritt der Skeptiker Yang Zhu 杨朱 prominent auf. Es ist neben dem Daodejing und dem Nanhua zhenjing 南化真经 das drittwichtigste Buch des philosophischen Taoismus. Der bekannteste Kommentar stammt von Zhang Shen 张湛 aus der Jin Dynastie.
[http://www.100jia.net/texte/][http://www.100jia.net/texte/][http://www.100jia.net/texte/]

300-100

Shanhaijing 山海经

(Klassiker der Berge und Seen) Magische Geographie aus dem 3. bis 1. Jahrhundert v. Chr., die dem legendären Großen Yu zugeschrieben wurde. Sie beschreibt Fauna, Flora, Mineralien, fremde Völker, Geister und Götter in allen vier Himmelsrichtungen, sowie jenseits des Meeres, innerhalb der Meere und in der großen Wildnis.[http://www.100jia.net/texte/]

~ 300 / 280 ?

Jīngmén-Fund (1993) Guōdiàn-Text

Textteile aus 32 der heutigen Kapitel

~298-~220

Xúnzĭ荀子

Hauptvertreter des Legalismus.
Xúnzĭ (chin. 荀子auch Hsün-Tse chinesischer Philosoph in der Zeit der Streitenden Reiche. (klassischen Konfuzianismus),  gleichzeitig ist Xúnzĭ auch der Name seines Werkes.
Kap. 17 S. 260: "Lao Tzu hat einen Blick für [den Vorteil] des Sich-Duckens {qū nachgeben} , ist aber ignorant gegenüber dem Sich-Behaupten." [Chang 1982 S. 414]

~280-233

Hánfēizĭ (†233)

Hauptvertreter des Legalismus. Kap. 20 und 21: einzelne Kapitel, Passagen oder kurze Sätze aus dem werden als Beispiele angeführt (aber nicht im Sinne des Daoismus verwendet!).
in Kap. 20: aus
Dàodéjīng 道德經 :
Kap. 38, 54 (vieles), teilweise 12, 46, 50, 58, 59, fast vollständig 60, ein Satz aus 14, der erste Satz aus 1, etwas aus 67, 53

In Kap. 21: aus Dàodéjīng 道德經 :
Kap. 46 (fast ganz), viel von 26, 36, 63, 52, 71,  [kurz aus 64], je ein Satz aus 41, 33, 27, 47 ganz.
[22+1]
Summe ca. 650 Zeichen, 10% des Dàodéjīng 道德經!
Hán Fēi Zĭ 韓非子 "Master Hán Fēi"

A philosopher (and his book) dating to about the IIIrd century BC, concerned with government, but influenced by Taoism, but especially associated with Legalism, a school of statesmanship advocating universal application of unbending law. He served in more than one small state, including Qín , under the monarch who was to become the first emperor of a unified China. A rival named Yáo Jià 姚賈 is said to have become envious of him and to have arranged his arrest. He committed suicide in prison about 230 BC.

 (Wimmer) Han Fei ist auch einer der frühesten Kommentatoren des Daodejing. Er hat zu 22 Kapiteln davon Kommentare geschrieben. Von ihm stammt auch die erste Interpretation des umstrittenen Kapitel 1, in dem so viel auf die Interpunktion ankommt. Han Fei hat gelesen: "Das Tao, von dem man sprechen kann, ist nicht das bleibende, ausdauernde Tao."[107]  Han Fei Zi, Kap. 20, zitiert nach Béky 1972, S. 67
Er sieht Dao als das principium individuationis, nicht als ein undifferenziertes Kontinuum: Dao ist dasjenige, wodurch alle Dinge das werden, was sie sind. Es ist das, womit alle Prinzipien kommensurabel sind. Prinzipien sind Muster (wen), entsprechend denen alle Dinge zur Existenz kommen, und Dao ist der Grund für ihre Existenz. Darum heißt es, dass Dao die Dinge in eine Ordnung (li) bringt. Dinge haben jeweils ihre Prinzipien und können sich nicht gegenseitig durchdringen. Da Dinge ihre jeweiligen Prinzipien haben und sich nicht gegenseitig durchdringen können, sind darum Prinzipien die kontrollierenden Faktoren in den Dingen. Jedes hat sein eigenes Prinzip im Unterschied zu demjenigen des andern, und Dao ist ihnen allen angemessen [als Einheit]. Folglich muss alles den Prozess der Transformation durchlaufen.
[108] Han Fei Zi, Kap. 20, übersetzt nach Chan 1969, S. 260

Die Kunst der Staatsführung. Die Schriften des Meisters Han Fei. Aus dem Altchinesischen übers. v. Wilmar Mögling.

<239

Lü shi chunqiu 呂氏春秋

(Frühling und Herbst des Herrn Lü) Das Buch wurde unter Förderung des Qin-Kanzlers Lü Buwei 呂不韋 239 v. Chr. fertiggestellt. Er versammelte dazu laut Sima Qian 3000 gelehrte Hausgäste und ließ sie an einer Zusammenfassung des Wissens der Zeit arbeiten. Als das Buch fertig war, ließ er es auf dem Marktplatz ausstellen und einen Sack mit 1000 Goldstücken darüber hängen. Er versprach sie demjenigen, der schlüssig auch nur ein Zeichen hinzufügen oder wegnehmen könne.

Das erste Buch, die 12 Aufzeichnungen, ist zyklisch nach den Monaten des Jahres aufgebaut -- daher der Name "Frühling und Herbst". Es enthält 12 mal 5 Abschnitte. 60 ist die Zahl der Jahreszyklen. Es wird dem Himmel zugeordnet.

Das zweite Buch, die 8 Betrachtungen, enthält 8 mal 8 (64) Abschnitte. 64 ist die Zahl der Hexagramme des Yijing. Es wird dem Menschen zugeordnet.
Das dritte Buch, die 6 Abhandlungen, enthält 6 mal 6 Abschnitte. Es wird der Erde zugeordnet.

Das Konzept der 5 Phasen/Elemente ist zentral: Erde tu 土, Holz mu 木, Metall jin 金, Feuer huo 火, Wasser shui 水. Ihnen entsprechen 5 Farben, Organe, Stimmungen usw. Die Natur, die menschliche Gesellschaft und historische Abläufe sind danach geordnet. Das Werk des Zou Yan 鄒衍, dessen Schule diese Gedanken ausgeformt hat, ist verloren. [http://www.100jia.net/texte/]

>235

Lǚ Bùwéi (†235)

"Lǚshìchūnqiū" - wohl unter Leitung von Lǚ Bùwéi zusammengestelltes Werk (Ideensammlung nach "Gastliteraten") in Kap. I, 4 Erwähnung: ("Als Lǎo Dān dies hörte, sagte er …" - allerdings ohne Zitat aus dem Dàodéjīng 道德經)

232-202

Xiàng Yǔ's concubine

oldest Laozi-Manuscript mentioned by Fu Yi (554-639)

221-207

Qin-Dynastie

Qin (Ch'in) eroberte alle anderen und vereinigte China unter der gleichnamigen Dynastie (221-207 v. Chr.).

< 206

Mǎwángduī -Text A.
Schriftstil
  Xiǎozhuàn

Textausgabe als Grabbeigabe, 1973 entdeckt

< 179

Mǎwángduī-Text B.
Schriftstil Lìshū

Textausgabe als Grabbeigabe, 1973 entdeckt

-2. Jh.

Wenzi 文子

(Meister Wen) [http://www.100jia.net/texte/] älteste erhaltene Erklärungen von Teilen des Laozi! Nimmt Hanfeizi teilweise wörtlich vorweg, Übereinstimmungen auch mit Huainanzi), z.B. Kap. 17.1. Neue Entdeckung längerer Teile 1973 auf Bambusstreifen in Dingxian / Hebei, 1995 publiziert. (Han-Dynastie-Grab Nr. 40)

139

Huainanzi 淮南子

(Meister von Huainan)  compiled by a prince in 139 BC.[http://www.100jia.net/texte/]

~139

Liú An (179-122)

Im "Huáinánzĭ" Zitat des Kap. 42 Dàodéjīng 道德經: Nach "Als 'das Eine' erzeugt es nicht. Daher teilt es sich und macht das Yin und das Yang. Yin und Yang harmonieren und sind die Erzeuger aller Dinge" folgt das Zitat: "故一生二二生三三生萬物 = b), c), d) yuē  "Denn es heißt" (statt 道生一), abgewandelt für das nicht ausschließlich daoistische Werk.

-2.Jh.?!

"Mr. Lin"
"Mr. Fu"
"Mr. Xu"
Liu Xiang

verschollene erklärende Schriften über Laozi; aufgelistet in einer Bibliographie, der Han shu Liste:

Classic Laozi handet Down by Mr. Lin, Mr. Fu, Mr. Xu ...

"Erklärung des Laozi"

~100

Sīmǎ Qiān 司馬遷 (145-86)

Shǐjì.  (Lǎozĭ-Biographie) [z.B. Verlag Zhōngjuá, Běijīng 1989.] Vergleich der philosophischen Schulen (vgl. Jacobs S. 304-306), über Dàoisten:

"Die Daoisten lassen den Menschen die Ursubstanz und den Geist als das besondere Eine sehen, alle Tätigkeiten sollen mit dem Unsichtbaren harmonieren, ausreichend für die 10000 Dinge. Was sie als Lehre verbreiten, folgt dem großen Strom der Yīn-Yáng-Schule, nimmt Gutes aus der konfuzianischen und der mohistischen Schule, sammelt wichtige Punkte der Dialektiker und der Legalisten, mit dem jahreszeitlichen Wechsel entsprechen sie den Wandlungen der Dinge, unter den sich auf die Dinge beziehenden Festlegungen und Gebräuchen ist nichts, was unangemessen wäre, ihre Weisungen sind knapp und leicht zu fassen, faktisch tun sie wenig, aber erreichen viel."

74-49

Kaiser Xuāndì

Hàn-Kaiser, unter dem das folgende Konzil stattfindet ...

59-24

Zhuang Zun

Später Yan Zun genannt, schrieb einen Laozi-Kommentar (Laozi zhu, in 2 juan), teilweise erhalten, erwähnt im Sui shu Katalog und im Jingdian shiwen, nicht aber später (nach Shima Kunio daher wohl in der Tang-Dynastie verloren; sowie einen "Wortlaut des Laozi" (Laozi zhigui, 11 juan im Sui shu-Katalog, später mit 13 bzw. 14 juan erwähnt), längere Teile erhalten im Taoistischen Kanon: langes Fragment von juan 7 ff. eines Werkes dieses Namens erhalten im Daozang mit der zweiten Hälfte des Laozi! - Wagner II, 153); große Ähnlichkeit zu den Mawangdui-Manuskripten!

53-51

Shíqúgé-Konzil

Erstes textkritisches Konzil zur Auslegung der klassischen Schriften, im Shíqúgé ("Pavillon am Steinkanal").

53-18

Yang Xiong

Schüler von Zhuang Zun, verschollene Schrift über Laozi

-1. Jh.

Anqiu Wang zhi

verschollene Schrift über Laozi

-1. Jh.

Wang'an Qiu zhi
Wuqiu Wang zhi

verschollene Schrift über Laozi, evtl. Wang'an Qiu zhi = Wuqiu Wang (zhi)

<51

Kaiser Chéngdì / Liú Xiàng

Der große Literat Liú Xiàng wird Hofbibliothekar: umfangreiches Kompilieren, Sichten, Redigieren klassischer Texte, einige eigene Texte (angeblich z.B. der verlorene Shuō Lǎozĭ);

?

Huangdi Neijing 黃帝內徑

(Medizinischer Klassiker des Gelben Kaisers) Die chinesische Medizin hat dem Taoismus zentrale Anteile ihrer Anschauung zu verdanken. Zusammenwirken und Wechselwirkung der einander ergänzenden Gegensätze Yin 陰 und Yang 陽; die fünf Elemente/Phasen wuxing 五行; Körperpflege durch Schattenboxen taijiquan 太極拳 oder qigong 氣功. Das Buch ist das bekannteste Werk der chinesischen Medizin, das der Tradition nach auf den legendären Gelben Kaiser zurückgeht. Es ist in Form eines Dialogs zwischen diesem und seinem Arzt, Qi Bo, gefasst[http://www.100jia.net/texte/]

?

Taipingjing 太平經

 (Klassiker des Höchsten Friedens) Klassiker aus der späteren Han-Zeit. Es hat 10 Teile mit jeweils 17 Kapiteln und insgesamt 366 Abschnitten. Zur Förderung des Staates durch Übereinstimmung mit Himmel, Erde und den 5 Phasen und absichtsloses Handeln. Außerdem beinhaltet es Angaben zu Meditation, Atemübungen, Kräutermedizin u. ä. Es war das Leitwerk der damaligen Bauernrevolten.[http://www.100jia.net/texte/]

<6

Liexianzhuan 列仙傳

(Biographien einiger Heiliger) von Liu Xiang 劉向, der bis 6 v. Chr. lebte. Der Text enthält 70 Biographien taoistischer Heiliger/Weiser. Er wird als Nachschlagewerk zum frühen Taoismus auch heute geschätzt. Spätere Biographiensammlungen, z. B. das Shenxianzhuan 神仙傳 sind durch diesen Text beeinflusst..[http://www.100jia.net/texte/]

~6-4 ?

*Jesus

Geburt von Jesus von Nazareth, viele verwandte Gedanken mit Laozi

 0000

 

 

~1-33 ?

Jesus

ungefähre Lebenszeit von Jesus von Nazareth

79-166

Ma Rong

Kommentare zu Laozi, Huainanzi, Lisao; nach Kong Yingda als erster mit Kommentierung direkt im (Laozi-)Text

2.Jh.?!

Heshang zhangren

verschollene Schrift über Laozi

2.Jh.?!

Song Zhong

verschollene Schrift über Laozi; mit Wang Bi's Großvater Wang Can eng verbunden

164-233

Yu Fan

Interesse an Zhouyi, Lunyu und Laozi kombiniert

200-400

Jiejie (anon.?!)

in Fragmenten erhaltener Laozi-Kommentar

209-241

Sun Deng

in Fragmenten erhaltener Laozi-Kommentar

2. Jh.?!

Zhong Yu

nicht erhaltener Laozi-Kommentar, schrieb auch einen Zhouyi-Kommentar; einer der höchsten Beamten der Wei-Dynastie.

?-239

Zhang Yi

nicht erhaltener Laozi-Kommentar

225-264

Zhong Hui

in Fragmenten erhaltener Laozi-Kommentar, Sohn von Zhong Yu, Diskussionspartner von Wang Bi

226-249

Wáng Bì 王弼

Bedeutendster Philologe über Dàodéjīng 道德經  (Kommentar … Schrift …)

Des ganzen Textes außer Kap. 31 + 66 (!?). enthalten z. B. in Gāo Míng 1996.

Chinese philosopher: commentaries on Lao Tzu's Dao de jing and the I Ching. The text of the Dao de jing that appeared with his commentary was widely considered as the best copy of this work until the discovery of the Ma-wang-tui Texts in 1973.

He served as a minor beauracrat in the Kingdom of Wei, one of the Three Kingdoms, and was married with a daughter. He died of pestilence at the age of 24 [Wikipedia]
comp. Lao-tzu Chou-I Wang Pi chu chiao-shih, Taipei, Hua Chung Publishing

233-263

Xun Rong

nicht erhaltener Laozi-Kommentar, Diskussionspartner von Wang Bi

227-264

Dong Yu

nicht erhaltener Laozi-Kommentar

227-264

Meng Kang

nicht erhaltener Laozi-Kommentar

~270

Suo Dan

Suo Dan-Manuskript Kap. 51-81 des Laozi, von Prof. Rao Zongyi (Jao Tsung-i) veröffentlicht, eng angelehnt an Heshang Gong,

sowie Xiang Er mit dem ersten Teil des Laozi, ca. 2.-5.Jh.

3. Jh.?!

He Yan

Laozi-Essay

3. Jh.?!

Ruan Ji

Laozi-Essay

300-400 ?

Xiang Er

erhaltener Laozi-Kommentar, zugeschrieben auch Zhang Lu (Rao Zongyi) und Zhang Daoling (Tang Xuanzong, Du Guangting), 2.-5.Jh.?!

300-400 ?

("~160")

N.N., gen. Héshàng Gōng

Kommentar: sehr ähnlich zu Wáng Bì [vgl. Jacobs S. 319; Gāo Míng 1996 S. 1]

Heshanggong, a legendary figure depicted as a teacher to the Han Emperor Wen (r. 179-157 B.C.E.).

Alan Chan, The Heshang gong Commentary to the Laozi [in preparation]

als Fälschung auch bezeichnet von Yao Nai (1732-1815), Xu Dachun (1884-1970), Ma Xulun (1884-1970), somit Wang Bi als Standard-Text!

300-400

Shenxianzhuan 神仙傳

(Heiligenbiographien) Das Buch stammt von Ge Hong 葛洪 aus der Östlichen Jin-Dynastie, 4. Jh. n. Chr. Es verzeichnete 84 Biographien von Heiligen des Taoismus. Die überlieferte Fassung in 10 Kapiteln wird für unvollständig gehalten.[http://www.100jia.net/texte/]

300-400

Baopuzi 抱樸子

(Die Einfachheit umfangender Meister) aus dem 4. Jh. ist eines der Hauptwerke des Taoismus der Jin-Zeit. In seinen äußeren Kapiteln verteidigt es die konservative Gelehrsamkeit der Han-Dynastie. Die inneren Kapitel sind der Meditation, der Lebensverlängerung, der Alchimie, dem Exorzismus u. ä. gewidmet. Der Autor, Ge Hong 葛洪, hatte sich zurückgezogen, nachdem er politisch gescheitert war. Er beeinflusste den Taoismus in Südchina.[http://www.100jia.net/texte/]

471

Daozang 道藏

(Taoistischer Kanon) Der erste Katalog, der das gesamte taoistische Schrifttum umfasste war Sandong jingshu mulu 三洞經書目錄 (Index der klassischen Bücher der drei Höhlen) von Lu Xiujing 陸修靜 aus dem Jahr 471. Weitere Verbreitung fand Sandong qionggang 三洞瓊綱 (Drei Höhlen Juwelen Netz), das während der Tang-Dynastie unter Kaiser Xuanzong 唐玄宗 kompiliert wurde. Kataloge aus der Song-Zeit, etwa Da Jin Xuandu baozang 大金玄都寶藏 (Schätze aus der mystischen Hauptstadt der Großen Jin-Dynastie) sind verloren. Die heutige Fassung des Kanons basiert auf der Ming-Edition unter Kaiser Zhentong aus dem Jahr 1445, Zhengtong Daozang 正統道藏. 1926 entstand eine erste photolithographische Reproduktion, die 1962 in Taiwan neu aufgelegt wurde.
Die "Drei Höhlen"-Einteilung aus dem 5. Jh. besteht aus Dongzhen 洞真 (Wahrheit aus der Höhle), Dongxuan 洞玄 (Mysterien aus der Höhle) und Dongshen 洞神 (Geist aus der Höhle). Das Daodejing ist hier nicht enthalten, sondern in den Sifu 四輔 (Vier Lagunen).
[http://www.100jia.net/texte/]

6.Jh.

Lu Deming (556-627)

Philologe über Dàodéjīng 道德經 - Wang-Bi-Text und -Kommentar gegen Heshang Gong-Bevorzugung in der Tang-Dynastie verteidigt, Heshang gong sogar als Fälschung bezeichnet! Fortgesetzt von Schülern wie Fan Yingyuan.

6.Jh.

Fan Yingyuan

Philologe über Dàodéjīng 道德經 - Schüler von Lu Deming; Laozi Daodejing Guben.

6.Jh.

Fù Yì (554-639)

Bedeutender Philologe über Dàodéjīng 道德經 Geschichte der Laozi-Manuskripte. Älteste angeblich =  Grabbeigabe aus Grab der Konkubine von Xiàng Yǔ (232-202)

9.Jh.

Po Chü I (772-846)

6. The Philosopher (Lao Tzu)

“Those who speak know nothing; Those who know are silent.” These words, as I am told, Were spoken by Lao Tzu. If we are to believe that Lao Tzu Was himself one who knew, How comes it that he wrote a book Of five thousand words?

(Translated by Arthur Waley) 1-7, 11,12  From  A Hundred and Seventy Chinese Poems, translated by Arthur Waley, Alfred A. Knopf Inc., New York, 1919. www.humanistictexts.org/po_chu_i.htm#_Toc483883516

See Bertolt Brecht! → www.tao-te-king.org/brecht.htm

 1000

 

 

1208

Dschingis Khan

Eroberung Pekings, 1221-1224 mongolische Erkundungstruppen bis Polen!

<1227

Cháng Chūn (1148-1227)

= daoistischer Mönch [Qiū Chùji (1148-1227)], aus Shāndōng, traf Dschingis Khan in Kabul und Taschkent. 

1259-1263

Chāng Dé

reiste im Auftrag von Khan Möngke in den Iran (1259-1263).

1246

Giovanni da Pian del Carpini
(~1180-1252)

Franziskaner, 1246 in Sira Ordu bei karakorum: "Historia Mongalorum quos nos Tartaros appellamus" und "Liber Tartarorum", Auszüge gedruckt 1473, vollständig Paris, 1839 (Hrsg. M. A. P. d'Avezac).

1253

Wilhelm von Rubruk (Ruysbroek) (~1210-1270)

1253-1255 Reise nach Karakorum

 

Rabban Bar Sauma (1220-1294)

Nestorianermönch uigurischer Abstammung (* Zhōngdù, † Baghdad), Reisen in den Iran, in Mission des Khan (Argun) auch nach Rom und Paris; Tagebuch in persisch (EB1, S. 881; zit. Jacobs S. 280)

~1260

 Niccolò und Matteo Polo

Kaufleute (im Bericht von Marko Polo)

1271-1295

Marco Polo (1254-~1324)

Handelsreise von Niccolò und Matteo Polo nach China.  Reise und Reiseberichte Marco Polos (venezianische Kaufmannsfamilie; Rückkehr 1295) Erfahrungen im Mongolenreich mit anderen Religionen: Buddhismus, Islam; sein Buch bestimmte über Generationen die westliche Vorstellung vom Orient - etwa gleichzeitig die China-Mission der Bettelorden ein. ("Il milione", "Beschreibung der Welt" ~ 1307).

1280 ff.

weitere Franziskanische Mönche

(mongolische) Yuan Dynastie (1280-1368), Kublai Khan ab 1280 - erste Missionare in China.  Johannes von Marignola (<1290-~1359) ab 1342 Peking (3-4 Jahre) "Chronica Boemorum" (1355-1359 Prag, Hof Karl IV ). Johann Mandeville ~1300, beschreibt (viel beachtet und vielfach übersetzt) Kaiserhof in Cathay, betont Klugheit der Philosophen!

1294

Giovanni de Montecorvino
 (1247-1328)

1294 ff. in Khanbaliq, erster katholischer Bischof in Peking, Briefe 1305 + 1306

~1322

Odoric da Pordenone
 (1286-1331)

~1322 in Cambalec, "Die Bräuche und die Beschaffenheit dieser Welt", Handschr. ~1330; positive Schilderung der Tartaren in "Cathay" (vgl. Marko Polo)

1498

Vasco da Gama

Entdeckung des Seewegs nach Indien durch Vasco da Gama und Steuermann Ahmad ibn-Mājid

 1500

 

 

1514

Portuguese sailors

China officially "discovered" in 1514 by Portuguese sailors

1568

Emmanuel Teixera (1536-1590)

1586 Macao, Jesuit; deutsch 1571: "Sendtschreyben vnd//warhaffte zeytungen.//Vom auffgang((vnd erweiterung des Chri=//stentumbs//[...]" (= kurzer Rechenschaftsbericht mit positiver Darstellung von Bewohnern und Staat, Aussichten der Missionierung).

1577

Alessandro Valignano (1536-1606)

Visitator für die Westindischen Inseln (inklusive Ost-Asiens) in Macao!

1579

Michele Ruggieri (1543-1607)

arrived 1579 - First Jesuits!

1581

Matteo (Matthieu) Ricci

 (1552-1610) study of  Confucian classics: Daoism as "superstition"?! - "Sekte [Philosophenschule, weltanschaulich - religiöse Gemeinschaft] des Laozu" (Daoismus), mit Michele Ruggieri in Südchina.

"Under allen Heidnischen Secten/ hab ich von keiner gelesen/ die in weniger irrthumb gefallen sey/ als die alte Chineser. Dann in ihren Büchern find ich das sie einen Höchsten Gott angebettet/ welchen sie Himmel König (tiandi)/ oder mit einem andern namen: Himmel vnd Erden (tiandi) nennen." Ricci, De expeditione Christiana apud sinas suscepta. Augsburg: 1615 (deutsche Übersetzung von Nicolas Trigault).
"Die geographischen Kenntnisse des Raumes zwischen Indien und China nahmen nur langsam zu: "Die ganze chinesische Missionsgeschichte des siebzehnten Jahrhunderts hat unter ihren Hunderten von Sendboten einen einzigen Geographen aufzuweisen. Dies war der Österreicher Martin Martini, und er ist selbst während des achtzehnten Jahrhunderts nicht überboten, kaum erreicht worden. ... läßt doch sein großer Atlas darauf schließen, daß er die meisten Provinzen von China selbst durchwandert hat." (Narciß ebd., S. 61)" [Wimmer]
Der Jesuit und „Missionar Martin Martini (1614-1661), der die Klassiker der chinesischen Historiographie studiert hatte“, rechnete aus, daß der erste chinesische Kaiser seine Herrschaft 600 Jahre vor der Sintflut angetreten haben müsse. [3]
<1615 italienische Vorfassung der
"Histoire de L'éxpédition chrétienne au royaume de la Chine, 1582-1610" (s.u., 1615!)

1583-85/1586

Francesco Babral u.a.

 1583-85 Zhaoqing und Macao, Jesuiten.
 

1585

Juan Gonzáles de Mendoza
(ca. 1540-1617) u.a.

Augustiner erste umfassende Beschreibung Chinas: kurze Erwähnung der drei "Sekten" Konfuzianer, Buddhisten und Daoisten.
"Historia de las cosas mas notables, ritos y costumbres del gran Reyno de la CHina", Rom 1585;
fußt auf dem Bericht des Augustinermönchs Martin de Rada (1533-1578) und Gaspar da Cruz (Dominikaner, 1569 gedruckt; deutsch 1589 "Ein Neuwe/Kurtze///[...] warhaftige [...]": ausführlich, positiv, gegliedert - Vergleich chinesischer und europäischer Zivilisation, teilweise China als überlegen darstellend!

1586

(Francesco Babral, Antonio Mendoza, Francesco Pasio, Matteo Ricci, Michele Ruggieri)

1586 deutsch: "Fernere Zeitung//Ausz Japon/ ... Bottschafft/ausz der gewalt=//genbisz anhero Haydnischen Land=//schafft CHINA.."

1589

Allessandro Valignano + Antonio de Almeida

Jesuiten; deutsch: "Sendt schreiben//Ausz den weit=// berhümten Landschaff=//tenChina [...]", 1589 (Erkundungsreise, Missionierbarkeit).

 1600

 

 

1602

Diego di Pantoja

 Peking; deutsch: "Histori//vdn eigentliche beschrei=// bung[...] [...] Königreich China [...]" 1608, ausführliche Schilderungen.

~1610

Álvaro Semedo (1585-1658)

"Er sprach von drei Schulen (écoles de pensée) in China: Konfuzianer, Buddhisten und die Schüler des Laozi (Lavzv). Ähnliche Anmerkungen finden sich bei Pater Álvaro Semedo (1585-1658) dreißig Jahre später." [Walf]

1600-50

(Chinese)

"Lao Tzu I" ('Wings of Lao Tzu'), ® ~1750-88 Latin translation by the"Portuguese" (name unknown) Terry Gillmore, 1997, 1998, 1999

1615

Nicolas Trigault (1577-1628)

1610 Macao; Jesuit; bis 1615 Peking, ab 1618 wieder in China; erste ausführliche Nachrichten über den Daoismus in den Westen  (Walf, 1999, S. 124):
franz. Jesuit
(1577-1628) übersetzt und erweitert Ricci's italienische Geschichte der frühen jesuitischen Mission in China "De Christiana Expeditione apud Sinas Suscepta ab Societate Iesu" - mit Bericht über Konfuzianer, Buddhisten und die Schüler des Laozi (erreicht später wohl Leibniz und Montesquieu).

„Under allen Heidnischen Secten/ hab ich von keiner gelesen/ die in weniger irrthumb gefallen sey/ als die alte Chineser. Dann in ihren Büchern find ich das sie einen Höchsten Gott angebettet/ welchen sie Himmel König (tiandi)/ oder mit einem andern namen: Himmel vnd Erden (tiandi) nennen.“ Ricci, De expeditione Christiana apud sinas suscepta. Augsburg: 1615 (deutsche Übersetzung von Nicolas Trigault).

1617

Matteo Ricci (1552-1610) +
Nicolas Trigault (1577-1628)

Ricci zuerst italienisch, von Trigault überarbeitet 1615 lateinisch, 1618 französisch [6]: "Histoire de L'éxpédition chrétienne au royaume de la Chine, 1582-1610" (Ricci + Trigault, 1615/17): "écoles de pensée" [Walf, 1999, S. 124] (Neuausgabe: Collection Christus, No 45. Desclée de Brouwer, Paris 1978). deutsch: "HISTORIA Von Einführung der Christlichen// Religion, in dasz grosse König=/ /reich China durch die Societet Jesv.//Sambt wohlgegründeten bericht von be=//schaffenhaitt des Landts vnd Volcks. [...]" Ausführliche Schilderung aller Bereiche incl. Sprache und Schrift!

~1650

Martino Martini

Philippe Couplet (1623-1693)

Teile der Kapitel 25 und 42 des Daodejing zitiert in: Sinicae Historiae Decas Prima (Martini, München 1658), Confucius sinarum Philosophus (Couplet, Paris: 1687) - Entdeckung von Anfängen der "Uroffenbarung" und von Gott / Trinität im Laozi.

17. Jahrh.

sonstige

Adam Schall von Bell, 1622 Peking, Jesuit und Astronom, chines. Kalenderberechnung; Ferdinand Verbiest, 1666 Peking, Jesuit und Mathematiker/Astronom; Michael Boym (Bericht deutsch aus Qíng-Zeit), u.a. (vgl. Jandesek 1992).

<1680

Athanasius Kircher (1601-1680)

"China monumentis qua sacris qua profanis illustrata" 1667. Jesuit - eher negative Beurteilungen der Daoisten. [36] [Walf]

>1684

Charles Maigrot (1652-1730)

seit 1684 in China, kritisch zu (religiösem) Daoismus: "De lào çhù Sectæ táo kia auctore deque præcipuis illius philosophiæ institutis"

1688

die "Figuristen"!
Joachim Bouvet
(1656-1730) + privates Netzwerk

franz. Jesuit, 1688 Mitglied der Gesandtschaft Ludwigs XIV. nach Peking bis 1730: Frühchristliche und alttestamentarische Wurzeln bereits in klassischen chinesischen Schriften enthalten ("Figurismus") … sollte Konvertiten helfen, auch den Ritenstreit beenden; Dao theologisch interpretieren!

"Figurists", a group of Jesuits (Beijing): first Europeans systematically studying Daoist classics; Daode jing as a Daoist "bible"; Bouvet translated ["Examen examinis seu responsum"1715]: "dao" - interpreted as "way, eternal, celestial law, deepest origin, abyss of all things , divine reason (ratio)...". "Weg, ewiges, d.h. himmlisches Gesetz, tiefster Ursprung, Abgrund oder Urgrund aller Dinge" = "wan wu zhi ao" =  (abyssus omnium rerum), "göttliche Ratio, ungeschaffene Weisheit, mit der Gott alles schuf und machte"  [vgl. Grasmück]

Figuristen interpretierten klassischen Daoismus-Schriften (früh-) christlich. "Für Bouvet ist Laozi der Vertreter der alten und mystischen Philosophie schlechthin, der in die allertiefsten Geheimnisse eingeweiht war." (Collani, 1994, S. 13). Daode jing noch vor den kanonischen Büchern, bereits Stellenwert einer daoistischen "Bibel".
Mitarbeiter Joseph de
Prémare (1666-1736) und Jean-Francois Foucquet (1665-1741) setzten sich als erste Europäer systematisch mit dem Daoismus auseinander! - Jetzt vor allem Daode jing (neben Yi jing) einbezogen. Ablehnung zwar des modernen religiösen Daoismus, nicht aber des philosophischen Daoismus. [dao: "Weg" ("Voie") - prägend für spätere Übersetzungen! - Pionierarbeiten]

<1696

Paul Berrier (1608-1696)

"Speculum christianae religionis …" in Europa versucht Verbindungen zwischen Daoismus und Kabbala festzustellen - Konzepte durch Figurismus ausgebaut, ähnlich bereits späteren der Theosophie und des New Age

1693

Charles Maigrot (1652-1730)

Mandat des Apostolischen Vikars von Fujian, MEP = Untersagung der Teilnahme christlicher Chinesen am Ahnen- und Konfuziuskult! - 1704 in Rom bestätigt, führt 1742 zum Verbot der chinesischen Riten durch Papst Benedikt XIV. Trug später mit zur Aufhebung der Societas Jesu 21.7.1773 durch Papst Clemens XIV. bei, Zusammenbruch der Chinamission!

~1690-1700

J.-B. du Halde (1622-1692)
Philippe Couplet (1674- 1743)

Am Ende des 17. Jahrhunderts berichtet neben Pater J.-B. du Halde (1622-1692) ein anderer Jesuit, Philippe Couplet (1674- 1743), über Daoisten in einem philosophischen Kontext: „Brevis notitia sectae Li kao kiun philosophi, cujusque sectariorum quis in Sinis Dao fu vocant“, also: „Kurze Notiz über die Sekte des Philosophen Li kao kiun und seine Sektenangehörigen, die man in China Dao fu nennt.“ [Walf]

1697

Gottfried Wilhelm Leibniz u.a.

 

Bouvet's Schüler:

Joseph de Prémare (1666-1736)

Jean-François Foucquet (1665-1741) Jean-Alexis de Gollet (1664-1741)

Jean-François Noëlas (1669-1740)

François Noël (1651-1729)

Erstes deutsches China-Interesse: "Neuestes über China" (Leibniz, Gottfried Wilhelm: Vorwort zu "Novissima Sinica". ("Komplementarität der abendländischen und der chinesischen Kultur"). [In: Hsia, Adrian (Hg.): Deutsche Denker über China. Frankfurt/M.: Insel 1985, S. 9-27)]; Briefwechsel 1688 Bouvet und 1697 Leibniz:  Einfluss ("Yijing" ... ) auf Entwicklung des dyadischen (binären) Zahlensystems und der Monadenlehre, von Norbert Wiener (Kybernetik) geschätzt [Zwei Abhandlungen mit dem Titel "De Progressione Dyadica", die unter dem 15. März 1697 datiert sind und im Nachlass von Leibniz gefunden wurden, sind die ältesten terminierbaren Quellen zum dyadischen Zahlensystem (Lautz 1979).
[Komplementarität der abendländischen und der chinesischen Kultur: "Durch eine einzigartige Entscheidung des Schicksals, wie ich glaube, ist es dazu gekommen, daß die höchste Kultur und die höchste technische Zivilisation der Menschheit heute gleichsam gesammelt sind an zwei äußersten Enden unseres Kontinents, in Europa und in Tschina (so nämlich spricht man es aus), das gleichsam wie ein Europa des Ostens das entgegengesetzte Ende der Erde ziert. Vielleicht verfolgt die Höchste Vorsehung dabei das Ziel - während die zivilisiertesten (und gleichzeitig am weitesten voneinander entfernten) Völker sich die Arme entgegenstrecken -, alles, was sich dazwischen befindet, allmählich zu einem vernunftgemäßeren Leben zu führen."]
Die Monadenlehre hatte großen Einfluß auf Wiener, wie sein Biograph Masani (Masani 1990, S. 121) ausdrücklich betont. Er nennt als Beleg zwei Arbeiten von Wiener: "Back to Leibniz" (Wiener 1932, (Physics reocupies and abandoned position). Tech. Rev. 34, 201-203, 222, 224.) und "Quantum Mechanics, Haldane, and Leibniz" (Wiener 1934, Phil. Sci. 1, 479-482). Zit nach
Peter H. Lässig  ]
Es sollten nicht nur - was damals ja bereits Realität war - christliche Missionare nach China ziehen. Auch in umgekehrter Richtung müßten seiner Meinung nach “Missionare der Chinesen” in den Westen kommen, “die uns Anwendung und Praxis einer natürlichen Theologie lehren könnten”. Lit.

Joseph de Prémare (1666-1736): seit 1698 in China, yi, erh, san (Kap. 42 und 14 Laozi) trinitarisch erklärt ... Behandlung des Begriffes Dào.

 1700

 

 

~1700

Jean-Alexis de Gollet (1664-1741)

China 1700- ~1713, Vergleich biblischer und chinesischer Chronologie

~1700

P. Louis Le Comte (1655-1728)

Französischen Jesuiten lasen daoistischen Texte selektiv christlich. So wollte P. Couplet, und wohl auch P. Louis Le Comte im Daodejing das Wissen um die Trinität erkennen. [Walf] [10] TTK 42.

~1703

Basilio Brollo da Gemona (1648-1704)

Beschreibung der religiösen Daoisten: "Sy Lao kiun" 500 BC; Ordensleute, z.T. verheiratet. (Brief an Andrea Brollo, 13.8.1703).

<1711

François Noël (1651-1729 Lille)

 1687-1702 in China, 1702-1707 Prokurator it Gaspar Kastner in Europa, 1707-1708 erneut in China, 1708-1729 Europa, verstarb 1729 in Lille. nicht beweisbar: Erste Übersetzung des Laozi vor 1711 / First Translation of Laozi before 1711 ??  [Dehergne Les historiens Jésuites ..., p. 63 # 15.], aber keinerlei Spuren mehr! [Witek: Foucquet, p. 216 # 152]

Notices Biographiques et [...]sur les Jésuites [...], Shanghai 1932 [...], blieben weitgehend unbekannt!

First complete translation of the Daode jing - into Latin - handschriftlich / [father] François Noël (1651-1729) - brought to France (?!) - nach Bericht des Paters Antoine Gaubil (1689-1759) Histoire des T'ang: "Le livre appelé Tao-té-king passe pour avoir été composé par Lao-kiun. P. Noel l'a traduit, la traduction fut en son temps envoyée en France" → "Abrégé de l'Histoire chinoise de la grand Dynastie T'ang écrit de 1753", in: Mémoires ... concernat les Chinois XV, Paris: 1791, p. 480 [zit. nach Louis Pfister, Notices biographiques et bibliographies sur les Jésuites de l'anciennes mission de Chine (1752-1773); Chang-hai 1932-34, p. 418 ff.; [auch: Joseph Needham, Science and Civilisation II, p. 163]

1721

Christian Wolff

"Oratio de Sinarum philosophia practica." (Rede über die praktische Philosophie der Chinesen. Hamburg: Meiner, 1985); seine Antrittsvorlesung über die Überlegenheit der chinesischen Morallehre, die ihm die Verbannung aus Preußen einbringt. Positives Bild, neue Akzente. [Wimmer]

 <1722

Jean-François Foucquet (1665-1741)

nicht beweisbar:  Jean-François Foucquet (1665-1741): Symbolist, späterer Bischof; China 1700-1722, Daoismus-Spezialist! "Préface sur le Tao et son école." Zweite vollständige Übersetzung in Latein und Französisch / Second complete translation into Latin and French ?? . [Grasmück S. 40]

Legendenbildung:

Henri Cordier, franz. Sinologe: "Il a été vendu parmi les livres de Klaproth (Cat., 2e partie, Nr. 28) un exemplaire interfolie du Tao-te-king contenant un commentaire et une traduction en latin et français de la main du P. Foucquet. (Vendu 100 fr., Moore). Le P. Foucquet a joint des remarques et quelques explications enlatin et en français à d'autres ms. de cette bibliothèque (no. 26 +) relatifs aux systèmes religieux et philosophiques de la Chine." [Bibliotheca Sinica I (repr. der Ausgabe Paris 1904, Hildesheim 1971) col. 1069; cf. "Notice sur le P. Foucquet", Vorwort zu Prémare, Vestiges des principaux dogmes chrétiens, p. 16]

Übernommen von Louis Pfister: [Notices biographiques, p. 553] "Tao-té king ping chou, "Le livre de la raison et de la vertue, revu et commenté", exemplaire interfolié, contentant un commentaire et une traduction en ltatin et en français de la main dur P. Foucquet, 2 vol. in-40, MS. (Klaproth, Catalog., t. II, p. 9. - Cordier, Biblioth. p. 1069.)".

Akzeptiert von Joseph Needham: Science and Civilisation in China II (Cambridge 1956, repr. 1980) p. 163 und Anmerkung b.

→ Hegel ("Die Hauptschrift des Lao-tse besitzen wir noch und in Wien ist sie übersetzt worden; ich habe sie selbst da gesehen. Wir haben auch Auszüge daraus von Jesuiten. Die Schrift ist fast ganz übersetzt. Eine Hauptstelle daraus ist sehr häufig übersetzt worden. Es ist der anfang des ersten Buches." [Sämtliche Werke. Kritische Ausgabe. Band XVa: Vorlesungen über die Geschichte der Philosophie. Eileitung; System und Geschichte der Philosophie (Leipzig 1940) p. 282. - gemeint hatte Hegel wohl das Manuskript in der Wiener Nationalbibliothek "Cod. 64189, ff.1 - 9r.".

In der Bibliothèque Nationale in Paris laut Witek nicht belegbar  - wohl nur handschriftliche Kopie des Daodejing pingzhu für Foucquet in Chinesisch, nun in London [Foucquet, pp. 216-218]

1734

Gottsched

"Erste Gründe der gesammten [sic] Weltweisheit etc."

1738

Alexandre de la Charme

Shih ching (The book of Odes) Alexandre de la Charme’s Latin translation (other early sinologists: John F. Davis, Peter Perring Thoms etc.)

~1721-29

<1740

Jean-François Noëlas (30.5.1669 Clermont-Ferrand-11.7.1740 Macau)

"The Unkown Portuguese"~1750

Antoine Gaubil (1689-1759) 1729

Jean J. de Grammont ~1777-81
Matthew Raper ~1785-88
Royal Society / India Office
British Library 1788

Höchst wahrscheinlich erster Übersetzer des Daodejing! [John Witek];

Claudia von Collani, 2008, p. 33 in: Uroffenbarung und Daoismus. Jesuitische Missionshermeneutik des Daoismus. Bd. 1 der Reihe Daodejing-Forschungen [Series Daodejing research]. Einl. v. Collani, Claudia von / Holz, Harald / Wegmann, Konrad. Aus d. Chin. v. Wegmann, Konrad. Aus d. Lat. v. Collani, Claudia von / Holz, Harald. Berlin, Bochum, London, Paris: Europ. Univ. Press (Europäischer Universitätsverlag), 2008, 145 S.]

 

1684 Jesuit. Mit Jean-Placide Hervieu SJ über Indien nach China (1701); 1702 4. Jesuiten-Gelübde bei Foucquet; 1724 mit anderen Missionaren von Yongzheng nach Canton ausgewiesen; 1732-1740 Macau.

Zweibändige Handschrift, laut Sinologe Julius Klaproth in der Nationalbibliothek in Paris [Beckmann, 1970, S. 8]

Erstmals erwähnt: Antonio Montucci (1762-1829; autodidaktischer Sinologe) ca. 1800 [später von Legge (1815-1897)]: "J'ai vu de mes propes yeux la version verbale de ce livre à la bibliothèque de la Société Royale à Londres, et le Missionaire traducteur assure, que c'est de tout les Kim celui dont on puisse mieux tirer parti pour convertir les Chinois au Christianisme." [Remarques philologiques sur les voyages en Chine de M. de Guignes ... (Berlin 1809) p. 64; Hartmut Walravens, Antonio Montucci (1762-1829). Lektor der italienischen Sprache, Jurist und gelehrter Sinologe * Joseph Hager (1757-1819). Orientalist und Chinakundiger (Berlin 1992) pp. 1-6.]

 

„Textus quidam es antiquissimus libro Tao Te Kim excerpti quibus probatur Ssmae Trinitatis mysterium Sinicae genti olim notum fuisse“; BNC, FG 1256/44

(Third?) Latin translation:

Liber Sinicus Tao Te Kim inscriptus, in Latinum idioma Versus. Textus undecim ex libro Tao Te Kim excerpti, quibus probatur Sanctissimæ Trinitatis, et Dei incarnati mysteria Sinicæ genti olim nota fuisse. De SS. Trinitate. ["Tao Te Kim - ein chinesischer Text, in die lateinische Sprache übersetzt. Elf Kapitel, aus dem Buche Daodejing, durch welche bewiesen wird, daß die Geheimnisse der Allerheiligsten Dreieinigkeit und des menschgewordenen {Sohnes} Gottes dem chinesischen Volk einst bekannt gewesen sind. Über die Allerheiligste Dreieinigkeit."]

§ 1 "Ratio quae potest ratiocinando comprehendi, non est aeterna Ratio" [nebst chinesischem Text und Umschreibung und einem ausführlichen Kommentar; die anderen § kürzer.]

Erster Hinweis von Antoine Gaubil (1689-1759), Jesuit in Peking, Brief 10.10.1729 ("Tous les livres de cette secte (de Tao) furent brulés dans le 13.e siècle, et le Tao te Kim livre très fameux, fut le seul épargné à cause de son antiquité. Ce livre est fort extraordinaire et trè difficile, on dit que le P. Noelas l'a voulu déchiffrer, mais je doute qu'on détermine quelques chose de bien sur sur cela; dans dautres temps que ceux-ci, on pourroit peut-etre le faire, mais le temps est plus utilement employé à d'autres choses qu'on a entrepris pour reveler notre mission..."  [Brief Gaubils an einen unbekannten Adresssaten, 10. Oktober 1729, Correspendance de Pékin, p. 233]

Noëlas traf 1721 Foucquet in Canton (quasi als seinen Lehrer), diskutierte den Daoismus mit ihm, sandte 1730 seine Essais (über Trinität und Inkarnation) nach Rom bzw. and Foucquet 1731; 1735 hatte Foucquet bereits einen Teil der Übersetzung des Daodejing erhalten (an Joseph de Seytres, Marquis de Caumont (1688-1745) geschrieben, der zweite Teil ging an P. Raymond Déjean SJ nach Montpellier. [Witek, Foucquet, p. 219].

 

- reached London in 1788 as a present to the Royal Society from Matthew Raper (Chief of Council of the East India Company's establishment at Canton; 1777 - 1781). ["ratio"] - (Generally Confucianism respected as a rationalistic philosophy, Daoism mostly neglected.), - "Raper, in turn, acquired it from the Jesuit missionary Joseph de Grammont (1736-1808/1812?; SJ bis 1773), who was at Canton from 1785 to 1790. The work of this anonymous Portuguese is far more than a translation. It is a detailed attempt, founded upon the early 17th-century edition of the Tao-te Ching called "Lao Tzu I" ('Wings of Lao Tzu'), to interpret the book in terms of Western mysticism." © Terry Gillmore, 1997, 1998, 1999 http://poetrystore.com/a_poison_tree.html

see "Blake the Taoist" [... the acquisition ... by the Royal Society was prominently announced in Philosophical Transactions, the journal in which the Society published its proceedings.]
 

Pater Jean J. de Grammont, Ex-Jesuit in Peking, gab zwischen 1785 und 1790 (1788?!) den Text an den Seidenhändler der East India Company (und Gelehrten!*) Matthew Raper jun. (1742-1826). [de Grammont = nicht Autor, nicht 1788!]

heutiger Standort: British Library, Sammlung "India Office Library (IOL)".

*Matthew Raper publizierte im Organ der Royal Society Philosophical Transactions (51,52,53,54,61,62) Artikel über Astronomie, römische Münzen etc. ...

 

"and there exists now in the India Office a translation of the Tâo Teh King in latin, which was brought to England by a Mr. Matthew Raper, and presented by him to the Royal Society, of which he was a Fellow, on January 10th 1788. The manuscript is in excellent perservation, but we do not know by whom the version was made. It was presented, as stated in the Introduction, p. 12, to Mr. Raper by P. de Grammont, 'Missionarius Apostolicus, ex-Jesuita.' The chief object of the translators was to show that the 'Mysteries of the Most Holy Trinity and of the Incarnate God were anciently known by the Chinese nation.' The version as a whole is of little value. The reader will find, on pp. 115, 116, its explanation of Lâo's seventy-second chapter; - the first morsel of it that has appeared in print." [James Legge (translator), The Sacred Books of China. The Texts of Taoism. Part V: The Tao The King. The Writings of Kwang-Eze, ed. by F. Max Mülller. Books LXVII (London 1891, Delhi 1996) pp. xiif.).] Abwertung Legges wegen der Übersetzung durch einen Theologen (und Figuristen!) ...

 

 ~1775

Aloys Ko SJ (1732- >1795), Etienne Yang SJ (1733- >1798) & Pierre-Martial Cibot SJ (1727-1780)

nicht beweisbar: (Vierte?!) Übersetzung des Laozi / Translation of Laozi ?? Pierre-Martial Cibot: "Essai sur l'antiquité des Chinois" in: Mémoires concernant les Chinois, Paris: 1766 [Dehergne: "Une grande collecion ...", p. 270] "& le Tao-te-king dont nous n'avons voulu parler, parce que nous y voyons autre chose que la Doctrine des Tao-sée, comme on peut s'en convaincre dans la traduction que nous avons envoyée ..." [Mémoires concernant les Chinois I, Paris: 1776, p. 54, cf. Pfister, Notices biographiques..., pp. 893 f. - Laut Dehergne (Répertoire p. 134) Aloys Kao oder Ko.

1761

Thomas Percy

Geistlicher; erster zeitgenössischer chinesischer (Trivial-)Roman in Europa, von Percy übersetzt; deutsche Übersetzung davon auch von Goethe gelesen (und irrtümlich für typisch gehalten).    [Elpenor (Fragment) 1781-3]

1783

Karl Si[e[gmund Freiherr von Seckendorf  (1744-1785)

"Das Rad des Schicksals oder die Geschichte "Thoangesi's" [Fragment] - Zu seiner Zeit einziger Roman, der dem Daoismus (Laozi und Zhuangzi!) gewidmet ist. (in zwei Bänden 1783 in Dessau 1794 + Wienbrack, Leipzig 1794[Walf]

<1774

Ludwig August Unzer (1748-1774)

Elegie (über den tragischen Liebestod des Kaisers Hàn Wǔdì) mit Daoismus (allerdings nur als Zauberei und Alchemie); von Goethe u. a. vernichtend kritisiert.

<1786

Friedrich der Große (1712-1786)

Fingierter Reisebericht eines Abgesandten an den Kaiser in Peking, der als Kritik am Papsttum die religiöse Toleranz Chinas aufzeigt! An seinem Hofe auch 1773 Abbé Corneille de Pauw "Recherches philosophiques sur les Egyptiens et les Chinois".

<1793

Pierre-Martial Cibot (1727-1780) & Jean Joseph Amiot (1718-1793)

Mémoires concernant les Chinois (1776-1814)

1787

Johann Gottfried Herder

"Sina" in: "Ideen zur Geschichte der Menschheit"

~

Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling (1775-1854)

"Im Abschnitt „China“ seiner Philosophie der Mythologie [7] (II, 24. Vorl..) findet sich dann auch eine Erläuterung der chinesischen Dao- Lehre und des Dao. Obwohl von Schelling wenige Originaltexte in Übersetzung zur Verfügung standen, hat er doch in kaum zu übertreffender Weise das Wesen des Dao erspürt und zu beschreiben versucht. Durch ihn beeinflußt und auf Grund der sich allmählich verbessernden Lage hinsichtlich der Textübersetzungen verstärkte sich im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts das Interesse vieler Philosophen, Literaten und auch von Theologen verschiedener christlicher Konfessionen für den Daoismus." [Walf] [7]

~

Pierre Sonnerat

... :hatte im Auftrag Ludwigs XVI. eine Reise nach China unternommen, die ausschließlich unter dem Gesichtspunkt der Gewinnung neuer Märkte stand. Seinen Bericht, der 1783 auch in Zürich [5] unter dem Titel Reise nach Ostindien und China vom Jahre 1774 bis 1781 erschien, haben nachweislich z.B. I. Kant und J. W. Goethe gelesen. "Reise nach Ostindien und China in den Jahren 1774-1781". Zürich: 1783.

~

Voltaire

Voltaire: "Geschichte der Völker" In: Hartmann, C. H. F. (Hg.): Voltaires und Rousseaus auserlesene Werke, Bd. 33 Leipzig: 1828, S. 17f

~

Montesquieu

Montesquieu: "Der Geist der Gesetze" Tübingen: Laupp, 1951. Bd. 1, S. 427; Bd. I, S. 427; 428

1796

Georg Christoph Lichtenberg,

China-Kritik  (Kenntnis nur des Konfuzianismus!) "Von den Kriegs- und Fast-Schulen der Schinesen, neben einigen andern Neuigkeiten von daher".

<1797

Bì Yuán (1730-1797)

Bedeutender Philologe über Dàodéjīng 道德經

????

G. W. F. Hegel * 27.08.1770, Stuttgart † 14.11.1831, Berlin.
"Wiener Übersetzung"
(?)
 

"Von Lao-Tsö selbst sagen seine Anhänger, er sei Buddha, der als Mensch immerfort existierende Gott geworden. Die Hauptschrift von ihm haben wir noch, und in Wien ist sie übersetzt worden; ich habe sie selbst da gesehen. Eine Hauptstelle ist besonders häufig ausgezogen: >>Ohne Namen ist Tao das Princip des Himmels und der Erde; mit dem Namen ist es die Mutter des Universums (aller Dinge). [...] Das Höchste, das Letzte, das Ursprüngliche, das Erste, der Ursprung aller Dinge ist das Nichts, das Leere, das ganz Unbestimmte (das abstrakte Allgemeine); es wird auch Tao [...] genannt."" ("Vorlesungen über die Geschichte der Philosophie" S. 117 bzw. Berlin 1833, Bd. 1, S. 143 f, zit. n. Chang Chung-yuan (1963), deutsch, 1981²  S. 7  )

 1800

 

 

1804-08

William Blake

The long prophetic poem "Milton" - "...a Taoist!" (Chinese poet Hsu Chih-mo)

[1816]

1823/24



Jean-Pierre Abel Rémusat

Le Livre des Récompenses et des peines, ouvrage taoïste traduit du chinois avec des notes et des éclaircissements. A.-A. Renouard, Paris 1816. ( (Les Joyaux de l‘Orient, tome III), Librairie Orientaliste Paul Geuthner, 1939²)
erster europ. Prof. für Sinologie am Collège de France
; "Mémoire sur la vie et les ouvrages de Lao-Tseu, philosophe Chinois du VI. siècle avant notre ère, qui a professè les opinions communément attribuées à Pythagore, à Platon et à leurs disciples. " (= 'Memoir on the Life and Opinions of Lâo-Tseu, a Chinese Philosopher of the sixth century before our era, who professed the opinions commonly attributed to Pythagoras, to Plato, and to their disciples.')
- (Vortrag vom 15 Juni 1823, veröffentlicht in den Denkschriften der französischen Akademie VII 1824. Neu abgedruckt in Rémusat's Mèlanges asiatiques, Sèrie I.)
[11] [Walf] (P.VII des Mémoires de l'Académie des inscriptions et belles lettres), Imprimerie royale, Paris 1823 ?!
Erste Teilübersetzung von vier einzelnen Kapiteln des Tao Te King in eine westliche Sprache. "Es ist nicht leicht zu verstehen, weil die Dunkelheit der Gegenstände sich in ihm mit einer gewissen altertümlichen Kürze, mit einer Undeutlichkeit verbindet, die mitunter soweit geht, daß sein Stil rätselhaft wird; ohnehin haben wir keinen guten Kommentar, der eine Erklärung des Sinnes gibt, in welchem der Verfasser die Ausdrücke gebraucht, wo er vom gebräuchlichen Sinne abweicht.
["dao" as "lógos"]
"Rèmusat's "Extrait d'un memoire sur Lao Tseu," as an example of the significant, brief articles contained in the learned periodicals of comparative literature and the publications of the Oriental Societies of that time, and points out that this article dealt with the parallels of Taoism, Plato, and Pythagoras."
[Arthur Christy]
 ["dao" as "lógos"] bei Rémusat in der dreifachen Bedeutung als souverain Etre, raison und parole.
J. Grill berichtet, Rémusat habe jedoch von einer Übersetzung des ganzen Daodejing Abstand genommen „wegen der mit der ‚altertümlichen Kürze‘ verbundenen Dunkelheit der Gegenstände und in Ermangelung eines guten Kommentars“. [13] [Walf]
     Erste Teilübersetzung von vier einzelnen Kapiteln des Tao Te King in eine westliche Sprache. "Es ist nicht leicht zu verstehen, weil die Dunkelheit der Gegenstände sich in ihm mit einer gewissen altertümlichen Kürze, mit einer Undeutlichkeit verbindet, die mitunter soweit geht, daß sein Stil rätselhaft wird; ohnehin haben wir keinen guten Kommentar, der eine Erklärung des Sinnes gibt, in welchem der Verfasser die Ausdrücke gebraucht, wo er vom gebräuchlichen Sinne abweicht."

1837-38

Jean Pierre Guillaume Pauthier

Le Taò-té-King, ou le Livre révéré de la Raison suprême et de la Vertu, par Lao-tseu; traduit en français et publié pour la première fois en Europe, avec une version latine et le texte chinois en regard; accompagé du Commentaire complet de Sie-hoeï, d'origine occidentale, et des notes tirées de divers autres Commentateurs chinois. Paris, Didot 1837/1838 Übersetzung der 1.-9. Kapitels. Pauthier entwickelte außerdem ein erstes westliches Druckverfahren zur Darstellung der chinesischen Schriftzeichen. ["Raison" et "Vertu"]
Pauthier's first translation from the Chinese classics was Le Ta Hio (The Great Learning,) one of The Four Books - published on October 30, 1837 (fly-leaf:) "Le Tao-te-king, ou le Livre de la Raison supreme et de Vertu, par Lao-Tseu, traduit en francias, et publie pour la premiere fois en Europe, avec one version latine et le texte chinois en regard; accompagne de Commentaire complet de Sie-Hoei, d'origine occidentale. etc.; in 8°; paraissant par livraisons." - ["The Tao Teh Ching, or the Book of Supreme Reason and Virtue, by Laotse, translated into French, and published for the first time in Europe, with a Latin version and the Chinese text for reference; accompanied with the complete commentary by Hsi Ho, its Western origin, etc.; in 8°; appears by volume."]
[37] Pauthier, Jean Pierre Gaillaume, Chine. Ou, description histo-rique, géographique et littéraire de ce vaste empire, d’après des documents chinois, Firmin Didot, Paris, 2 Teile 1837-1853.

 1840-49

(Misprint ?)

"two German translations appeared in the 1840's"

1842

Stanislas Julien

Lao-Tseu, Tao-Te-King. Le livre de la voie et de la vertu; traduit en français, et publié avec le texte chinois et un commentaire perpétuel. Imprimerie Royle, paris 1842. (Neudruck: Cercle du libre précieux, Paris 1967, und Minerva, Frankfurt/M. o.J.)
Erste vollständige (rein philologisch ausgerichtete) Übersetzung (Autor von Beruf Dolmetscher). Der chinesische Text wurde Zeile für Zeile übersetzt, die Bedeutung rein aus chinesischen Kommentaren abgeleitet. Lange Zeit das Maß der Dinge für jede weitere westliche Übersetzungsarbeit.
[vgl. auch (St. Julien) 1944: "Le doctrinal de Lao-tseu". J. Haumont, Paris 1944]

1868

John Chalmers

The speculations on metaphysics, polity, and morality of "the Old philosopher", Lau-tsze. Trübner & Co, London 1868.
Erste englische Übersetzung, an Julien angelehnt, ohne Kommentare. ["Tau" ("Reason")]
 (Rev. Dr. Chalmers, Protestant; Legge)

1870

Victor von Strauß (1809-1899)

Lao-Tse's Tao Te King. "deutsch mit Kommentar und Einleitung."
Verlag Friedrich Fleischer, Leipzig 1870; Asia Major, Leipzig 1924; Manesse, Zürich 1950, 1951, 1959 (hrsg. V. W. Y. Tonn) ["Tao"] -
Die
"klassische" deutsche Übersetzung, recht wortgetreu, immer noch eine der besten!
Neuausgabe: Lao-tse , Tao Te King ,
Aus dem Chinesischen übersetzt und kommentiert von Victor von Strauß.
Bearbeitung und Einleitung von Willy.Y. Tonn.
Manesse Verlag, Zürich 1959. 420 Seiten.

1870

Reinhold von Plaenckner
 

Lao-tse, Táo-Te-King, Der Weg Zur Tugend. F. A. Brockhaus, Leipzig 1870, 423 S. ["Tao"] incomplete - in Onkellotus.

1870

Thomas Watter

Lao Tzu, a Study in Chinese Philosophy. Assistent im britischen Konsulat in Foo-Chow. Matthias Claus

1875

Helena Petrovna Hahn Blavatsky

(1831-1891) Mitbegründerin der Theosophischen Gesellschaft: herausragende Rolle in der europäischen Daoismus-Rezeption - Verbreitung durch theosophische Übersetzer, Integration taoistischer Philosophen, insbesondere des Laozi; neben Hartmann, 1897 (s. u.) viele angelsächsische und niederländische Übersetzungen des Daode jing.

1878

Urbanek

Tao-Te-King, Cesta k bohn a ctnosti (tschechisch). (Tao te king: Der Weg zu Gott und zur Jugend). Franz cûpr., Prag 1878.

1878

Frant. Cupr. Vynatek

?

1879-82

Angelo Zottoli 晁德蒞, 1826-1902

Cursus litteraturae sinicae: neo-missionariis accommodatus Chang-hai,  T’ou-Se-Wei (Tushanwan) 土山灣 Press, 1879-1882.
Chinese and Latin on opposite pages. Contents: v. 1. Lingua familiaris -- v.
2. Studium classicorum -vii, 655p., - v. 3. Studium canonicorum -- v. 4. Stylus rhetoricus -- v. 5. Pars oratoria et poetica. - Leider wohl ohne Laozi?!

1884

Frederic Henry Balfour

THE TAO TE CHING. (The Principle of Nature and Its Attributes) in: Taoist Texts:  Ethical, Political, and Speculative [Shanghai and London, 1884.  (English) ["nature"].

Matthias Claus: Nr. 1: Lao-tsï's Tao-tek-king. Shanghai: Kelly and Walsh. Gestaltet seine Übersetzung nach chin. Kommentaren. Herausgeber des North China Herald in Shanghai.

1886

Herbert A. Giles

The Remains of Lao Tzu. London: John Murray 

1888

Friedrich Wilhelm Noak

Taòtekking von Laòtsee. Aus dem Chinesischen von Friedr. Wilh. Noak. Carl Duncker's Verlag (C. Heymons), Berlin 1888
[
Frühe, wenig bekannte Übersetzung aus dem Chinesischen. Auch in Bibliotheken selten, wird  bei Fernleihe als Kopie versandt. Präsenzbestand: Niedersächsische  Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen    Signatur: 8 PHIL VI, 987;
Fraglich Authentizität; eingestreute Gedichtzitate; Gottesbegriff.]

1888

Adolf Kolmadin

?
Sinologisch bedeutsam waren Georg von der Gabelentz‘ „Beiträge zur chinesischen Grammatik, die Sprache des Chuang-Tsi“, 1888 in Leipzig in den Abhandlungen der sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften erschienen. Eine Übersetzung von Giles erfolgte 1889 und eine von Legge (zusammen mit der Übertragung des Daodejing in der von Max Müller herausgegebenen Reihe The Sacred Books of the East) im Jahre 1891. [Walf]

1888

Georg von der Gabelentz

Gabelentz‘ „Beiträge zur chinesischen Grammatik, die Sprache des Chuang-Tsi“, in Leipzig in den Abhandlungen der sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften. Übersetzung von Giles 1889 und Legge (zusammen mit der Übertragung des Daodejing in der von Max Müller herausgegebenen Reihe The Sacred Books of the East) 1891.

1889

Léon Louis Lucien Prunol de Rosny

Le texte du Tao-Teh-King et son histoire. (Bibliothèque de l'École des hautes études. Sciences religieuses, Vol. 1).

1891

James Legge

The original Chinese texts of the work of Laou-tsze, the Great learning, The Doctrine of the mean. With their Japanes translations & notes by O. Shimizu & M. Hirose. Hongkong "1861" [1891?!].

1891

James Legge

The Texts of Tâoism  in: Max Muller, ed. The Sacred Books of The East, Vol. XXXIX + XL; Oxford Translation of Lao Tzu and Chuang Tzu. London: Clarendon Press, Oxford, 1891 / Humphrey Milford, 1891 (reprinted as The Texts of Taoism. N. Y.: Julian Press, 1959; New York: Dover) [The Texts of Taoism. 2 vols.1962 (1891). ["Tao"]
[Tao Te King] Oxford University Press, London 1891. (Sacred Books of the East, Vol. XXXIX); Parke, Austin and Lipscomb, New York - London 1917.

1891

Charles Joseph de Harlez de Deulin
(1832-1899)

Textes Tâoïstes, graduit des originaux chinois et commentès. Annales du Musèe Giumet XX. Paris.  Verwendet für seine Arbeit zum ersten Mal den Kommentar des Wang Bi. [b. at Liège, 21 August, 1832; d. at Louvain, 14 July, 1899.]  (Belgier; Translation in French)

1893

Konissi [Konishi]

Japaner - russische Übersetzung - siehe 1895!

1894

Ma Kou + Marc de Smedt

Tao Te King - Le livre de la voie et de la vertu. (Spiritualités vivantes, 43) Albin Michel, Paris 1894.

1894

Salvador Masot

[Tao-te-King]. (spanisch). Manila 1894.

1894

Matgioi = Albert de Pouvourville

L'Esprit des Races jaunes. Le Tao de Laotseu. Traduit du chinois par Matgioi (Albert de Pouvourville), Paris 1894.

1894

/

(1904)

Walter Gorn-Old  (1864 – 1929)

The Book of the Path of Virtue, or a Version of the Tao The King of lao-tsze. Theosophical Publishing Society, Madras 1894.
The Book Of The Simple Way Of Laotze. The Contemporary of Confucius, China, 604 BC. (1904). Walter Gorn Old.
A new translation from the text of the Tao Teh King with introduction and commentary.
x + 186 pp. $13.50 US.
["Tao"] Generalsekretär der Londoner Sektion der Theosophischen Gesellschaft [Pseudonym: "Sepharial"]
March 30, 1864,  Handsworth, England - December 23, 1929, in Hove, England.  (Dr. Walter Gorn-Old) British journalist and writer of occult and astrological works, a leader in astrological thought for 30 years. He studied the occult from the time he was 16 and later joined the Theosophical movement in 1889. He worked with the society and lived with Madame Blavatsky until her death.

1895

D. P. Konishi

Lao-si, Tao-te king. (russisch). In: Woprosy filos. i psychol., Moskau 1895.

Matthias Claus: "Im Auftrag der Redaktion der russischen Zeitschrift ("Philosophische und psychologische Fragen"), S. 380-408, erstellte Übersetzung.  Der Japaner Konishi fertigte eine russische Übersetzung, in der er die Überzeugung vertrat, daß das TaoTeKing nur eine Sammlung zusammenhangloser Aphorismen des Laotse darstelle."

1895

George Gardiner Alexander

Lâo-tsze: The Great Thinker with A Translation of His Thoughts on the Nature and Manifestation of God. London: Kegan Paul, Trench, Trübner & Co. ["God"]

1897

Henri Borel

De Chineesche filosofie - 2. Lao Tsz'. ) (niederländisch).  P. N. van Kampen, Amsterdam 1897, 1905²
(Im zweiten Band von: De chineesche filosofie toegelicht voor niet-sinologen).

1897 /
1900

Franz Hartmann
(1832-1912)

Theosophie in China. Betrachtungen über das Tao-Teh-King. (Der Weg, die Wahrheit und das Licht). Aus dem Chinesischen des Lao-tze übersetzt von Dr. Franz Hartmann. Verlag Wilhelm Friedrich, Leipzig 1897 [ später: Theosophisches Verlagshaus Dr. Hugo Vollrath, Berlin / Leipzig ] (vgl. Walf, 1999, S. 126) ["Tao", "Pfad"]
Tao-Teh-King - Der Weg, die Wahrheit und das Licht. Wilhelm Friedrich, Leipzig 1900 [Esoterische Schriften nr. IX]
[Matthias Claus: "
Geboren in Bayern, studiert Hartmann nach Absolvierung des Militärdienstes Medizin und Physik und emigriert 1865 nach Amerika. Dort reist er als Arzt über Land und interessierte sich für die religiösen Gebräuche der Indianer. 1882 tritt er in New Orleans der Theosophical Society bei, steigt zu deren Vorstandsmitglied auf und verbringt die Jahre 1883-85 im Hauptquartier in Adyar, Indien. Interne Differenzen führen aber schon nach kurzer Zeit zur Trennung von der Theosophischen Gesellschaft und zur Rückkehr nach Bayern. Er eröffnet in der Nähe von Salzburg ein Sanatorium für Lungenkrankheiten und tritt nach kurzer Zeit der dortigen Theosophischen Gesellschaft bei. Um die Jahrhundertwende wird er einer der leitenden Persönlichkeiten des europäischen Okkultismus."]
[Gottesbegriff, theosophische Tradition, fragliche Qualifikation, ohne weitere Anmerkungen oder Erläuterungen, Vor- oder Nachwort!]

1898

Paul Carus

Lao-Tze's Tao-The-King - The Canon of Reason and Virtue. Paperback, Open Court, La Salle. III. -
Lao-tze's Tao-teh-king: Chinese and English with Introduction, Transliteration and Notes.
Chicago: Open Court Publications 1898, 1913, 1927, 1937, 1945, 1973; K. Paul, Trench, Trübner, London 1903, 1954. ["Reason" and "Virtue"] [auch Wort-für-Wort-Übertragung ins Englische. Zeigt Parallelen in Platon, Kant, Spinoza.] Chines. Originaltext; gereimte Übersetzung!

1898

P. J. Maclagan

[Tao Te King] in: China Review, XXIII 1898. An Legge angelehnt.

1899

Thos. W. Kingsmill

The Tao the king literally translated with notes. ( In: Shanghai Mercury, The China Review 24 (1899), 149-155 und 185-194.) Shanghai 1899 "Prepared for the Royal Asiatic Society"

 1900

 

 

1900

Erwin von Zach (1872-1942)

?

1902
1903

Alexander Ular
(9.6.1876-?)

"Le Livre des la voie et de la ligne droite". Éditions des la revue blanche, Paris 1902.
Die Bahn und der rechte Weg des Lao-Tse. [Interpretative Übersetzung ("nachgedacht")] Insel-Verlag, Leipzig.  107 S. 1903, 1912, 1917, 1919, 1921, 1923; Insel, Frankfurt/M. 1977 (Insel-Bücherei Nr. 991) ["Die Bahn" und "der rechte Weg"]
[Geb. in Bremen, Wahlfranzose, auch die deutsche Fassung von Ular selbst!
Matthias
Claus kann ich nur zustimmen, dass das Nachwort die einzig verständliche Leistung darstellt (!), die deutsche Fassung ist auch zu verkürzt. - H.K.]
incomplete - in Onkellotus.

1903

Rudolf Dvorak [Dvorac]

Lao-tsï und seine Lehre. (in: Darstellungen aus dem Gebiete der nichtchristlichen Religionsgeschichte. XV. Band. China's Religionen. Zweiter Teil.) Verlag der Aschendorffschen Buchhandlung, Münster i. W. 1903
1) das Tao an sich; 2) seine Erscheinung als Tek; 3) die Kosmogonie mit Himmel/Erde, Geister und Mensch; 4) der Weise und die Gesellschaftsethik; 5) der Herrscher.
2. Teil von Chinas Religionen über „Lao-tse und seine Lehre“ (1903).

(Professor der orientalischen Philologie an der k. k. böhmischen Universität in Prag)
[Matthias Claus: "Eine undogmatische, ausgewogene und fachlich und sachlich sehr interessante Arbeit. Ein deutschsprachiges Werk, das aber trotzdem kaum Beachtung gefunden hat, vielleicht deshalb, weil die übliche fortlaufende Darstellung in 81 Kapiteln nicht geboten wird. Dvorák gliedert seine Darlegung in die Abschnitte: 1) das Tao an sich; 2) seine Erscheinung als Tek; 3) die Kosmogonie mit Himmel/Erde, Geister und Mensch; 4) der Weise und die Gesellschaftsethik; 5) der Herrscher. Lesenswert."]

1903

I. W. Heysinger

The light of China; the Tâo teh king of Lâo Tsze. Research Pub. Co., Philadelphia 1903.
[An accurate metrical rendering, translated directly from the Chinese text, and critically compared with the standard translations, the ancient and modern Chinese commentaries and all accessible authorities. With a preface, analytical index, and full list of of important words, and their radical significations. (04/2003 ISBN 0766149099 = 100 ys.)] ["Way"]
(auch: Hersinger, T. W.)

1903

E. H. Parker

Studies in Chinese Religion London : Chapman and Hall, (1910 xi, 308 S., 14 ills. Original Studies from which a summary was made and a popular work published in 1905 called "China and Religion", incl. index)  ["Providence" and "Grace"]
Tao te king (Studies in Chinese Religion) Dublin 1903/04 (in; The Dublin Review) E. P. Dutton, New York; Champan and Hall, London 1903, 1910.

1904

Lionel Giles + Ch'u Ta-Kao

The Sayings of Lao Tzu.  J. Murray, London - New York 1904, 1905, 1906, 1909, 1911, 1917, 1926, 1931, 1937, 1945, 1950, 1972; Dutton, New York 1908, 1909, 1919, 1911. ["Tao"]

1905

C. Spurgeon Medhurst

The Tao-teh-king. A short study in comparative Religion. Theosophical Publishing House, Wheaton, IL 1905; Theosophical Society, Chicago 1905. ["Tao"] 1972; incomplete - in Onkellotus.

1905

G. Evans

?

1905

Anonymus

Il libro della via e della virtù. Luce e ombra (Fratelli Lanzani), Milano 1905.

<1906

Herman Schell (1850-1906)

einer der bedeutendsten katholischen Theologen des 19. Jahrhunderts: "Unter allen Schriften, in welchen die religiöse Forschung der Menschheit außerhalb des Kreises der alttestamentlichen und neutestamentlichen Inspiration ihre mühsam errungenen Ergebnisse niedergelegt und der Zukunft als Vermächtnisse überliefert hat, wird wohl kaum eine zu finden sein, welche dem Büchlein Laotse's den Primat streitig machen dürfte". [8] [Walf] (sowie Nachwort zu Knospe + Brändli)

1906

Daisetz Teitaro Suzuki

Tao te king] T'ai shang kan-ying p'ien: treatise of the Exalted one on response and retribution; translated from the Chinese by Teitaro Suzuki and Dr. Paul Carus. Open Court, La Salle, Chicago Ill.; K. Paul, Trench, Trübner, London 1906.

1907

Iván Stojits

[Tao Te King] (ungarisch)

1908

Silva Mendes

?

1908

Gustav Mahler

Lied von der Erde, worin sich „bis ans Unkenntliche verfremdete Nachdichtungen von maßgeblich daoistisch (bzw. zen-buddhistisch) orientierten chinesischen Poeten - Li Bai, Wang Wei, Meng Haoran [15] Pohl, Karl-Heinz, „Spielzeug des Zeitgeistes. Zwischen Anverwandlung und Verwurstung - Kritische Bestandsaufnahme der Daoismus-Rezeption im Westen“, in: Josef Thesing/Thomas Awe (Hrsg.), Dao in China und im Westen. Impulse für die moderne Gesellschaft aus der chinesischen Philosophie, Bonn 1999, S. 28. [Walf]

1908

Joseph Kohler
(9.3.1849-3.8.1919)

Des Morgenlandes grösste Weisheit. Laotse: Tao Te King. Verlag von Dr. Walther Rothschild. Berlin (-Wilmersdorf) und Leipzig.  [in Versform] In fünfhundert handschriftlich numerierten Exemplaren. 93 Seiten
[Matthias Claus: "
Geboren in Offenburg; studiert Rechtswissenschaft in Freiburg und Heidelberg, wird Richter in Mannheim. ... "Das deutsche Patentrecht"... 1888 Professur für Rechtswissenschaften in Berlin. ... in den folgenden Jahren zu rund 2.500 (!) juristische Schriften ("Shakespeare vor dem Forum der Jurisprudenz"; "Zur Lehre von der Blutrache"; "Chinesisches Strafrecht"; "Altindisches Prozessrecht"; "Das Negerrecht"; "Ideale im Recht"). Außerdem ... ästhetische Schriften: "Aus dem Land der Kunst"; "Zur Charakteristik Richard Wagners"; "Feuermythus"; "Liebestod"; "Der Ursprung der Melusinensage". ...
Kohler stellt Laotse in engen Bezug zur indischen Philosophie des Vedanta ...: "In der Tat ist es nur das philosophische Studium, welches uns ermöglichen kann, tiefer einzudringen, und insbesondere das Studium des Vedanta; denn wenn auch Laotse, in Bezug auf die Lebensweisheit, Ideen hat, welche den Stoizismus verwandt sind, so ist seine Metaphysik und Weltanschauung doch durchaus die des Vedanta." Er geht von einer Übernahme indischer Inhalte aus und hält das Gedankengut des Tao Te King nicht für ein originär chinesisches Werk. Dies geht so weit, daß er den Begriff des TAO mit dem indischen  ATMAN als "Weltvernunft" übersetzt. ... zum Teil gereimt und für heutige Verhältnisse schwer lesbar. ... klar ist, daß er vom Chinesischen keine Ahnung hatte. Es wäre in der Tat zu schön, wenn man chinesische Texte einfach Wort für Wort aus dem Lexikon übersetzen könnte."]

1909

Ernst Møller

Lao Tzu, Tao teh ching. (Oldmester og hans Bog) V. Pio, Købenshavn, 1909

1909

Jules Besse

(Lao-tseu). E. Leroux, Paris 1909, 163 S.

~1910

Franz Kafka (1883 - 1924)

Hartmut Binder erwähnt in seinem Kafka Handbuch, einem Standardwerk, lediglich den Einfluß chinesischer Lyrik und Märchen auf Kafka. [16] Am ehesten bekannt ist wohl in diesem Zusammenhang Kafkas Erzählung „Beim Bau der Chinesischen Mauer“. Walter Benjamin war wie vor ihm schon Johannes Urzidil [17] der Ansicht, das 80. Kapitel des Laozi habe Kafka sehr beeindruckt und letztlich in der Erzählung „Das nächste Dorf“ ein Echo gefunden: "Beim Bau der chinesischen Mauer. Ungedruckte Erzählungen und Prosa aus dem Nachlaß. Hg. von Max Brod. Potsdam (Gustav Kiepenheuer) 1931" http://www.loesungsbuch.de/p/referate/02/6203.htm  [Walf]
[16] Binder, Hartmut, Kafka-Handbuch, Stuttgart 1979, 1, S. 319f. Vgl. auch: Jianming Zhou, „Zur Tao- Rezeption bei Kafka“, in: Wirkendes Wort 42 (1992) H. 2, S. 240-252; Adrian Hsia (Ed.), Kafka and China (Euro-Sinica, 7), Bern/Berlin u.a. 1996; Rolf J. Goebel, Constructing China: Kafka‘s Orientalist discourse, Camden House, Columbia/SC 1997.
[17] Binder II, S. 321.

1910

Martin Buber

erste deutsche Zhuangzi-Übersetzung (?!) - basierend auf Legge. - Mit Nachwort "Die Lehre des Tao" In: Werke, Band 1, Schriften zur Philosophie, Kösel, München - Lambert Schneider, Heidelberg 162 (auch in: Hsia, Adrian, 1985 Teil IV S. 282-318]
Tschuang-Tse. Reden und Gleichnisse.
 
Mit einem ausführlichen Nachwort über die Lehre vom Tao. Insel, Leipzig 1910, 1912, 1918, 1920, 1921, 1922; Manesse, Zürich 1951; Insel, Frankfurt/M. 1976 (Insel TB 205)

1910

Julius Grill
(?-1930)
[Dr. der Theologie und der Philosophie, ord. Professor für Altes Testament an der Evangelisch-Theologischen Fakultät in Tübingen.]

Lao-tszes Buch vom höchsten Wesen und vom höchsten Gut. Verlag von J. C. B. Mohr (Paul Siebeck), Tübingen. ["Höchstes Wesen" und "Höchstes Gut"] - Intensiver Vergleich mit Jesus! 81 Parallelstellen zwischen Daode jing und Neuem Testament (vorwiegend Johannes-Evangelium, ohnehin Spezialgebiet Grills) "geistige Verwandtschaft zwischen Laozi und Jesus". (Vorbehalte der Kirche, vgl. Walf, 1989, S. 13).
"Es könnte sein, daß, weil er in seiner Zeit nicht ganz verstanden worden ist, seine Zeit überhaupt erst im Kommen ist; daß er nicht ein Mann und ein Name der Vergangenheit ist, sondern eine Kraft der Gegenwart und Zukunft. Er ist moderner als die Modernen und lebendiger als viele Lebende." [40] Grill, Julius, X. Grill adaptierte hierbei eine Wertung von C. Neumann über Rembrandt zu dessen 300. Geburtstag 1906. (Ullstein TB 35156). [Walf]
"Wie die Einleitung und das Verzeichnis der neutestamentlichen Parallelen im Anhang ... zeigen wird, stoßen wir bei Lao-Tsze auf die merkwürdigste Vorausnahme der ethischen Grundgedanken Jesu. ... Mag man aber auf dieser oder jener Seite urteilen, wie man will, Tatsache ist es, daß zur Zusammenstellung von Lao-tsze und Jesus eine ganz eigenartige Verwandtschaft der beiden Männer berechtigt, eine in ihrer gleichartigen Gemütslage begründeten wundersamen Übereinstimmung des philosophischen Geistes im einen mit dem religiösen im andern." (Aus dem Vorwort)

1910
(1911)

1921?

Richard Wilhelm
(1873-1930)

Laotse, Tao Te King - Das Buch des Alten vom Sinn und Leben. Eugen Diederichs Verlag, Jena 1911 [1910 ?] [Aus dem Chinesischen verdeutscht und erläutert von Richard Wilhelm. Laotse 5.-9.Tsd. 6 Bl., XXXII, 118, (2) S., mit illustriertem Doppeltitel, chinesischem Orginaltitel u. einer doppelblattgr. Zeichnung,. (Die Religion und Philosophie Chinas. Aus den Originalurkunden übersetzt und herausgegeben von Richard Wilhelm-Tsingtau. Reihe III. Taoismus und Sekten / Bd. 7). Titel und Umschlagzeichnung von Ernst Schneidler.  Jena, Eugen Diederichs 1919] 1915, 1919, 1921, 1923; Eugen Diederichs, Düsseldorf - Köln 1952, 1957, 1978; H. Huber, Bern 1958 (Vorwort von Jean Gebser) ["SINN" und "LEBEN"] (Medicis, Paris 1974).
English by H. G. Ostwald  (1985) "the Marco Polo of Chinese spirituality" (vgl.
® 1985: Richard Wilhelm + H. G: Oswald)
Neuausgabe: Laotse, TAO TE KING , Das Buch vom Sinn und Leben , Übersetzt und mit einem Kommentar von Richard Wilhelm, erweiterte Neuausgabe, Eugen Diederichs Verlag, München 1978

[Ich schließe mich hier 100%ig Matthias Claus an: " Die bis heute in Deutschland bekannteste Übersetzungsversion - ein Text mit fraglichen Qualitäten. Als evangelischer Missionar ist der Autor nur zu sehr versucht, den Gottesbegriff unterzubringen, was dem Sinn des Tao Te King überhaupt nicht entspricht. In der Neuausgabe von 1978 hat man den Originaltext erheblich umformuliert, um dem heutigen Sprachgebrauch und Verständnis zu entsprechen. Dieser Eingriff in den ursprünglichen Übersetzungstext von Richard Wilhelm wird vom Verlag jedoch nicht erwähnt!" - M. C. ]

Wilhelm hat viele Verdienste, viele gute Übersetzungen geleistet, aber ausgerechnet das Dao De Djing ist nicht sein Paradepferd! (H.K.)

~1910

Henri Borel

Weisheit und Schönheit aus China [Tao-Te-King]. O. Hendel, Halle a. d. Saale, ca. 1910.

1910

Lev Toplstoj

Izrechenijy kitaiskovo mudretsa Laotze. (russisch) Posrednik, Moskau 1910.

1910

Anonymus

Tao Teh King van Lao Tse. (niederländisch). Theosofische Uitgevers-Maatschappy, Amsterdam 1910.

1910

Oono Untan

Rôshi Kôgi. [Tao-Te-King] (japanisch). Tókyó 1910.

1911

H. Mueller

?

1911

Carl Henrik Andreas Bjerregaard

The Inner Life and the Tao-The-King. Theosophical Publishing House, London; The Theosophical Publishing Co. of New York, New York 1911.

1912

Richard Wilhelm

Zhuangzi-Übersetzung aus dem chinesischen Original

1913

[Père] Léon Wieger

Jesuit; a) "Tao-tei-king. l'oeuvre de sLao-tzeu. Taoïsme, t. 2, les pères du système taoïste"  I: Lao-Tzeu, II: Lie-Tzeu, III: Tchoang-Tzeu.Hien hien, Ho-kien fou 1913; Cathasia, Paris - E. J. Brill, Leiden 1950; Cathasia - Les Belles Lettres, Paris 1983². ["principe" et "son action"] incomplete - in Onkellotus.
b) English
("Wisdom of the Daoist masters") by Derek Bryce (1999) [& (Père) Léon Wieger] - Laozi, Zhuangzi + Liezi mit Original + Übersetzung, ebenfalls christlich gedeutet, zieht Parallelen zu den Kirchenvätern. [(universal) "principle"]

1913

Paul Carus
[D. T. Suzuki & Paul Carus]

The Canon of Reason and Virtue (Lao-tze's Tao Teh King)  The Old Philosopher's Canon of Reason and Virtue (Chinese + English) ["Tao"]

1913

Tolstoj / Konishi

Lao-si Tao-te-king ili pisanie o nravstvennosti. (russisch)

1914

Johannes Hesse

"Lao-tsze. Ein vorchristlicher Wahrheitszeuge." [Hermann Hesse's Vater (!), Missionar]

1914

Carl Dallago
(1869-1949)

Laotse / Der Anschluss an das Gesetz oder Der grosse Anschluss. Versuch einer Wiedergabe des Taoteking. Verlag Brenner, Innsbruck. (im "Brenner-Jahrbuch 1914") ["ANSCHLUSS" + "GESETZ"] - (auch 1921 [Walf], 1927³; L. Schneider, Heidelberg 1953 (Neudruck der 3. Auflage).
"Maßregelt" in der 3. Auflage auch noch die viel zu wenig studierten Sinologen!! (H.K.; M. Claus)
[Matthias Claus über den Autor: "
Kulturphilosoph und Schriftsteller. ... ab 1900 als freier Schriftsteller zu publizieren. ... 1910 wird er Hauptmitarbeiter der Zeitschrift "Der Brenner", wo er 1926 erste Artikel gegen das faschistische Regime Mussolinis publiziert. ...  1929  ... "Die Diktatur des Wahns". 1932 Mitarbeit an der in Berlin herausgegebenen und gegen den Nationalsozialismus gerichteten Zeitschrift "Der Sumpf". Bis 1945 Arbeit am letzten Hauptwerk "Der Begriff des Absoluten". Dallago richtet sich in seinen Arbeiten gegen jede Art von Institution (besonders gegen die Katholische Kirche), gegen jede Herrschaftsform, gegen blinden Fortschrittsglauben u.ä.. Sein Ideal sieht er im "reinen Menschen der Vorzeit"."] incomplete - in Onkellotus.

1915

Alfred Döblin

"Die drei Sprünge des Wang-lun" [Fontane-Preis 1916] mit daoistischen Gedanken: wu wei als Pazifismus interpretiert und in intellektuell-literarische Kreise hinein-popularisiert ... Wang-lun = "chinesisch neuer Mensch", religiöser Revolutionär in Einklang mit dem Weltgesetz.

1916

Isabella Mears

[Tao Te King] London Theosophical Publishing House. London 1916, 1922, 1949, 1971 ["Tao"] (auch 1922)

1917

K. Uruyama

[Tao-Te-King] (japanisch). Tókyó 1917.

<1918

J. A. Blok

Tau Teh Tsjing (Tau Teh King) (niederländisch). Valkhoff, Amersfoort 1918²; AE. E. Kluwer, Deventer (4. Aufl. o. J. = 1948 ?), Ankh-Hermes, Deventer 1973 (8. Aufl.), 1984 (10. Aufl. = Oriëntserie).

1918

Aleister Crowley

Tao Te Ching  (Samuel Weiser Inc., York Beach, Maine, 1995). - ["Tao"]

1919

Dwight Goddard, Henri Borel, WAI-TAO

Laotzu's Tao and Wu-wei. B. Brentano, New York 1919; D. Goddard, Thetford, Vt² 1939.
[vgl. Wai-Tao Bhikshu + Dwight Goddard - Laotzu's Tao and Wu-Wei.
Santa Barbara 1935, 1938 ["Way"]

Tao Teh King [Goddard]    Wu Wei [Borel]

1919

(Jugendbewegung)

"Neue Religiosität" der bürgerlichen Jugendbewegung (nach Buddhismus und Daoismus [Linse, 1991, S. 335-336]; "Dao-Fieber" (!) [Pohl, 1999, S. 29]). Einflüsse auf Hesse (vgl. später Siddharta, auch "Das Glasperlenspiel"), Brecht, Jung, Heidegger.

1919

Alfred Henschke ("Klabund")
(1890-1928)

"Höre es, Deutscher!" - Aufruf, nach dem "Heiligen Geist des Tao" zu leben, zu den "Chinesen Europas" zu werden!
[("Klabautermann + Vagabund") - Antibürgerlicher "Wandervogel", pazifistischer Offener Brief an Wilhelm II., 1919 kurz inhaftiert; auch Cabaret-Auftritte. - 28 ausgew. Kapitel, keine eigene Übersetzung]

1919

Hermann Graf Keyserlingk

"Das Reisetagebuch eines Philosophen" - Bestseller der zwanziger Jahre:  "Der taoistischen Weisheit wird (...) wieder und wieder der Vorwurf eines unfruchtbaren Quietismus gemacht, nicht zum mindesten von seiten der Konfuzianer, die doch im letzten eines Geistes sind mit ihr. (...) Nun ist aber doch nicht zu leugnen, daß in den Werken der taoistischen Klassiker die vielleicht tiefsten Aussprüche zur Lebensweisheit enthalten sind, die wir überhaupt besitzen, und dies zwar gerade vom Standpunkte unseres Ideals, des Ideals der schöpferischen Autonomie. [18]  [Walf]

1920

Hans Haas

Weisheitsworte des Lao-tszé. J. C. Hinrichs, Leipzig 1920.

1920

A. E. Anderson

The Tao Teh King; A Chinese Mysticism. University of California, Berkeley 1920 (University Chronicle, Vol. XXII).

1920

Rudolf Dvorak

Laotsi-ova kniha o taua ctnosti. (tschechisch) [Tao-teh-King]. Kladno 1920.

1920/1921

Hertha Federmann

Laotse, Tao Teh King. Vom Geist und seiner Tugend. C. H. Beck'sche Verlagsbuchhandlung, Oskar Beck, München, 1920, 1926². ["Geist" und "Tugend"] 101 S.
über die Autorin: "...
 zu Beginn des Jahrhunderts, veröffentlichte sie jedoch zunächst andere Übersetzungen (Laotse, Iacopone da Todi, Teile der Commedia, Rosamond Lehmann), eine Gedicht-Anthologie sowie eigene Gedichte. Obwohl die Autorin selbst und ihre anderen Werke heute nahezu vergessen sind, gehören Federmanns Dante-Gedichte zu den deutsch-italienischen Rime-Ausgaben mit vergleichsweise hohem Bekanntheitsgrad." [ grabienski ]
"Dem dichterischen Element im Tao Teh King gilt es vor allem in einer deutschen Übertragung gerecht zu werden. Meine Übertragung ist ein Versuch nach dieser Richtung. Aus dem E r l e b n i s heraus den Sinn des Werks zu erschließen, bei aller Treue gegen das Original und die für Laotse so charakteristische Wortknappheit, doch ohne ängstliche Anklammerung an die lexikalischen Worterklärungen, eine knappe, dichterische, deutsche Prägung zu finden, war mein Bemühen.
          Für meine Übertragung habe ich zur Hauptsache die Ausgabe von Carus benutzt. Seine Transkription des chinesischen Textes mit beigefügter englischer Verbalübersetzung ermöglicht selbst dem Nichtsinologen eine gute Vorstellung von dem Urtext und der ihm eigentümlichen Wortstellung. Daneben möchte ich noch die Übertragungen und Kommentare von Julien, Legge, Chalmers, Giles, V.v.Strauß, Wilhelm und Grill erwähnen, die ich auch für meine Arbeit benutzt habe. Am klarsten aber bestimmten sich mir die Grundgedanken der Laotseschen Lehre durch die Lektüre Lietses und vor allem Tschuangtses, des genialsten und dichterisch bedeutendsten der Nachfolger Laotses." (Aus dem Nachwort)
incomplete - in Onkellotus.

1921

Franz Rosenzweig,

Der Stern der Erlösung (1918 geschrieben, 1921 erschienen) ist das Werk eines sich zum Judentum bekennenden deutschen Philosophen, der sich darin mit dem Dao auseinandersetzte! [Walf]

1921

Alfred Henschke ("Klabund")

Mensch werde wesentlich! Laotse -Sprüche. Deutsch von Klabund. Kl.-8 . 30 Ss., 1 Bl. Orig.-Kart. Verlag Fritz Heyder, Berlin-Zehlendorf. [1920 falsch!]  (1921, 1922, 1926; 1935); Goldmann, München 1986 (Goldmann TB 8435) [Lao-Tse - Ausgewählte Texte]

1921

John Gustav Weiß
(1857-?)
 

Lao-tse. Tao-te-King. Philipp Reclam Verlag jun., (auch Leipzig 1927 Reclam Universal-Bibliothek 6798) [vgl. 1923 auch Englisch: Lao-Tze's Tao-Te-King. British Museum, London 1923.] o. J. zitiert bei Jaspers (Lao-tse, Nagarjuna - Zwei asiatische Metaphysiker. R. Piper & Co. Verlag, 1957, 1978, S. 99)
Autor: Historische, philosophische, kulturelle Schriften. (Bürgermeister von Eberbach am Neckar). - Vergleich fremder Übersetzungen ohne Darlegungen oder "Zugaben". (H.K.)

~1921

Johan van Manen

Tao Te King. (niederländisch). Theosofische Uitg.-Mij, Amsterdam, ca. 1921.

1921

Jakob J. Smári + Yngri Jóhannesson

Lao-Tse, Bókin um veginn. Gudm. Gamalielssonar, Reykjavik 1921; Stafafell, Reykjavik 1971² (Formáli: Halldoór Laxness).

1922

Karl Maria Heckel

Laotse. Sesamverlag, München. 94 S.
"Vorliegendes Werk in Übertragung von Karl Maria Heckel erschien im Sesamverlag München Neunzehnhundertundzweiundzwanzig Eine Monumentalausgabe des gleichen Werkes erscheint als erster Handdruck der Sesampresse in einhundertzwanzig numerierten Exemplaren " (Einzige vom Verlag beigefügte Anmerkung) [Matthias Claus]

1922

Maync, Siegfried

Laotse und Jesus [Umschlag. gez. von O. Delling]. - Berlin W 57, Pallasstr. 8/9: Allg. Evang.-Prot. Missionsverein

1922

F. Fiedler
(1876-1900) /
[Gustav Wyneken (Hrsg.)]

Das Lao-Tse Tao-Te King.  Deutsch von F. Fiedler. Herausgegeben von Gustav Wyneken. Paul Steegemann Verlag, Hannover 1922  (Erstveröffentlichung in der "Freien Schulgemeinde" 1918) ["Gut" und "Tugend"]
[Großes Lob im
Nachwort von Gustav Wyneken, dennoch nichts Neues, wenig Bedeutsames, nachinterpretiert ohne eigene Übersetzung! - H.K.]

1922

Weber, Max

Konfuzianismus und Taoismus. J. C. B. Mohr, Tübingen 1922 (Gesammelte Aufsätze zur Religionssoziologie, 1) [The Religion of China: Confucianism and Taoism. Transl. From the German and ed. by Hans H. Gerth, mac Millan Co, New York 1964; Free Press, New York - Glencoe Ill. 1951, 1962, 1968.

1923

Pierre Salet

Le livre de la voie et de la vertu. Payot, Paris 1923

1923

R. Seligmann

Das Buch vom göttlichen Gesetz. ("in jüdisch-deutscher Sprache") Klal, Berlin 1923.

1923

Julius Evola

Lao Tze. Il libro del principio e della sua azione. G. Lanciano, Carabba 1923; Edizioni mediterranee, Roma 1972.

1924

Reinhold Knick
(1880-1950)

Lao-Tse - Tao-te-king. Verlag Darmstädter Blätter, Darmstadt 1924. 146 S. (Dr. Reinhold Knick, 14.9.1880-8.1.1950)
[1978 mit "Chinesen denken anders" (Chang Tung-Sun), hrsg. u. übersetzt von Günter Schwarz ISBN 3-87139-048-8].
[Pädagoge. Wirkte von 1906-1950 als Lehrer und später Direktor am Werner-Siemens-Realgymnasium (ab 1945: Robert-Blum-Schule) in Berlin-Schöneberg. Übersetzte den chinesischen Urtext ins Deutsche, um ihn 1924 in seinem Chinesisch-Unterricht einsetzen zu können. Dieses Manuskript war nicht zur Publikation gedacht und wurde 1978 dann von einem seiner Schüler (zusammen mit anderen Texten) in der u.g. Publikation in memoriam herausgegeben. -
Matthias Claus]

1924

Victor Dantzer

Tao-Te-King. Gyldendal, København, 1924, 1952². In; Verdensreligionernes hovedvaerker, under redaktion af Poul Tuxen og Aage Marcus, Bd. 7.

1924

Elisabeth Hahn

Laotse, Wollen ohne Wahl. Greifenverlag, Rudolfstadt, 1924.

1924

Edmundo Montagne

Libro del sendero y de la linea recta. (spanisch). Minerva, Buenos Aires 1924; Kier, Buenos Aires 1947.

1924

Anonymus

Tao-te-king. Bogem Om Vejen Og Dyden

1924

Guglielmo Evans

Laotse e il Libro della via e della virtù. Bocca, Torino 1924.

1924

Shrine of Wisdom Editors

The simple Way of Lao Tse, an analysis. Shrine of Wisdom, Fintry, Brook, Godalming, Surrey, England 1924, 1941, 1951.

1925

Pekka Ervast

[Tao te king] Helsingissä Mystica, Helsinki 1925.

1925

Albert Schweitzer
14.1.1875-4.9.1965

Das Christentum und die Weltreligionen. C. H. Beck'sche Verlagsbuchhandlung (Oscar Beck) München; Biederstein Verlag München 1949²  47 S. [S. 37+38: "Ich gestehe Ihnen, daß das Bekanntwerden mit diesen Denkern - besonders ergriffen haben mich Laotse und Mengtse - ein Erlebnis für mich war. Sie stehen uns viel näher als die indischen, weil sie sich nicht in anmaßender Welt- und Lebensverneinung bewegen, sondern mit dem Denken über die Welt ringen, um darin zu wirklich ethischer Frömmigkeit zu gelangen. Die chinesische Religiosität hat nicht nur, wie die brahmanische und die buddhistische, eine äußerliche Ähnlichkeit mit dem Evangelium Jesu, sondern sie ist ihm, weil von dem großen Gebot der Liebe bewegt, in vieler Hinsicht geistesverwandt.]

1926

Charles Mackintosh

Tao. Theosophical Publishing House, Wheaton, IL 1926, 1945, 1971. ["Way"]

1927

Curt Böttger

"Jenseits und Diesseits. Die Sinnsprüche des Laotse." - J. Baum, Pfullingen 1927. [evtl. ~1910 ?!]

1927

Erik Folke

Lao-Tzu, Tao têh ching. (schwedisch).Stockholm 1927. In: Religionens människor och dokument 7).

1927

Alberto Castellani

La regola celeste di Lao-tse. G. C. Sansoni, Firenze 1927

1927

Thomas Robert Edward Macinnes

The Teachings of the Old Boy. J. M. Dent & Sons, London - Toronto 1927.

1928

Walter Jerven

So spricht Lao Tse. Otto Wilhelm Barth Verlag. Erstauflage: 1928 (Luxus-Ausgabe) Privatdruck auf Bütten in goldgeprägtem blauem Maroquineinband, 81 Seiten.
(LAOTSE - TAO TE KING). Das Buch vom Weltgesetz und seinem Wirken. Otto Wilhelm Barth Verlag. Wiedergabe des chinesischen Textes durch Walter Jerven., (C) München-Planegg 1952;
Neuausgabe: So spricht Lao tse. Otto Wilhelm Barth-Verlag GmbH, München-Planegg 1952   ("Volksausgabe" der früheren Luxus-Ausgabe in DIN A 7);
Tao Te King. Das Buch vom Weltgesetz und seinem Wirken.  O. W. Barth Verlag, Weilheim 1967
Neuausgabe: Laotse., Tao Te King. Das Buch vom Lauf des Lebens - ein Juwel chinesischer Weisheitsliteratur. Limitierte Jubiläumsausgabe
1999. 75 Jahre Otto Wilhelm Barth Verlag (o.O. ).

1967 + 1976 by Scherz Verlag Bern, München, Wien für Otto Wilhelm Barth Verlag. 92 S.)
[Matthias Claus' "KO-mmentar" (H.K.) ist nichts hinzuzufügen: Bei den Neuausgaben des Barth Verlages sowie bei der letzten "Jubiläumsausgabe" hat vor allem einer nichts zu jubeln: Die Ausgabe selbst! Neben der Übersetzung der 81 Sprüche findet sich hier: nichts! Weder ein Vorwort, noch ein Nachwort, noch eine einzige Anmerkung - noch nicht einmal eine Fußnote. Man hat es sich sehr einfach gemacht. Eventuell existiert noch eine frühere Publikation, die vor 1928 erschienen ist, da Carl Dallago (s.o.) ja schon 1926 auf Walter Jerven hinweist.]

1928

Oskar Ewald

Laotse - Georg Müller, München

1928

Shuten Inoue

[Tao-Te-King] (japanisch). Daitokaku, Tókyó 1928.

1929

Carl Gustav Jung

Vorwort zu Wilhelm's "Das Geheimnis der goldenen Blüte" [und später, 1950, zur amerikanischen Ausgabe der Yi ging-Übersetzung (Wilhelm/Jung, 1950), welches hierdurch zum "Kultbuch" wurde [Pohl, 1999, S. 39]
Richard Wilhelm wollte Zusammenhänge zwischen Inhalten chinesischen Denkens und der Psychologie von Carl Gustav Jung sehen. Und Jung glaubte dies gleichfalls, wofür es ja zahlreiche Zeugnisse in seinem Werk gibt. Zwei Beispiele genannt: Den kosmischen Menschen, im alten China verkörpert in der kosmischen Figur des P‘an Ku (Pan Gu), kann man sicher auch als eine Darstellung des Selbst im Jungschen Sinn verstehen.
[25] Richard Wilhelm deutete dasselbe einmal etwas verschlüsselt an. [25] Jung, Carl Gustav, Der Mensch und seine Symbole, Olten-Freiburg/ Brsg. 131981, S. 201.
[26]  I Ging: „Denn dieses Buch, das Weisheitsbuch und Orakelbuch zu gleicher Zeit war, beruht auf einer Philosophie, die vom bewußten Seelenleben des Menschen tiefer dringend in unterbewußte Sphären ein zusammenhängendes Bild des seelisch-kosmischen Erlebens gibt, das über das Individuelle weit hinausgeht und bis zum kollektiven Menschenwesen hinunterreicht.“ Das Geheimnis der Goldenen Blüte, a.a.0. (Anm. 20), S. 184.
Jung hat sich deshalb ziemlich ausführlich mit Dao befaßt.
[30] Wie jeder andere auch, interpretiert er Dao auf der Folie bereits bei ihm bestehender Vorstellungen und natürlich anhand ihm zugänglicher Texte, vornehmlich aber die Schulprinzipien der Goldenen Blüte (Tai yi jinhua zhongzhi) des Meisters Lü Dsu (Lüzi). Zwei Sätze am Beginn dieses Textes haben Jungs Vorstellungen von Dao geformt: „Das durch sich selbst Seiende heißt Tao“ und „Das Große Eine ist die Bezeichnung dessen, das nichts mehr über sich hat“. Dao ist „Das Große Eine“, die chinesische Einheitsidee. [Walf] [30] „TAO“, in: Das Geheimis der Goldenen Blüte, a.a.0. (Anm. 20), S. 25-27, aber auch ebd. S. 27-36.

1930~

Martin Heidegger

"Nichts und Sein das Selbe" - zentrale Beeinflussung durch daoistisches Gedankengut diskutiert: "... den großen Gedanken, den "einzigen", den der Denker brauche (WhD 20), also um einen für das abendländische Denken neuen Gedanken, der er der Einsicht in die Tao-Lehren des Lao Tzu und des Chuang tzu verdankt." [May, 1989, S. 73]
Heidegger versuchte auch eine Übersetzung des Daode jing in Zusammenarbeit mit einem chinesischen Fachkollegen, kam aber nur bis Kapitel 6 (Manuskript verschollen?)
vgl.
"West-östliches Gespräch: Heidegger und Lao Tse" (1987). In: Neue Wege mit Heidegger. München 1992. S. 387-425 [Pöggeler, Otto]

1930~

Curt Böttger

Tao und Teh. Jenseits und Diesseits. Die Sinnsprüche des Laotse. Bearbeitet von Dr. Curt Böttger. Reihe: Evangelien der Seele 12.Johannes Baum Verlag, Pfullingen in Württemberg.  (O. J., ca. 1930) 32 Seiten.
["Der abschließend zitierte Satz scheint Programm für die Neuzeit-Bewegung gewesen zu sein. Man versuchte sich an Meditation und Atemübungen, leiht bei Meister Eckhardt und der Bhagavad-Gita,  sinnt über "Yogaschulung im Traum", "geistige Selbstheilung" und die Rosenkreuzer nach, alles etwas mystisch verklärt und in stark christlicher Terminologie. So ist auch die Übertragung von 43 Kapiteln des Tao Te King hier eine Mischung aus gereimter Nachdichtung, Querverweisen auf die Evangelien und die Bhagavad-Gita sowie eingestreuten Anmerkungen. Weniger philosophisch als schwärmerisch." - Matthias Claus, wieder mal in Hochform!]

1930-32

Luigi Magnani

Trattato del Principio e della Azione. [Tao-Te-King]  (italienisch). In: Pensiero Missionario. Roma 1930-32.

1931

Yu-lan Fung

Chuang-tzu: A New Selected Translation with an Exposition of the Philosophy of Kuo Hsiang. Beijing: Foreign Languages Press 1989 [1931].

1932

Bernhard Karlgren

The poetical parts in Lao-tsϊ. Elander, Göteborg 1932. [Göteborgs högskolas arskrift, 38, 1932, 3, pp. 1-45.

1932

Robert Brasch

Lao-Tse - Tao-Te-King. Das Buch vom rechten Weg und Sinn. Saturn-Verlag, Wien. (Nachdichtung nach Alex. Ular, W. Weiß [Dallago]) 96 S.
Reichlich überflüssige Nachdichtung - z. T. sogar aus anderen Nachdichtungen!

1932

A. Conrady

Zu Lao-Tze cap. 6”, Asia Major (first Series), Vol. 7, 1932, pp. 150-6.

1933

R. M. Pedretti

Tao, mystique de la volonté. Jacques Povolozky, Paris 1933.

1934

J. A. Blok

De boodschap van Lau-tze. (niederländisch). N. V. Servire, Den Haag 1934.

1934

Arthur Waley

The Way and its Power. A Study of the Tao Te Ching [or: "Lao-Tsu"] and its Place in Chinese Thought. Allen & Unwin, London 1934, 1942, 1949, 1956, 1965, 1968; Houghton-Mifflin, Boston 1935, 1942; New York: Macmillan. (New York: Grove Press. 1958) 260 p. ["Way" and "Power"] incomplete - in Onkellotus.

1934

Ernst Schroeder

Die Bahn des Alls und der Weg des Lebens. F. Bruckmann AG, München 1934.
Unselige Wortwahl, "Nach-nach-Übersetzung ohne eigene Essenz" [
"Den vielen, die sich schon der Enträtselung Laotses gewidmet, muß ich es danken, daß ich an die vorliegende Bearbeitung des Tao Teh King herangehen konnte."  (Aus dem Vorwort von E. Schröder)

1935

Zaiß

Vom Seinsollenden. Deutsch nach Worten Laotse's. Eigenverlag, Heiligkreuzsteinach bei Heidelberg.
Dr. med. (!) Zaiß:
"Laotse, der chinesische Weise, lebte ein halbes Jahrtausend vor Beginn unserer Zeitrechnung. Der volksschädigenden Willkür der damaligen Herrschaft hielt er die Lehre entgegen, daß für den echten Gebieter nichts als das Tao maßgebend sei."
Eigenbrötlerische Wortwahl, Protest nach Hitlers Machtergreifung?!

1936

Hu Tse Ling

[Tao Te King] Canadian Mission Press, Chengtu 1936, 1939

1936

A. L. Kitselman II

Tao teh king, The Way of Peace of Lao Tzu. The School of Simplicity, Palo Alto Cal. 1936.

1937

Ch’u Ta-Kao

[Tao Te King] The Buddhist Society of London, London 1937, 1942, 1945, 1948; Allen & Unwin, London 1959, 1972²; Mandala Book (Unwin Paperbakcs), George Allen & Unwin, London 1970, 1976, 1982; Vikas, New Delhi 1978. ["Tao"]
vgl. El libro del recto camino. (spanisch). Morata, Madrid 1972.

1937

Derke Bodde

? ["Tao"]

1938

Bertold Brecht

"Legende von der Entstehung des Buches TAO TE KING auf dem Weg des Laotse in die Emigration." ("Legend of the origin of the book Tao Te Ching on Lao-tzu's road into exile" [im dänischen Exil verfasst]; Vorbehalte gegen "Wu Wei" als nicht hinreichend gesellschaftliche Veränderungen bewirkend, Hommage an den Grenzwächter!
auch
"Me-ti, Buch der Wendungen" (revolutions-geeigneter?!) [Berlin-Ost 1975]
Yim, Han-Soon: Bertold Brecht und sein Verhältnis zur chinesischen Philosophie. Inst. für Koreanische Kultur, Bonn, 1984.

1938

Sum Nung Au-Young

Lao Tzu's Tao teh king, the Bible of Taoism. March and Greenwood, New York 1938

1938

Dwight Goddard + Bhikshu Wai-Tao

Tao-Teh-King, A Buddhist Bible. Dwight Goddard, Thegford, Vermont 1938
vgl. Tao Teh King - Laotzu's Tao. [s. 1919]

1939

C. H. Wu

? ["Tao"]

1939

Hu Tse-Ling

?

193940

Wu Ching-Hsiung

Lao Tzu's The Tao and Its Virtue. Shanhai 1939/40 (in; T'ien Hsia Monthly). Honolulu 1951 (in: Journal of Oriental Literature).

~1939-1945 ...

Nazizeit

Exodus und Emigration deutscher Sinologen während der Nazizeit bislang nur ansatzweise untersucht. [31] Unter ihnen waren eine ganze Reihe, die für die Daoismus-Forschung wichtig waren: Wolfram Eberhard, Vincenz Hundhausen, Ernst Schwarz oder Richard Wilhelms Sohn Hellmut. Franz Esser publizierte 1941 in seinem Verlag der Pekinger Pappelinsel [vgl. Hundhausen 1948! - H.K.] eine Laozi-Ausgabe (s.u.). Stephan Kuttner, enger Freund der Familie Wilhelm, als Jude durch die Nazis aus Deutschland und der Sinologie exiliert , später Direktor des Institute of the History of Canon Law / Universität Berkeley. [Walf]
[31] Kern, Martin, The Emigration of German Sinologists 1933-1945: Notes on the History and Historiography of Chinese Studies, in: Journal of the American Oriental Society, vol. 118, no. 4, Oct.- Dec.1998, S. 507-529.

1940

Luó Zhènyù (1866-1940)

Bedeutender Philologe über Dàodéjīng 道德經

1941

Franz Esser
(29.3.1871-?)
[Franz Xaver]

LAU DSE. Dau dö djing; des alten Meisters Kanon vom Weltgesetz und seinem Wirken.  Verlag der Pekinger Pappelinsel - Poplar Island Press, Peking 1941. (chinesische Text des Wang Bi beigefügt)
Matthias
Claus at his best:
Geboren in Blötzheim bei Köln. Jesuit. Aszetischer und homiletischer Schriftsteller (obwohl's ja jeder weiß: Aszetik = Lehre von der Askese; Homilet = Prediger). Der Verlag der Pappelinsel wurde von Franz Esser in Peking selbst geleitet. [vgl. Hundhausen 1948! - H.K.]
["Text des Wang Bi nach Vergleich mit den Texten auf Steinstelen seit Sung- und  Tang Zeit" - Im Osten nichts Neues! - H. K.]

1941

Paolo Siao Sci-Yi
(Paul Shih-yi-hsiao)

IL TAO-TEKING di Laotse. Prima traduzione da un testo critico cinese di Paolo Siao Sci-Yi. G. Laterza e figli, Bari, Laterza, 1941.
Il Tao-Te-King, traduzione di Paolo Siao Sci-yi, 132 p., [19472], «Biblioteca di cultura moderna» 361 e «Studi religiosi iniziatici ed esoterici» (1947²; In 16 , pp. 129. Bross. edit. "Biblioteca di cultura moderna 361".)
,
3.ed.
1982. [Basis für Heideggers Interesse an der gemeinsamen Übersetzung mit dem Autor]

1942

Ernest R. Hughes

[Tao Te King] (Everyman Library 973: Chinese Philosophy in Classical Times). J. M. Dent and Sons, London 1942, 1950.

1942

Erwin Rousselle

Lau-dse, Führung und Kraft aus der Ewigkeit. Dau-Dö-Ging. Insel Verlag, Wiesbaden. ["Führung" und "Kraft aus der Ewigkeit"] (auch 1946, 1950, 1952; Insel-Bücherei 253); Insel, Frankfurt/M. 1985 (it TB 849). ["Führerin (des Alls)"]
[
M. Claus: Dr. jur. und Dr. phil. (Sinologie, Buddhologie, Mandschurisch, Tibetisch); war Direktor des China-Instituts an der Uni Frankfurt, Privatdozent an der Uni Darmstadt und Dozent an der Reichsuniversität in Peking.]
Entgleisende Bezeichnung "Führerin des Alls" für Tao! Ansonsten kluge Einschätzungen des Textes als heterogene Kompilation und zum matriarchalischen Prinzip im Laozi. (H.K.)
incomplete - in Onkellotus.

Achtung, Betrug: später von "Ivo Lund" (?) im Mai 2009 als 100%-Plagiat ohne Hinweis auf Rousselle (!) neu "herausgegeben" (Rousselles Übersetzung und 2 S. Einleitung) Blütenstaub Wegweiser Band 1, ohne ISBN!

1942

Jan Julius Lodewijk Duyvendak

Tau-te-tsjing - Het boek van Weg en Deugd. (niederländisch). Van Loghum Slaterus, Arnhem 1942, 1950². De Driehoek, Amsterdam 1980³.
Tao Tö King, Le Livre de la Voie et de la Vertu
, texte chinois établi et traduit avec des notes critiques et une introduction. Paris (Tao Te King: The Book of the Way and its Virtue. (Wisdom of the East) John Murray, London, (auch 1953, 1954) ["Way"]
incomplete - in Onkellotus.

1942

Kurt Wulff

(1881-1939)

Acht Kapitel des Tao-tê-king Hrsg. v. Victor Dantzer, In: Det Kgl. Danske Videnskabernes Selskab Historisk-filologiske Meddelelser XXVIII, 4 (1942), 1-98 (København).(Munksgaard) [Kap. 1, 2, 11, 19, 38, 52, 57, 70]
København: Ejnar Munksgaard ISSN 0902-1574; 28: 4  (Bevat ook een vert. v.d. betreffende hfdst De oorspr. Chinese tekst veelal op naam gesteld van Laozi). 98 p.; 24 cm

1942

S. Sörenson

Lao Tse, Tao Teh King eda Bókin um Dyggdina og veginn. Helgiritaútgáfan, Reykjavik 1942.

1943

Lajos Ágner

Tao Te King. Lao-ce  fordítása Officina könyvtár 32/33, Budapest 1943.

1943

Geschwister Scholl !

Flugblatt 2: vgl.

1944

Witter Bynner

a) The Way of Life According to Lao Tsu: An American Version. John Day Company. Wonderful poetic version. (15.7.1944) ["Existence"] (NL, GB ?)
b) The Way of Life according to LAOTZU. John Day, New York 1944; Editions Poetry, London1946; Capricorn Book, New York 1962; Pergee (Putnam), New York 1980. Chinesisch (Wang Bi) - Englisch.

1945

W. B. Vreugdenhil

Tao-Teh-King. (niederländisch). W. B. Vreugdenhil, Amsterdam 1945.

1946

Herman Ould

The Way of Acceptance. A new version of lao-tse's Tao te ching. A. Dakers, London 1946

1945

O. Sumitomo

Laotse. Tao-Te-King. Werner Classen Verlag, Zürich 1945; Scientia, Zürich 1945.
"Nach der Übertragung von O. Sumitomo"
sowie:
Laotse: Tao-Te-King: die Weisheit des Ostens. In: Vom Dauernden in der Zeit, 3. Kostbarkeiten alter und neuer Dichtung; Hrsg. von Werner A. Classen. 4. Aufl. Zürich : Classen, , 1955, 95 S. : 3 Abb. ["Tao"]
(Einleitung von Werner A. Classen: u.a.:  "... Sympathisch muß es berühren, daß an den Stellen, wo die alte Schrift dunkel bleibt, nichts gewaltsam in die Worte des Meisters hineingezwängt ist. Es war immer ein Fehler in den Uebersetzungen, daß die Theosophen einen Theosophen, die Pantheisten einen Pantheisten und die Materialisten gar einen platten Nützlichkeitsprediger aus Lao-tse machen wollten. ...") - "Feige" Nicht-Festlegung der Intention der Übersetzung und ihres philologischen Standorts! (H.K.) incomplete - in Onkellotus.

1947

Haymo Kremsmayer

Laotse. Tao Te King. Das Buch des Alten vom Weltgrund und der Weltweise. Jgonta Verlag, Salzburg 1947. [auch: Das Buch des Alten vom "Weltgrund" und der "Weltweise"] ["Tao"]
"Lau-dzös Werk hat in China zu allen Zeiten Bewunderer und Erklärer gefunden. Es gibt 64 chinesische Kommentare dazu, die zuweilen nicht unerheblich voneinander abweichen. Für letzteren Umstand gibt es verschiedene Gründe. Zunächst einmal wurden zu Lau-dzö's Zeit noch häufig die significa ausgelassen. So konnte es leicht vorkommen, daß dieser Kommentator dieses, ein anderer ein anderes significum zu dem phoneticum hinzufügte. Dadurch änderte sich natürlich die Bedeutung des Zeichens. Dann gab es früher keine Punkte und Kommata, die die Satzteile sinngemäß abtrennten. Bei Lau-dzö haben wir außerdem noch mit seiner Schwierigkeit zu rechnen, neue Ideen zu formulieren. Er ringt hie und da sichtlich mit den Ausdrücken. All das ist schuld daran, daß bei Lau-dzö manches dunkel ist und vorläufig wohl auch dunkel bleibt." (Aus dem Vorwort von Dr. Theodor Bröring [= Doktorvater?])

"Mit dieser Übertragung von Laotses TAO TE KING soll ... angestrebt werden ... eine wissenschaftlich genaue, und vor allem objektive, unbeeinflußte Übersetzung und Deutung zu liefern. Aus übersetzungstechnischen Gründen bleibt TAO unübersetzt, denn keine der angegebenen Bedeutungen vermag den vollen Sinn des Wortes auszuschöpfen. Auch für Laotse mag TAO nur ein Behelfswort gewesen sein, in Ermangelung eines größeren, umfassenderen Wortes, das seinen Grundgedanken vollinhaltlich ausgedrückt hätte. TAO mit Gott oder höchstem Wesen (sh. Grill) wiederzugeben, ist wohl verfehlt, denn es ist etwas Unpersönliches, Wesen- und Gestaltloses, läßt sich kaum in Worten ausdrücken und steht jenseits von Begreifen und Benennen." (Aus der Einführung des Verfassers)
[
Matthias Claus: "... Das Gedankengut des Tao Te King wird von beiden Sinologen auf sumerisch-babylonische Ursprünge zurückgeführt, weil dies die kulturelle wie überhaupt auch ethnische Wurzel der chinesischen Hochkultur sei."]
"Österreichischer Sinologe" (H.K.)
incomplete - in Onkellotus.

1947

E. J. Welz

Lao Tse, Tao Te King. (niederländisch) F. G. Kroonder, Bussum 1937, 1949².

1948

Lin Yutang

The Wisdom of Laotse. Random House, New York 1948; M. Joseph, London 1958; Modern Library, New York 1983; Confucius Publishing Co (Taiwand o. J. ). ["Tao"]  
vgl. (deutsch: Die Weisheit des Laotse. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main. 1948)

1948

Vincenz Hundhausen
(15.12.1878-18.5.1955)

Lau-dse. Das Eine als Weltgesetz und Vorbild. In deutscher Sprache von Vincenz Hundhausen. Verlag der Pekinger Pappelinsel. Peking.  ["Ewig-Eines"] (Die Übersetzung wurde 1941 dem Atlantisverlag Zürich-Berlin für die von ihm herausgegebene Reihe "Gedanken" eingereicht, konnte aber wegen der Kriegswirren vorläufig nicht gedruckt werden. -
Den 81 Kapiteln wurde weder ein Vorwort noch eine Einleitung beigefügt. Unter allen in Reime gefassten Übersetzungen ist dies noch die lesbarste Version. M. Claus)
Geboren in Grevenbroich. Jurist mit schriftstellerischen und dichterischen Ambitionen. Lehrt ab 1923 als deutscher Professor an der Universität in Peking Vergleichende Literaturgeschichte. Lebt ab 1924 auf der "Pappelinsel" (in der südwestlichen Ecke der alten Kaiserstadt Peking) und gründete dort eine eigene Druckwerkstatt mit Verlag, der den gleichen Namen erhält (Pappelinsel-Werkstatt, yangshudao). Stellt ab 1933 die aufkommende Lehre des Nationalsozialismus in Frage und legt deshalb 1935 sein Amt im Deutschlandinstitut vorsorglich nieder. Übersetzer zahlreicher chinesischer Schriften ins Deutsche ("Das Westzimmer"; "Die Weisheit des Dschuang-dse"). Im Rahmen der Kulturrevolution wird er im Frühjahr 1954 ohne Begründung innerhalb von 48 Stunden aus China ausgewiesen. [M. Claus]
Vgl. Nazizeit 1939-1945! (H.K.)
incomplete - in Onkellotus.

1948

Josef Tiefenbacher
(1892-1948)

Das verborgene Juwel. Laotses Verkündigung. Ausdeutung und Nachdichtung von Sprüchen aus dem Tao-te-king des chinesischen Weisen und Mystikers Laotse. Schuler-Verlag, Stuttgart 1948 [MCMXLVIII]. Hardback. 12mo., 108 pp. [Tao = Sinn, Urbild]
Auswahl von 39 Kapitel, stark an Wilhelm angelehnt, personifizierte Bilder des Christentums in peinlicher Lyrik! (H.K.)

1948

Ferdinand Holzmann

Kleines Laotse-Brevier - Zur Stärkung und Erleuchtung des Herzens in der Bedrängnis des Tages zusammengestellt aus dem Tao-te-king. F. Holzmann, Hamburg 1948. (Der Übersetzung von R. Wilhelm entnommen [Walf])

1948

Lin Yutang
(1895-1976)
 
+
Gerolf  Coudenhove (!)

Tao-tê-ching. [von Er Li], (Übersetzt aus dem Chinesischen ins Englische und Kommentar von Lin Yutang; aus dem Englischen übersetzt von Gerolf Coudenhove.  [The Wisdom of Laotse. Random House, Inc. , New York 1948] Broschiert - 215 S. Fischer Bücherei (Fischer TB 89) [comp. 1942, 1948!]
(deutsch: Die Weisheit des Laotse. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main. 1948; Nr. 6504 1986; 1970) ["Tao"]
[... "
studierte in Havard, Jena und Leipzig und war von 1923-1926 Professor für englische Philologie an der Universität Peking. Lebte ab 1936 in den USA. 1954-55 Universitätsdirektor in Singapur.Danach Diplomat und Journalist. Der Romancier und philosophische Deuter chinesischen Lebens und Wesens, aber auch christlicher Ideen und buddhistischer Weisheit verstand sich als Mittler zwischen China und dem Westen." - Matthias Claus]
"Das beste ist freilich, Laotse mit Tschuangtse zusammen zu lesen. Denn schließlich war Tschuangtse sein größter Schüler und der bedeutendste Exponent des Taoismus ... Die Denkgrundlagen und der Charakter der Ideen beider Philosophen sind die gleichen. Aber während Laotse in Aphorismen spricht, schreibt Tschuangtse lange, ausführliche philosophische Abhandlungen. Während Laotse ganz Intuition ist, ist Tschuangtse ganz Verstand. Laotse lächelt, Tschuangtse lacht. Laotse lehrt, Tschuangtse spottet. Laotse spricht zum Herzen, Tschuangtse zum Verstand. Laotse gleicht in seinem Rückgreifen auf die Natur Rousseau, während Tschuangtse in der Schärfe seiner Klinge an Voltaire erinnert. Im vorliegenden Band habe ich eine Neueinteilung des Buches vom Tao in sieben Bücher versucht, die dem Leser helfen soll, die wesentlichen Gedanken jeder Gruppe zu erfassen. Im allgemeinen handeln die ersten vierzig Kapitel von den Prinzipien dieser Philosophie und die übrigen von deren Anwendung auf menschliche Verhältnisse." (Aus der Einleitung von Lin Yutang)
Genialer Ansatz, hervorragende Übersetzung (primär im Englischen) [H.K.]

1948

Dorothy Manners + Margaret Ault

[Tao Te King] Order of the Great Companions, Meopham Green 1948.

1948

Frederick B. Thomas

[Tao te king] Oakland, Cal. 1948. ["Tao"]

1949

Poynton Orde

The great synderesis. Hassel Press, Adelaide 1949. ["way", "Way"] incomplete - in Onkellotus.

1949

François Houang [Houang-Kia-Tcheng] + Pierre Leyris

Lao-tzeu,  La Voie et sa vertu - Tao-tê-king. Texte chinois présenté et traduit par […]  ( Seuil, Paris 1949 + 1979) ("Sagesses 16") Seuil, Paris 1979 [Gute Übersetzung, mit chinesischem Text]

1949

Chéng Lin

The Works of Lao Tzyy, Truth and Nature, popularly known as Daw-der-jing by Lao dan. World Publishers, Shanghai 1949; World Book, Taipei 1953.

1949-50

Anonymus

Lao Tzeu - Lao Voie et sa vertu. Collection "Poétique bilingue", Seuil, Paris 1949-50.

1949

Rudolf Backofen

Laotse, Tao-te-king. Textgestaltung und Einführung: Rudolf Backofen, Hrsg.: Werner Zimmermann.
Verlag Fankhauser, Thielle/Neuchatel. [auch: Engelberg/Schweiz ; München : Drei-Eichen-Verlag, 1970²; 1984³]
"Es mag fast ein halbes Hundert deutsche Fassungen des Tao-Te-King von Lao-Tse geben. Nur wenige davon beruhen auf Uebersetzungen aus dem Chinesischen, die meisten stellen mehr oder weniger persönlich geprägte Nach- dichtungen auf  Grund der Uebersetzungen dar.
          Die Philologen sind über die Vielzahl der Nachdichtungen entsetzt. Sie selbst wagen es als Sinologen kaum, eine Uebersetzung anzufertigen; denn wohl bei keinem Text der religiösen Weltliteratur macht eine Uebersetzung und eine gute, sinnerschliessende Uebertragung ins Deutsche so viele Schwierigkeiten: Es steht kein Urtext zur Verfügung. Inwieweit die vorhandenen frühesten Fassungen mit Lao-Tses Tao-Te-King übereinstimmen, wird nie mehr entschieden werden können. Dazu kommt, dass die ältesten bekannten Texte zu den frühesten Formen der chinesischen Schriftsprache gehören und dass die Vieldeutigkeit der chinesischen Bildsprache an sich schon verschiedene und zum Teil entgegengesetzte Uebersetzungsmöglichkeiten zulässt. Dies alles ist dem Verfasser, der sich selbst eingehend mit der chinesischen Religionsgeschichte befasst hat, wohl bekannt. Aber er weiss auch ein anderes.
          Wer zu Lao-Tse greift, der will von dem Geiste dieses Mannes ergriffen werden, und zwar von dem zeitlos gültigen Geist, der einst in ihm Gestalt gewann. Es kommt dem Suchenden dabei nicht so sehr darauf an, dass er alle sprachlichen Besonderheiten, alle verborgenen Feinheiten und alle Gedankengänge voll erfassen kann; er will nur jenem seltsamen Drängen des nach letzter Wahrheit ringenden Geistes nachgeben, das ihn eben zu den "alten Meistern" treibt, gleichgültig, wann und wo sie gelebt haben. In Lao-Tse aber begegnet ihm das chinesische Menschenturn in seiner erhabensten und tiefgründigsten Gestalt. ... Man kann und darf nicht an den grossen Menschen des Ostens vorübergehen. Denn diese Männer haben viel mehr um das innerste Wesen des Menschen und der Welt gerungen, als viele Denker des Abendlandes.
          Wenn der Verfasser nach Vergleich der deutschen, der wichtigsten französischen, englischen und amerikanischen Uebersetzungen trotz der Bedenken der Philologen versucht, eine eigene Fassung des Tao-Te-King zu geben, so bewog ihn der Gedanke, den ehrlich um religiöse Wahrhaftigkeit ringenden Menschen der Gegenwart eine sprachlich flüssigere und inhaltlich leichter verständliche Form des Tao-Te-King zu geben, eine Form freilich, die zugleich den Blick in die Tiefen der Weisheit Lao-Tses offen lässt. Als Wissenschaftler steht er in Dankbarkeit vor dem Werk der Sinologen, auf dem seine Arbeit ruht, als religiöser Mensch in Ehrfurcht vor dem Geiste Lao-Tses."
 (Vorwort von Rudolf Backofen)

["Eine sehr tiefgehende und ausführliche Auseinandersetzung mit dem TaoTeKing und eine oft freie, dafür aber ebenso oft recht treffende Übertragung des chinesischen Textes. Der Verfasser widmet sich in der Auslegung und Interpretation den philosophischen Grundlagen des TaoTeKing. Insofern eine der wesentlichsten deutschen Ausgaben und eine schöne Ergänzung zur Publikation von K. O. Schmidt." - Matthias Claus]
 

In der Tat!! Faszinierende Einfühlung in den Geist des Werks, altmodisch-schöne Sprachgewalt, tief und "touching"! (H.K.)

1950

Andre Eckardt
(21.9.1884-?)
 

Dr. Andre(as) Eckardt (Pseudonym: Hans Niebuhr)
 

Das Buch von der großen Weisheit. Laotse. Tao Te King. Verlag August Lutzeyer, Frankfurt/M. 1950; Baden-Baden - Frankfurt/M. 1950²; München-Basel-Frankfurt 1957 Baden-Baden, Frankfurt. [Vorschlag Nachwort 4. Seite: Buch vom "Tao" und dessen "Wirken"]
Geboren in München. Benediktiner. 1909 nach Korea entsandt, später auch als Leiter einer Missionsstation in der Mandschurei. Ab 1926 Honorarprofessor an der kaiserlich-japanischen Universität in Seoul. Begründet 1950 als Professor am Ostasiatischen Seminar in München die deutsche Koreanistik. (M. Claus)
vgl. 1956, von Günther Raphael als Sinfonie-Werk umgesetzt! (Siehe Titel dieser Seite / see title of this site!) (H.K.)
          "Die europäischen Übersetzer haben den Begriff des Tao in sehr verschiedener Weise wiedergegeben, als Weg, Geist, Raison, Sinn, Vernunft u.a.m. Manche Erklärer sehen in Tao den "Geist, der über dem Wasser schwebt, Gott, Vater und Mutter aller Dinge", andere glauben in Tao mit Rücksicht auf Kap.6 des Tao Te King mißverständlich das Urchaos oder ein Urwesen, eine Wassergöttin, eine weibliche Gottheit, eine Göttinmutter, eine heilige Kuh und ähnliches erkennen zu können. Wieder andere erblicken in Laotses Nichtseinsbegriff indischen Einfluß und wollen Tao auf eine Sanskritform, das unpersönliche tat "es" der Upanischaden zurückführen.
          Demgegenüber glaube ich betonen zu dürfen, daß Laotse in Tao wohl das vollkommenste, mit Vernunft und Freiheit des Willens ausgestattete Wesen, den Schöpfer und Erhalter des Weltalls zu zeichnen gesucht hat. Wenn wir uns über die Bedeutung des Wortes in seinen mannigfachen Möglichkeiten klar geworden sind, werden wir das chinesische Zeichen am besten unübersetzt lassen und das Wort "Tao" beibehalten, zumal es im Worte Taoismus bereits bei uns eingebürgert ist.
          Es gibt kein Mittel, das Wesen Taos, das alle Eigenschaften der Vollkommenheit, aber auch alle Gegensätze in sich vereinigt, zu bestimmen und zu definieren. Das ganze Tao Te King ist ja eigentlich nur der Versuch, Tao Laotses Jüngern nahe zu bringen. Alles, was wir von ihm aussagen können, ist, daß es unfaßbar, unbegreifbar ist, alles übrige betrifft nur sein Wirken, seine Segnung sein "Te", das oft mit dem Worte Tugend wiedergegeben wird, aber eine viel weitere und tiefere Bedeutung hat. Auf keinen Fall darf Te mit dem konfuzianischen "Tugend-Begriff" gleichgesetzt werden. "Te" bedeutet nach W. Rüdenberg (Chinesisch-deutsches Wörterbuch): rechter Weg, Güte, Tugend, Eigenschaft, Wohltat, Segnung, Betragen, Wirken usw. Die Tugend besteht nach Laotse in der Anpassung an Tao, der Teilnahme an seinem Wesen und Wirken. "Te" hat also den doppelten Sinn von Wirken und Eigenschaft des Tao und Tugendhandlung, Anpassung des Menschen an das göttliche Tao. "Tao" und "Te" sind demnach nicht entgegengesetzt als in zwei verschiedenen Sphären liegend, sie schließen einander nicht aus, sondern bilden zusammengehörige Begriffe.
          Abkehr von der Welt der realen Dinge, die widersprechende Eigenschaften zeigen, und Versenkung in das Geheimnis des wahren und ewigen Tao, das ist nach Laotse Zweck und Ziel des "Berufenen", des "Weisen", des "Heiligen". Der Weise zieht sich zurück von der Welt der Gegensätze in ein Gebiet, wo es keine Gegensätzlichkeit mehr gibt. Im mystischen Bewußtsein des "Einsseins mit der transzendenten Urkraft" wird für ihn die Realität des Daseins gleichgültig.
          Manche Stellen des Tao Te King erinnern an die Mystiker des Mittelalters, aber Laotse ist nicht nur Mystiker, er ist auch Philosoph, und vielleicht einer der größten Philosophen des Fernen Ostens ....
          Selbst der Sinologe braucht sich nicht zu schämen, wenn er offen gestehen muß, daß für ihn manche Kapitel des Tao Te King nach Inhalt und Form schwer verständlich und daher fast unübersetzbar sind und in verschiedenem Sinne, der sprachlich durchaus möglich ist, ausgelegt werden können, wie z.B. die ersten Verse des ersten Kapitels des Tao Te King.
          Aus diesen kurzen Darlegungen wird hervorgehen, welchen Wert jene Übersetzungen haben, die ohne Kenntnis des chinesischen Textes aus anderen Übersetzungen geformt wurden. ... R. Dvorak meint, das Buch des Laotse sei ein Text, von dem "Vielleicht kein einziger Satz von allen Übersetzern gleich verstanden, geschweige denn richtig übersetzt wird." ... F.E.A.Krause bemerkt: "Alle unklaren, verschwommenen Gedanken finden ja heute den meisten Anklang und wo von Mystik die Losung ist, muß man auch für Laotse und das Tao Te King schwärmen, wenn man auch kein Wort davon versteht."
          Möge vorliegende Übertragung, die unter Vorlage mehrerer Texte und Ausgaben, u.a. der Commercial Press (Shanghai 1894 und später), ferner des japanischen Kommentars von K. Uruyama (Tokio 1917) und des koreanischen Kommentars von Pak Tschusus, sowie unter Vergleichung der besten, oben genannten Übersetzungen entstanden ist, zur Besinnung und inneren Einkehr ermutigen! Hauptwert wurde hierbei auf Verständlichkeit und klare Ausdrucksweise, sowie auf den Umstand gelegt, daß das Tao Te King auch ein wertvolles poetisches Werk in metrischer, aphoristischer Form ist. (Aus dem Nachwort von Dr. Andre Eckardt)

<1950

Justin Sean Campbell

Das Buch von der großen Weisheit - Laotse (2. Aufl. Baden-Baden Lutzeyer 1950 LXXXI, [3] S.)

1950

Henri Maspero

published posthumously by Paul Demièville (1894-1979): Maspero, Henri: Mélanges posthumes sur les religions et L'histoire de la Chine, vol. II: Le Taoisme. Paris: Civilisations du Sud, 1950. - [auch: Maspero, Henri: Taoism and Chinese Religion. Translated by Frank Kierman, Jr. Amherst: University of Massachusetts, 1981] - "erste" ernste wissenschaftliche Untersuchung des Daoismus und seiner Textquellen [Grasmück, 2004, S. 29]
posthumously - "der
vermutlich am 17. März 1945 kurz vor der Befreiung in Buchenwald an Entkräftung starb. Der einzige deutsche Lehrstuhlinhaber für Sinologie, der damals nicht nationalsozialistischer Parteigenosse war, Erich Haenisch von der Friedrich-Wilhelm-Universität in Berlin, hatte sich vehement, aber ergebnislos für seine Freilassung eingesetzt. Maspero und seine Nachfolger in Paris Max Kaltenmark und Kristofer Marinus (Rik) Schipper ... Verdienste für die wissenschaftlich fundierte Verbreitung der Daoisten im Westen. (+ USA Burton Watsons Zhuangzi-Übersetzung)  [
Walf]

1950

Raymond B. Blakney

a) The Sayings of Lao Tzu - A new translation of the Tao Tê Ching. Confucius Publishing Co. (Taiwan o. J.) ["Way"] (vgl. 1955)
b) Lao Tzu, The Way of Life or Tao Te Ching. The New American Library, New York; Mentor Books, Muller, London, 1955; The New American Library 1958. ["Way"] (1970). Chinesisch (Wang Bi) - Englisch.

1950

Chin-Shun Yang

Drevnekitaiskij Philosoph Lao-Tzu i ego Uchenie. (russisch) Akademie der Wissenschaften, Moskau-Leningrad 1950.

1951

Lin Yutang

La sabiduria de laotsé. (spanisch). Floreal Mazia, Buenos Aires 1951.

1951

Toivo Koskikallio

Lao-Tse, Salaisuuksien Tie (Tao-Te-King). Werner Söderström, Porvoo-Helsinki 1951.

1951

Paul Derain

Lao Tseu, Tao Te King, Le Livre du Tao et de sa vertu. Trad. Nouv. Suivie d'apercus sur les enseignements de Lao Tseu. Derain, Lyon 1951, 1962². Dervy, Paris 1951, 1969, 1978. Club de Libraires de France, paris 1958 (Collection Sagesse 10).

1952

Edwin Müller
(1876-1951)

Li Ör. Lao-tse. Tao-te-King. "Älteste und Lehrer als Führer zum Wege Gottes und zum echten Leben.". Aus dem chinesischen Urtext neu übersetzt und gedeutet. Aus der Reihe: Grosse Erzieher der Menscheit. Eine Sammlung von Schriften großer Menschheitserneuerungslehrer. Band 1. Herausgegeben von Gottfried Ginter. Verlag Konkordia AG., Bühl-Baden 1952.
[Autor: "Studierte zwei Jahre katholische Theologie und wechselte dann zum Jurastudium. Nach 1918 Rechtsanwalt in Karlsruhe. Widmete sich privat dem Studium der "Erneuerungslehren" Laotses und Richard Wagners. Verstarb nach Fertigstellung der Übertragung des Tao Te King, aber noch vor Fertigstellung der dazugehörigen Texterläuterungen."  (M. Claus)]
   "Den Namen Lao-tse, oder was dasselbe bedeutet Lao-tan, verlieh ihm die Welt, weil seine Lehre zu einem wesentlichen Teil von den Pflichten und Aufgaben der Älteren (lao) und der Lehrenden (tse) handelt. Die Zeichen lao und tse in unserem Buche sind also Berufsnamen, Amtsbezeichnungen für Volksälteste und Lehrer ... Die Schrift ist bestellungsgemäß verfaßt als Richtschnur, wie ein Gewalthaber handeln soll ... Die ersten sieben Zeichen der Schrift sind meines Erachtens also ein Ausruf an die Ältesten und Lehrer und wie folgt zu übersetzen: Älteste und Lehrer! Seid ein Beispiel des Weges Gottes und des Echten Lebens!" (Aus den Erläuterungen des Verfassers)
   "Der Übersetzer hat den größten Wert auf eine möglichst wortgetreue Übertragung gelegt; er ist diesem Prinzip auch dann gefolgt, wenn dadurch die stilistische Darstellung etwas leiden sollte.
Ich habe den Begriff Tao in dieser Auslegung absichtlich beibehalten, den Dr. Müller meist mit Rechter Weg oder Weg Gottes wiedergibt ... Die beiden von Dr. Müller gewählten Ausdrücke sind bei weitem nicht so umfassend wie das Wort Tao, das, wie die meisten Sinologen gestehen müssen, nicht durch ein gleichwertiges Wort in eine andere Sprache übersetzt werden kann. Auch den Begriff Wu-Wei, das Nichtstun, kennt Dr. Müller nicht. Er versteht darunter: Freiheitlassen beim Betreuen des Volkes, der Natur ihren Lauf lassen, Zurückhaltung, nicht Eifern! Er bezieht also das Wu-Wei nicht auf den einzelnen Menschen, sondern auf das Betreuen des Volkes durch die Amtswalter.
Nach seinem eigenen Geständnis hat Dr. Müller über 50 Jahre an der Übersetzung dieses alten chinesischen Weisen gearbeitet. In dieser langen Zeit hat er sich einen solchen Reichtum indogermanischer Sprachwurzeln angeeignet, daß er als einer der besten Sinologen gelten kann, ohne je dieses Fach studiert zu haben. Um jede Kritik der Fachwissenschaft von vornherein auszuschließen, hat er in oft übergroßem Verantwortungsbewußtsein und peinlichster Gründlichkeit seine Übersetzung immer wieder überarbeitet, verglichen und umgestaltet ... hat seine Deutungen mehrmals von neuem begonnen und die früheren Arbeiten immer wieder vernichtet. So zeigt die vorliegende Übersetzung ihr eigenes Gepräge und weicht von den bisherigen Übertragungen, besonders der von Richard Wilhelm, wesentlich ab."  (Aus der Einleitung des Herausgebers)

Wie wahr! Die Übertragung scheint Dr. Müller wirklich nicht leichtgefallen zu sein - und dem Leser geht es beim Lesen des Ergebnisses heute ebenso. Ein langes Ringen mit der endgültigen Textfassung kann von tiefer Auseinandersetzung zeugen und mit einem zunehmenden Begreifen und Erreichen höherer Verständnisebenen der Textbedeutung zusammenhängen. Etwas irritierend ist es aber, daß der Übersetzer die gänzlich neuen Begriffe >Sin< und >Yü< in das Tao Te King einbringt. 'Sin' bezeichnet fremdrassige zugewanderte, '' die eingeborenen Völker. Und auch beim Herausgeber finden sich Formulierungen, die heute etwas anecken: "Die leibliche und geistige Rassenmischung in Verbindung mit dem Zwang der Gesetze vollendete das Verderben. In der Deutung dieser Verhältnisse zwischen Sin und Yü liegt der große Unterschied zu den bisherigen Übersetzungen; alle früheren Übersetzer sind an der Deutung dieser Zustände gescheitert, weil sie mit den Ausdrücken 'Sin' und 'Yü' nichts anzufangen wußten; sie haben diesen Wörtern einen ganz fremden Sinn gegeben oder gar nicht übersetzt. Dr. Müller gebührt das große Verdienst, durch seine Forschung in der ostasiatischen und besonders in der alten chinesischen Geschichte die richtige Deutung des alten chinesischen Weisen gefunden zu haben. Auch Moses I. führt den Verfall der morgenländischen Kultur auf die Blutsmischung zwischen den Kindern des Lichtes (Gottes!) und den Kindern der eingeborenen Menschen zurück .... Leider konnte sich der Übersetzer nie dazu bewegen lassen, diese Erkenntnisse schriftlich niederzulegen ... Was ich .... dargelegt habe, ist das Ergebnis der zahlreichen Gespräche mit dem Übersetzer." Vielleicht lag es Dr. Müller aber auch fern, zu solchen Schlußfolgerungen zu gelangen, wie sie der Herausgeber hier zieht, der letztlich auch die Meinung vertritt, "So hat sich das deutsche Volk 1500 Jahre lang als Schutzwall und Schützer Europas gegen asiatische Invasion erwiesen." Eine befremdliche Auslegung des Tao Te King. [Matthias Claus - "Endform-Kommentar" - H. K.]
50 Jahre lang gekochte Luxus-Kartoffeln! (H.K.)

1952

Anonymus

Lao-tseu Tao te king. Le livre du Tao et de sa vertu. Derain, Lyon  (auch 1962.)

1952

Evrard de Rouvre

Lao-tseu, Tao-te-king. Vrille, Paris 1952

1953

Jan Julius Lodewijk Duyvendak

Tao tö king, Le Livre de la Voie et de la Vertu. Adrien-Maisonneuve, Paris 1953, 1975, 1976.

1953

Eberhard Cold

Königtum und Adel nach Lao Tse's Tao te king und den Aussprüchen des Heraklit, Sandkoppel, Kronshagen 1957 / Eberhard Cold. - [Kronshagen b.] Kiel: [Selbstverl.], 1957

1954

Jan Julius Lodewijk Duyvendak

Tao te ching. The Book of the Way and its Virtue. The Wisdom of the East Series. John Murray, London 1954.

1954

Lionel Giles + Ch'u Ta-Kao

[Tao Te King] J. Murray, London - New York 1959.

1955

Paula Reuss

Au Masque d'Or. Angers 1955.

1955

Mensching, Gustav

Laotse / Gustav Mensching. Kevelaer: Butzon & Bercker, 1955

1955

Jang Ching-Schun
(= Yang Hsing-shun)
[Volksrepublik China]
dts. G. Kahlenbach (!)

Der chinesische Philosoph Laudse und seine Lehre. Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1955; VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin (DDR) 1959
(... in russischer Sprache 1950 im Verlag der Akademie der Wissenschaftern der UdSSR erschienen - Übersetzung G. Kahlenbach -  die deutsche Textversion ist also streng genommen sein Werk!) [Claus & Klaus !]

"Eine ganze Reihe deutscher Übersetzer verfolgten nur das eine Ziel, das Dau-dö-djing seines philosophischen und atheistischen Inhalts zu berauben, es als einen gewöhnlichen religiösen Kanon hinzustellen und für die Verbreitung des geistigen Gifts der christlichen Religion in China zu verwenden, um den Willen des chinesischen Volkes zum Widerstand gegen die fremden Eroberer zu schwächen. Die deutschen Sinologen, der Erzidealist A. Forcke und der deutsche Kolonisator Chinas, der Missionar R. Wilhelm, machten besonders große Anstrengungen bei dieser schmutzigen Tätigkeit der Fälschung des Dau-dö-djing. ... Sie bewegen sich hierbei in den Spuren der chinesischen Reaktionäre. Mit diesem plumpen Versuch wollten sie zweierlei ereichen: Einerseits sollte die von ihnen verfälschte Lehre Laudses dazu dienen, das chinesische Volk geistig zu unterdrücken, andererseits sollte die Lehre selbst als Philosophie, die der weiteren Entwicklung des chinesischen Materialismus als Grundlage dienen konnte, vernichtet werden. Die zeitgenössischen gelehrten Lakaien des anglo-amerikanischen Imperialismus, wie Russell und seine Anhänger, machten nicht weniger Anstrengungen, um aus der Lehre Laudses alles Fortschrittliche und Rationale zu tilgen, sie in eine religiös-mystische Lehre zu verwandeln und für ihre Ziele im Dienst der imperialistischen Reaktion und des bürgerlichen Kosmopolitismus auszunutzen. Die vorliegende Arbeit hat den Zweck, die Verfälscher der philosophischen Lehre Laudese aus dem Lager der Kuomintang und der westlichen Bourgeoisie zu entlarven und die Anfänge der Entwicklung der materialistischen Ideen im alten China zu zeigen" (Aus der Einleitung von Jang Ching-Schun).

Eine solche Anmaßung lässt Matthias Claus in Topform erwarten ... here it is:

"Und genau darum geht es: Laotse als materialistisch-nüchternen Vorkämpfer einer besseren Gesellschaft und damit als einen der ältesten chinesischen Vertreter des Urkommunismus herauszuarbeiten. Was - all die überstapazierten linken Termini einmal beiseite lassend - gar nicht so abwegig ist. Denn man kann die Grundaussagen des Tao Te King sehr wohl auf kurze Formeln reduzieren, die dem sehr nahe kommen: Kein Gott; keine Machtwillkür des Regenten; Abkehr vom Gewinnstreben; Gemeinnutz vor Eigennutz;  "Durch die Entlarvung der sozialen Mißstände stärkte die Lehre Laudses den Haß der unterdrückten Volksmassen gegen die herrschenden Klassen. Dadurch trug sie objektiv zur Zerstörung der alten konservativen Gesellschaftsordnung bei." Das ist eine ideologisch sicherlich sehr korrekte Wunschvorstellung an die Geschichte - doch die reaktionäre Nachwelt schmunzelt über so viel Linientreue. Und dummerweise unterlaufen Laotse dann auch noch ein paar Unkorrektheiten und er gerät in Widerspruch zur kommunistischen Lehre (er zur Lehre, nicht umgekehrt - ), denn jedes Anhalten wäre ja ein Verrat am positiven Fortschritt des Volkes, mahnt der Verfasser mit ganzer Schärfe, jegliche Rückbesinnung sei reaktionär: "Gleichzeitig verkündete die Lehre des Weisen die Rückkehr zur Vergangenheit, zur Urgemeinschaft, und die Unterbrechung der geistigen und kulturellen Entwicklung der Gesellschaft. So ist die sozial-ethische Lehre des Dau-dö-djing zugleich eine reaktionäre Utopie, die von den Ausbeuterklassen Chinas nach bekannter Manier als geistige Waffe im Kampf gegen die fortschreitende Entwicklung der Gesellschaft ausgenutzt wurde und wird." Und so dient die ganze Publikation nur dazu, Laotse im ideologischen Kampf der 40er Jahre den eigenen Reihen einzufügen und als Exponent der marxistisch-leninistischen Lehre auszuweisen (daß sich Laotse da in ein paar Punkten irrte, sieht man ihm großzügig nach ...), weshalb die Kapitel des Taoteking auch nur 32 Seiten ausmachen, die ideologische Einleitung jedoch das Dreifache." [M.C.]

1956

Alf Henriksson + Tsu-Yü Hwang

Lao-Tzu, Boken om Tao. (schwedisch). Söderström & Co, Helsingfors 1956. In: Kinesiska täkare.

1956

Ching-Hsiung Wu + Rosanna Pilone

[Tao-Te-King]  (italienisch). Ist. Culturale Italo-Cinese, Milano 1956.

1957

Ernst Bloch

Im Zentralwerk "Das Prinzip Hoffnung" über "Laotses Tao" [mit großer Kenntnis und viel Einfühlung geschriebene Darstellung der Lehre des Laozi -[21] Bloch, Ernst, Das Prinzip Hoffnung, Frankfurt/M. 1959, S. 1444-1450.] ("religiöse Grundkategorie Asiens" [Bloch, 1985, S. 1445]: in der abendländischen Vorliebe überwiegt daoistisches, nicht konfuzianisches Denken als Quintessenz des chinesischen Geistes [Pohl, 1999, S. 32-33] - im völligen Gegensatz zu Aufklärung und Kolonialzeit (s. o.!).
Das Prinzip Hoffnung findet sich eine  [21]

1957

Jean Grenier

= Camus‘ Philosophielehrer: L’Esprit du Dao.

<1957

Nico van Suchtelen

Laotse - Spreuken. (niederländisch). Wereld-Bibliotheek, Amsterdam-Antwerpen 1957² (vgl. 1957 Alfred Henschke = Klabund).

<1957

Alfred Henschke (Klabund)

Spreuken van Laotse. (niederländisch) [identisch mit; Nico van Suchtelen, Teil I, niederländisch]. Wereld-Bibliotheek, Amsterdam-Antwerpen 1957².

1957

Bertalan Hatvany

[Tao Te King] (ungarisch) München 1957.

1957

Karl Jaspers

"Lao-tse / Nagurjuna - zwei asiatische Metaphysiker" - glänzendste Zusammenfassung und Begründung aller wesentlicher Aspekte der Lehre des Daode jing!

1958

Archie J. Bahm

Tao Teh King by Lao Tzu, Interpreted as Nature and Intelligence. Paperback. New York: Frederick Ungar Publishing Co. 1958, 1963, 1980, 1986. ["Nature"]; incomplete in Onkellotus, Kap. 21

1958

Jack Kerouac

Beat-Generation: The Dharma Bums (1958) Widmung für den vagabundierenden Poeten der Tang-Zeit, Han Shan, dessen Lebensdaten ähnlich wie bei vielen anderen Daoisten nicht bekannt (vermutlich  7. Jahrhundert),  150 Gedichte vom Kalten Berg [Walf]

1958

Sándor Weörös + Ferenc Tökei

Lao-ce, Az Út és Erény könyve. (ungarisch) Budapest 1958.

1958

Jean Herbert

[Tao te king] Club des libraires, paris 1958.

1958

D. S. Nivison

[Tao Te King] Friedrich Ungar, New York 1958.

1959

Nghièm Toan

Lao-tu. Dau duc kinh. (vietnamesisch) Saigon 1959. [Département de l'Éducation Nationale du Viêtnam]

1959

Eichi Kimura

Róshi no shinkenkyú - (ein neues Lao-tzu-Studium) [Tao-Te-King] (japanisch). Tókyó 1959.

1958

Ernst Otto Marti

Laotse. Tao te King. Ein Gedichtzyklus. Frei Nachdichtung nach der Übersetzung von Richard Wilhelm; hrsg. v. Jean Gebser, Verlag Hans Huber, Bern; 83 S. (1977 Strom-Verlag, Zürich) ["Gott"] incomplete - in Onkellotus.

1961

Karl Otto Schmidt
(1904-1977)

Lao-Tse - TAO-TEH-KING. Weg-Weisung zur Wirklichkeit. Baum-Verlag, Pfullingen/Württemberg 1961, 244 S. (Ulm 1963) (Drei Eichen, Engelberg / Schweiz-München 1977). ["Tao"] incomplete - in Onkellotus.
"
Geboren in Schleswig-Holstein, Buchhändlerlehre in Flensburg, danach ab 1925 als Verlagsbuchhändler beim Baum-Verlag tätig. Ab 1930 wird er der deutsche Vertreter des Internationalen Neugeistbundes und weiterer internationaler Organisationen, die sich auch mit der inhaltlichen Annäherung der Religionen befassen. Er wird 1941 durch die Gestapo verhaftet, überlebt aber das KZ Welzheim und arbeitet dann als Stadtbibliothekar in Reutlingen. 1970 wird er Präsident der Liga für universale Religion und 1972 auch Vorstand der Freien Christlichen Volkskirche. Er wird neben Vincent Peale und Dr. Joseph Murphy zu den Klassikern des neuen positiven Denkens gezählt. Als Verfasser von über 100 Büchern und mit insgesamt über zwei Millionen Auflage, wird der Lebensphilosoph und Lebensberater auch international bekannt. 1972 wird ihm für seine Verdienste als Schriftsteller das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen." (M. Claus)

  "Dichter, Theologen und Philosophen haben mit ihren oft gegensätzlichen Wiedergaben dargetan, wie mannigfach sich das Wort des Weisen im Bewußtsein der Menschen ihrem seelischen Wachheits- und Reifegrad gemäß spiegelt. Fast scheint es, als wäre der Tao-Te-King ein Spiegel, in dem jeder Interpret zuerst sich selbst erblickt ...
          Da aber Lao-Tse weder Philosoph noch Theologe, noch Dichter, sondern Mystiker ist, dürfte am ehesten ein Mystiker das zeitlos Gültige seiner Kündung in der ursprünglichen Einfachheit und Eindringlichkeit wiederzugeben imstande sein. Für Philologen und Philosophen bleibt - wie schon Max Müller in seiner Einführung in die Religionswissenschaft bemerkte 'der Text des Tao-Te-King ohne Kommentar unverständlich, weshalb Stanislas Julien mehr als sechzig chinesische Kommentare für seine Übersetzung zu Rate zog, von denen der früheste bis ins Jahr 163 vor Chr. zurückreicht.' Dvorak fügte hinzu, daß 'vielleicht kein einziger Satz von allen Übersetzern gleich verstanden, geschweige denn übersetzt wird'. Das rührt zum kleineren Teil daher, daß die Ideogramme der chinesischen Schrift oft mehrere Bedeutungen haben, zum größeren daher, daß die Übersetzer und Kommentatoren zumeist keine Mystiker waren. Nur ein Mystiker wird Lao-Tse unmittelbar verstehen und imstande sein, seine Lebenslehre jedermann zugänglich zu machen.
          Victor von Strauß war der erste, der (1870) eine vollständige deutsche Übertragung des Tao-Teh-King herausgab und in Lao-Tse den Mystiker erkannte, dessen Denken 'vom tiefsten Urgrund alles Seins als dem allein Gewissen und Erfahrbaren' ausging, wenn er auch die Weisheitstiefen des Tao-Teh-King nicht auszuloten, geschweige denn auszuschöpfen vermochte. Die erste Begegnung mit Lao-Tse verdanke ich der Tao-Teh-King-Übertragung, die Richard Wilhelm 1910 in Tsingtau vollendete und ein Jahr später in Jena erscheinen ließ. Sie entzündete in mir die Flamme der Besinnung auf das Wesentliche der Weisheit Lao-Tse's, die seitdem weiter glutete und mich schon in jungen Jahren ahnen ließ, daß man der Abstammung nach ein Kind des Nordens und zugleich, nach Herkunft und seelischer Vergangenheit, ein Erbe des Ostens und Geistesverwandter Lao-Tse's sein kann, für den die Sprüche des Weisen nichts Dunkles und Geheimnisvoll-Unverständliches enthalten, sondern auf alles, was sie berühren, das helle Licht lebendiger Wahrheitsgewißheit werfen.
          Dank gebührt den Sinologen, deren Arbeit die im folgenden vermittelte Tao-Teh-King-Ausgabe erst möglich machten. Verehrung aber dem Geiste Lao-Tse's, dessen Weisheit meinem Herzen unmittelbar aufging und mir nicht nur das Wesen des Ostens neu erschloß, sondern auch den weg zum 'Innersten Osten' wies, in dem die Sonne der Wirklichkeits-Gewißheit allerhellend aufstrahlt und es möglich macht, Lao-Tse für jedermann verständlich werden zu lassen.
          Überzeugt und gewiß, daß Lao-Tse auch und gerade den Menschen des deutschen Sprachbereichs Größeres und Tieferes zu sagen hat, als bisher bewußt gemacht worden ist, habe ich in der vorliegenden Verdeutschung der Sprüche des Tao-Teh-King nur ausgesagt, was der Weise selbst ausgesprochen wissen wollte, und in der erläuternden Verdeutlichung der einzelnen Sprüche nur so viel angedeutet, als auch er in den Wortspielen aufblitzen ließ, um schlummerndes Eigen-Weistum der Seele zu wecken. Ein Schüler des Weisen wagt es hier, ein Weniges der Weisheit zu vermitteln, für die der Erleuchtete ihm die Augen öffnete. Wer von der Dynamik der Worte Lao-Tse's ergriffen, entflammt und zu sich selbst geleitet wird, danke es dem Lehrer; das Unzulängliche aber möge man dem Schüler zugute halten. -
          Natürlich entfiel in dieser Sicht von vornherein jeder Versuch, das mit Worten nicht zu Umschreibende durch unzureichende Übertragungen wiederzugeben. 'TAO' wurde auf verschiedenste Weise übersetzt ... da aber jede Übersetzung dieses Wortes nur einen Aspekt des Tao sichtbar macht, nicht Tao selbst lebendig werden läßt, wurde das chinesische Zeichen 'TAO' ebenso wie dessen Offenbarung 'TEH', in seiner Urform belassen. Denn TAO ist nichts, was man greifen und in Worte kleiden kann. Was man darüber aussagt, ist nicht mehr TAO: Tao kann man nur erleben und sein. Von ihm erfüllt sein heißt: seiner selbst ledig und zu Licht geworden sein.
          ... Eben darum wird die hier vermittelte Verdeutschung der einzelnen Sprüche, soweit erforderlich und förderlich, von einer zur rechten Lebensführung und Selbstvollendung hinweisenden Verdeutlichung begleitet, die nur Fährboot zum anderen Ufer rechten Erkennens sein will und fahren gelassen werden kann, sowie die Weisheit des Weisen einem unmittelbar eingeht und aufgeht und durch Eigen-Tun zu unverlierbarem Eigentum ward. Sowie des Weisen Wort - das nur der begreift, der von ihm ergriffen wird - das schlummernde Weistum des eigenen göttlichen Selbstes weckt, wird die Kündigung Lao-Tse's in ihrer ganzen Fülle sicht- und erfahrbar und zur Bestätigung eigenen Gewißseins. Rechtfertigung der hier gegebenen Verdeutschung und Verdeutlichung mag eben diese Tatsache und der Umstand sein, daß sie kein Wort des Weisen unverstanden lassen und zu keinen schwärmerisch-verschwommenen Spekulationen verleiten, sondern mit jedem Satz zur eigenen Wesensmitte führen und zugleich bis zum letzten Paradoxon die Übereinstimmung mit den gleichsinnigen Kündigungen der Mystiker aller Zeiten und Völker sichtbar machen.
          Damit wird Lao-Tse's Tao-Teh-King zu dem, was er sein will: zu einem Lebensführer, der zum Erwachen aus dem Traum des Daseins und zur Meisterung des Lebens von innen her verhilft. Die Entscheidung darüber, wie weit er das wird, liegt im Herzen des Lesers."  (Aus dem Vorwort Die Lebenslehre Lao-Tse's von K. O. Schmidt)

Diesem Vorwort ist wenig hinzuzufügen. Die Verdeutschung, wie sie Schmidt selber nennt, nimmt unter den deutschsprachigen Versionen des TaoTeKing eine Sonderstellung ein. Hier wird sprachlich aus dem vollen geschöpft, Schmidt geht weit über das reine Wort hinaus und entwirft ein opulentes Landschafsbild der inneren Welt. Dazu gehört dann auch, daß er über die Person Laotses mehr erzählt, als selbst die Geschichtsschreibung zu berichten weiß und ihn der Leserschaft bei Sonnenuntergang in Meditation versunken vor Augen führt. Aber das sei erlaubt: Wenn uns der Roman besser weiterhilft, als es der reine  Tatsachenbericht vermag, dann hat auch das Romanhafte seine Daseinsberechtigung. Zudem wird niemand dem Herausgeber nach Lesen dieses Buches absprechen, von dem zutiefst durchdrungen zu sein, wovon er berichtet. Hier herrscht kein fadenscheiniges New Age und auch keine christlich-religiös verbrämte Schwärmerei. Um das Unsagbare vor Augen zu holen, bedient sich der Verfasser des passenden Mediums: Der Bilder. Ein sinnvolles Vorgehen, wo es um Vermittlung anstatt um Lehre geht. Eine beeindruckende Arbeit. [Matthias Claus]

"Glutendes" Wintermärchen! (H. Klaus)

1961

Günther Debon
(1921-?)

Lao-Tse Tao-Tê-King Das Heilige Buch vom Weg und von der Tugend.  [von Er Li] Philipp Reclam Jun. Stuttgart. Broschiert 1961, 1970², 1979³. Reclam TB 6798/98a. (Reclam, Stuttgart 1985: ISBN 3-15-006798-7)
Neuausgabe: LAO-TSE , Tao-Tê-King.  Das Heilige Buch vom Weg und von der Tugend. Übersetzung, Einleitung und Anmerkungen von Günther Debon. Durchgesehene und verbesserte Ausgabe, Philipp Reclam jun., Stuttgart 1979 (Universal-Bibliothek Nr. 6798)
"
(*1921 in München) Ab 1948 Studium der Sinologie, Japanologie und des Sanskrit. 1968 Berufung auf den Lehrstuhl für Sinologie in Heidelberg. 1986 Emeritierung." (M. Claus)

"Der Erhaltungszustand des Werkes ist kein guter. Zum Teil ist er desolat. Oft genug muß der Philologe zwischen mehreren gleichberechtigten Lesarten wählen; oft genug muß er sich einer Kommentatoren-Auslegung anvertrauen. Mißdeutungen älterer Schriftzeichen, Auslassungen, irrtürnliche Aufnahme von Glossen in den Text und andere Fehler verunklären das Werk. So mancher geheimnisvolle Satz beruht auf der Nachlässigkeit abschreibender Generationen. Begünstigend wirkt hier der Umstand, daß ein chinesisches Literaturwerk "behalten" werden kann, ohne letztlich verstanden zu sein. Die mangelnde Scheidungsmöglichkeit der Sprache zwischen Hauptwort und Tätigkeitswort, Hauptsatz und Nebensatz, Aussage und Hypothese, Einzahl und Mehrzahl, zwischen dem Handelnden und der Handlung; die mangelnde Kennzeichnung der Zeitstufen und Aspekte, der persönlichen Fürwörter, der direkten Rede bzw. der Zitate, das Fehlen der Satzzeichen überhaupt - all dies erschwert das Verständnis chinesischer Schriften und im besonderen des Tao Te King, das zwar nicht betont dunkel - auch dies eine Fabel -, aber betont kurz sein will. So differieren selbst die Übersetzungen der Fachleute zum Teil erheblich, von jenen wohlmeinenden Nachschöpfungen ganz abgesehen, die, ohne Sprachkenntnis geschaffen, dem Gedankengut des "Übersetzers" nur allzu weiten Spielraum lassen. Dennoch erweist sich auch an Lau-dses Worten, was für alle heiligen Schriften gilt: Die relevanten Stellen sind erfreulich klar, und an der Botschaft ändert auch peinlichste Textkritik kaum etwas.
          Der heikelste Punkt am heutigen Zustand des Tao Te King ist die Reihenfolge der einzelnen Stücke. Die chinesischen Bücher des Altertums waren vor Aufkommen des Papiers während der Han-Zeit auf Holz- und Bambusstreifen geschrieben. Brachen die Schnüre, an denen die Streifen aufgereiht waren, so zerfiel das Werk in einzelne Sätze. Bei der Instandsetzung mag so mancher Fehler unterlaufen sein, im Tao Te King um so leichter, als es weitgehend aphoristisch konzipiert ist. Besonderer Tort wurde dem Text angetan, als er unter oder kurz nach der Han-Dynastie (206 v. - 220 n. Chr.) aus Gründen der Zahlenmystik in 81 (= 3 x 3 x 3 x 3) Kapitel eingeteilt wurde. Mancher Zusammenhang mag dabei künstlich hergestellt und auch mancher zerstört worden sein. Zuweilen scheint ein gleicher Reim, zuweilen ein gleicher Ausdruck zur Zusammenfügung von Einzelstücken verführt zu haben. Manch ein gedanklicher Widerspruch ließe sich mit nachträglichen Einschüben erklären. Auf der anderen Seite scheint es, als ob einige Sprüche des Lau-des verlorengegangen wären ...
          Die vorliegende Übersetzung hält sich an den Text des Wang Bi als einer jener geheiligten Unvollkommenheiten, mit denen wir uns wohl abzufinden haben. Ihn aufzugeben dürfte nicht eher erlaubt sein, als die Textkritik zu weniger widersprüchlichen Ergebnissen gelangt. Denn jeder verbesserte Text erweckt den Eindruck, als sei er dem Archetyp nähergekommen, ohne mehr beweisen zu können, als daß er verständlicher geworden ist."  (Aus der Einleitung von Günther Debon)

"Interessant ist der Hinweis zur Einteilung der Textkapitel. Schon andere Übersetzer weisen darauf hin, daß z.B. das 18., 19. und der Beginn des 20. Kapitels thematisch eine recht klare Einheit bilden, während der zweite Teil des 20. dann von ganz anderem handelt. "Nicht mehr als rund 800 verschiedene Worte gebraucht Lau-dse für seinen Traktat ... Diese Schlichtheit des Ausdrucks und Reinheit des Gedankens gilt es in der Übersetzung zu wahren." Dieses Bemühen führt bei der vorliegenden Textversion aber manchmal an die Grenze der Unverständlichkeit." [Matthias Claus]

Genialischer Versuch, beinahe geglückt, aber knapp daneben ist auch vorbei! (H. Klaus)

1961

Kien-yong Wu, John C. H. , Paul K. T. Shih

Lao Tzu, St. John's University Press, Jamaica, NY 1961, 1969. [chinesisch-englisch ohne Kommentar, nach Wang Bi, leicht verbessert]

1961

Schneller, Tankred (+ Albert Schneller)

Lao-tzu: Tao te king, Die Sprüche des Lao-Tse Li Pe-Jang, Schreiber und Archiwar eines Fürsten des Geschlechts Tschöu, später Einsidler in Han-Koan, Kina, Tao-Te-King, di Ban und der rechte Weg oder Aus seinem Leben oder Für fernünftige stimmende Ansichten, anstatt abergläubischen, ferlogenen: Dem Sinn nach angegeben - One Gewär-Rechtschreibung nach den Forschlägen der Brüder Grimm. Text fon Tankred Schneller, Bilder fon Albert Schneller. - Grünwettersbach b. Karlsruhe: [Selbstverl.], 1961 ["Nachdrukk, gleich in welcher Rechtschr. jederzeit erlaubt"]

1961

Carmelo Elorduy

Lao-tse. La gnosis taoista del Tao Te Ching. (spanisch). Facultad de Teologia del collegio Maximo S. J. De Oña, Oña (Burgos) 1961. (Estudios Onienses, ser. 2 v. 3) [Vergleich mit der griechischen Gnosis]

1961

Leon Hurvitz

[Tao Te King] In: Monumenta Serica 20 (1961), 311-367. [Vollständige Übersetzung nach dem von Eichi Kimura rekonstruirten Text]

1962

Jan Ulenbrook
(1909-?)

Lau Dse - Dau Dö Djing. Das Buch vom rechten Wege und von der rechten Gesinnung. Ins Deutsche übertragen und mit einer wörtlichen Übersetzung, einer Einleitung und Erläuterungen versehen von Jan Ulenbrook. Carl Schünemann Verlag, Bremen.  (vgl. 1980) ["Weg"] incomplete - in Onkellotus, auch Kap. 6, 70, 71
Neuausgabe: LAU DSE. DAU DÖ DJING Mit einer wörtlichen Übersetzung, einer Einleitung und Erläuterungen versehen von Jan Ulenbrook. Verlag Ullstein GmbH, Frankfurt/M - Berlin 1980

"...
bei Magdeburg geboren, studierte in Hamburg und Frankfurt am Main und beschäftigt sich seit fast fünfzig Jahren mit dem Japanischen und Chinesischen. Von 1951 bis 1960 war er Lehrer in Hamburg, seitdem arbeitet er als freier Schriftsteller. Unter anderem gab er "Pflaumenblüte und verschneiter Bambus", chinesische Gedichte, und "Haiku", eine umfangreiche Sammlung japanischer Dreizeiler, heraus." (M. Claus)

"Die
vorliegenden Übersetzung des Dau Dö Djing folgt den beiden Textfassungen, die nach chinesischer Überlieferung als die ältesten gelten: nämlich der von Ho-schang-gung (um 170 v. Chr.?) und der von Wang Bi. Die dem Ho-schang-gung zugeschriebene Einteilung des gesamten Textes in zwei Bücher und einundachtzig Sprüche, der auch Wang Bi folgt, wurde hier beibehalten. Die Überschriften zu den einzelnen Sprüchen, die ebenfalls von Ho-schang-gung herrühren sollen, in der Ausgabe des Wang Bi aber fehlen, wurden, als eine Art Inhaltsverzeichnis, besonders gebracht.
Um auch dem Leser, der mit dem Chinesischen nicht vertraut ist, einen Einblick in das Wortgefüge des Originaltextes zu geben, wurde jedem Spruch die wörtliche Übersetzung beigefügt. Diese gibt, bis auf ganz wenige Ausnahmen, den chinesischen Text Schriftzeichen für Schriftzeichen wieder.  ...
Der Versuch, die in die Sprüche des Dau Dö Djing eingestreuten gereimten Partien auch im Deutschen durch Reime wiederzugeben, wurde unterlassen, um nicht, und zwar dem bloßen Reim zuliebe, allzu gesuchte Wörter wählen zu müssen und dadurch die Übersetzung des Sinngehalts der einzelnen Sprüche zu gefährden.
Auch bleibt noch zu bemerken, daß das chinesische Wort >dau<, dessen ursprüngliche Bedeutung >Weg< ist, die sich dann im Laufe der Zeit zu >Lauf< oder >Gang der Natur< erweitert hat, und das z.B. von Wilhelm mit >Sinn< und von Rousselle mit >Führung< übersetzt wird, hier mit >Weg< wiedergegeben wurde, weil sich die Bedeutung dieses deutschen Wortes, und zwar als des >Sich-bewegens in einer bestimmten Richtung<, im großen und ganzen mit der des chinesischen >dau< deckt. Für das chinesische Wort >dö<, das z.B. von Wilhelm mit >Leben< und von Rousselle mit >Kraft< wiedergegeben wird, wurde das deutsche Wort >Gesinnung< gewählt, weil seine Bedeutung >sittliche Grundhaltung oder Willensrichtung des Menschen< der von >dö< am nächsten kommt und diese sich auch am ungezwungensten in den Sinnzusammenhang der Gedankenwelt des Lau Dse einfügt."  (Aus der Vorbemerkung von Jan Ulenbrook)

"Jedes einzelne Kapitel wird zuerst Zeichen für Zeichen aus dem chinesischen Urtext übersetzt und daraufhin die endgültige Version des Autors entwickelt. Eine gut gemeinte Idee, um den Urtext noch einmal vor der Interpretation des Übersetzers zu zeigen. Doch leider ist ein solches Verfahren bei chinesischen Texten aufgrund der andersartigen Grammatik und gegenseitiger Wortbezüge kaum möglich. Was die Schriftzeichen beinhalten, ist mit einem deutschen Wort in der Regel nicht auszudrücken. Und so sieht man bei genauerem Hinschauen sehr schnell, daß auch Ulenbrook schon in der Wort-für-Wort-Übertragung stark interpretiert und den gewählten Worten sein Verständnis unterstellt."  (M. Claus)

Hut ab! Eine perfekte, dem K-Klaus völlig aus dem Herzen sprechende Kritik! Dennoch - ich liebe dieses Werkchen! (H.K.)

1962

Saint-Rémy

Lao-tseu. Tao te king ou la jonction suprême. Librairie des Arts, Anvers 1962.

1962

Frank J. MacHovec

incomplete - in Onkellotus. ["Tao"]

1962

Jacques Lionnet

Tao de king, Traité sur le principe de l'art de la vie des vieux maîtres de la Chine. Adrien Maisonneuve, Paris 1962.

1962

Frank Machovec

The book of Tao. Peter Paulper Press, Mount Vernon, N. Y. 1962.

1962

Rousselle, Erwin

Ne Ging Tu (Nei jing tu), die ‚Tafel des inneren Gewebes‘, ein daoistisches Meditationsbild [27] Auch ihn hat dabei  C. G. Jung beraten. [28] Die ‚Tafel des inneren Gewebes‘ verdeutlicht wiederum die Analogie zwischen Mensch und Universum [27] Rousselle, Erwin, Zur seelischen Führung im Taoismus. Ausgewählte Aufsätze, Darmstadt 1962, S. 20-29. Das Diagramm (nach S. 26) = ‚Fein-Körper [28] Ebd., S. 22.[Walf]

incomplete - in Onkellotus Kap. 71

1963

Dim Cheuk Lau

Lao Tzu, Tao Te Ching. Baltimore: Penguin Books. (Penguin Books, England) ["Way"] (deutsch 1982] (Chinese U. Press, Hong Kong. 1982); Penguin, harmondsworth 1963. [Gute Übersetzung]

1963

Armel Guerne

[Tao te king] Club français de libre, Paris 1963.

1963

Taiji Yamaga + Eduardo Vivancos

Lao tse (viejo maestro) y su Libro del camino y de la virtud. [Esperanto] Ediciones Tierra y Libertad, México 1963.

1963

Wing-Tsit Chan

a) The natural Way of Lao Tzu. In: A Source Book in Chinese Philosophy) Princeton NJ 1963. ["Tao"]
b) The Way of Lao Tzu (Tao te ching)
Bobbs-Merrill, New York - Indianapolis 1963. Chinesisch - Englisch

1963

Wilhelm Folkert

Tao Te King. Arkana, Ulm 1963.

1964

Bernhard Karlgren

[Tao Te King] (schwedisch). Svenska Bokförlaget 1964. In: Kina Antiken.

1964

Tomio Hara

Gendaigo-yaku Róshi. [Tao-Te-King] (japanisch). Tókyó 1964.

1964

Kremor

"Pseudo Lao-tseu. Vertu du Tao." Paris, 1964 [Libre interpretation du Tao te king de Lao-tseu d'après des traductions diverses (freie Deutung nach verschiedenen Übersetzungen)]

1965

Merton, Thomas

The Way of Chuang Tzu, New York/London 1965  (Deutsche Sinfonie für einen Seevogel. Weisheitstexte des Tschuang-tse, Freiburg/Brsg. 1996) [24] ,  [Walf]
Sinfonie für einen Seevogel und andere Texte des Tschuang-tse.
  Broschiert - 160 S, Patmos Vlg., Ddf. Februar 1990 ISBN: 3491003911

1966

Akira Óhama

Róshi no tetsugaku (Die Philosophie des Lao-tzu) [Tao-Te-King] (japanisch). Tókyó 1966.

1966

René Étiemble

Tao tö king. ("Idées 179").Gallimard, Paris 1967 [Gute Einleitung.]

1966

Liou Kia-Hway

[Tao te king] Gallimard, Paris 1967

1968

Anonymus

Koncordanz zum Lao-tzu. Publicationen der Fachschaft Sinologie München, .

1966

Timothy Leary

Psychedelic Prayers ("Adaptation") ["Tao"]

1969

Tang Zi-Chang

"Wisdom of Dao" T. C. Press, 1969 ["Dao"] or: Wisdom of Lao Zi. T. C. Press, San Rafael, CA 1969. incomplete - in Onkellotus.

1969

Liou Kia-hway

? ["Dao"]

1969

Cheng Lin

?

1970

Ma Yúlún (1884-1970)

Bedeutender Philologe über Dàodéjīng 道德經

1971

Victor Dantzer

Tao-Te-King. Gyldendal, København, 1971 (Gyldendals Ugleboger), Ny udgave. Forord  af Aage Marcus.

1971

Berta Krebsová

O tao a ctnosti. (tschechisch  Odeon, Praha 1971.

1972

Gia-fu Feng + Jane English
deutsch:
Silvia Luetjohann
Gabriela Fontel (1.+2.Neuaufl.)

Tao Te King. ["Tao" bzw. "Weg" / Tugend"] 1972 (?); Übersetzung aus dem Chinesischen über das Englisch. Illustriert, mit chinesischem Text. Luetjohann, Sylvia;  Irisiana, Haldenwang 1978. [Hugendubel Verlag, München. 1981, 1983²]
Vintage Books, a Division of Random House, New York - Toronto (Alfred A. Knopf) 1972; Wildwood House, London 1973; Caves Books, Taipei 1982². incomplete - in Onkellotus.
Reichlich Optik, deren Erfolg über den Wert der Doppel-Übersetzung hinwegsehen lässt! (H. Klaus).

1972

Julius Evola

? [I ?]

1972

Elisa Bowen

Celebration of Life. Celestial Arts, Millbrae, Calif., 1972.

1972

José M. Tola

[Tao-te-King]. (spanisch). Barral, Barcelona, 1971, 1973.

1972

Spurgeon C. Medhurst

Tao-The-King: Sayings of Lao-Tzu. Theosophical Publishing House, Wheaton, IL 1972.

1972

Robert Finley

The bible of the loving road. Bliss Press, Carbondale III. 1972.

1972

A. R. Home

The great art of Laotse. Exeter, Newbard 1972.

? / 1973²

Ole Kiilerich

Lao-tse, Bogen om alt og intet (Tao Teh King). Thaning & Appel, København, 1973² (De Brogede Boger)

? / 1973

Anonymus

TAO. Tao, Te und das innere Reich der Mitte.  Heft 1: Titelseite; Vorbemerkung; "Gesammelte Hinweise"; Sprüche 1 - 22. Heft 2: Titelseite; "Gesammelte Hinweise"; Vorbemerkung;  Sprüche 23 - 55. Heft 3: Titelseite; Vorbemerkung; Deutung der Schriftzeichen TAO, TE und KING; Sprüche 56 - 81;  Inhaltsverzeichnis. (Deutsche Bücherei Leipzig, Signatur: 1973 A 11675 - [1-3])

1973

Noel Barnard

Ch’u Silk Manuscript: Translation and Commentary, Canberra

1973

Daisetz Teitaro Suzuki + Paul Carus

The Canon of Reason and Virtue. Open Court, La Salle, IL 1973, 1974.

1973

Jean Gebser

Ursprung und Gegenwart, III, München 1973, S. 96. [38] [Walf]
behauptete, daß Dao auf die gleiche Wurzel ‚da:di‘ zurückgeht wie Zeus, Tag, Dais, Teil, Zeit und andere mehr. Gebser weist auch auf Untersuchungen über den angeblichen Zusammenhang zwischen Dao, dem ägyptischen Gott Tot sowie dem indianischen Mani-Tou hin. Auch suchte man zeitweise nach Zusammenhängen mit Sanskrit-Wurzeln.
[39]
[39] So etwa Jean Pierre Guillaume Pauthier, Mémoire sur l’origine et la propagation de la doctrine du Tao, fondée par Lao-Tseu. Avec un commentaire tiré des livres sanscrits et du Tao-te-king de Lao-tseu, Dondey- Dupré, Paris 1831.

1974

Takahiko Ifukube

Mu to ningen [Tao-Te-King] (japanisch).. 1974

1975

Chung-yuan Chan

Tao-tö King, Gallimar. ["Tao"] - empfahl, ... im Dao-Symbol einen Führer und einen Jünger sehen, die gemeinsam ihren Weg suchen.
Tao: A New Way of Thinking. Perennial Library, Harper & Row, New York - Hagerstown - San Francisco - London 1975, 1977²; C. M. C. Liaison, Los Angeles, CA 1981. [Interpretation gemäß der Philosophie Heideggers!]

1975

Saint-Rémy

Lau-Tse, Tao te King. (niederländisch). Soethoudt, Antwerpen 1975.

1975

Jitsunosuke Ono

Ró-shi hito to shiso. [Tao-Te-King] (japanisch). 1975.

1975

Fritjof Capra

The Tao of Physics

1975

Ko Yuen (Pseudonym)

Tao Teh King - A New Translation: Being Liber CLVII Equinox Vol. III, No. 8. Thelema, Kings Beach, CA 1975.

1976

Yen Ling-Feng

Ma-wang-tui Po-shu Lao-tzu shih-tan, Taipei

1976

Yen Ling-Feng / Chu Ping-yi

Lao-tzu. A reconstructed Lao Tzu with English translation - compiled by Yen Ling-feng, translated by Chu Ping-yi, edited by Ho Kuang-mo. Ch'eng Wen, Taipei 1976. incomplete - in Onkellotus ?

1976

Canetti

(Literaturnobelpreises von 1981) Die Provinz des Menschen: ...der Daoismus sei die Religion der Dichter - „auch wenn sie es nicht wissen“. [34] [Walf]
[34] Canetti, Elias, Die Provinz des Menschen, Frankfurt/M.1976, S. 279f.: „Am Taoismus hat mich immer angezogen, daß er die Verwandlung kennt und gutheißt, ohne zur Position des indischen oder europäischen Idealismus zu gelangen. Der Taoismus legt den größten Wert auf Langlebigkeit und Unsterblichkeit in diesem Leben und die vielfältigen Gestalten, zu denen er verhilft, sind hiesige. Er ist die Religion der Dichter, auch wenn sie es nicht wissen...“.

1976-77

Bhagwan Shree Rajneesh

Tao: The Three Treasures - the Tao Te Ching of Lao Tzu (4 vol.). Rajneesh Foundation, Poona 1976(-77).

<1977

António Melo

Lao tse, Tao Te King. (portugiesisch) Editorial Éstampa, Lisboa 1977² (Clássicos de Bolso).

1977

Carmelo Elorduy

Dos grandes maestros del Taoismo. Lao-Tse. (spanisch). Nacional, Madrid 1977.

1977

Paul J. Lin

Lao Tzu, A translation of Lao Tzu's Tao Te Ching and Wang Pi's commentary. Ann Arbor: Center for Chinese Studies, The University of Michigan, Ann Arbor 1977.

1977

Isabelle Robinet

Les Commentaires du Tao Te King, College de France

1977

Raymond Smullyan

The Tao is Silent, Harper

1977

Claude Larre

[Tao te king] Desclée de Brouwer, o.O. 1977 ("Collecion Christus no. 45") [plus chinesischer Text, Übersetzung und Kommentar gut]

1977

Pertti Nieminen

[Tao te king] in: Keskitie, Valikoima kiinalaista viisautta. Kustannusosakeyhtiö Tammi, Helsinki 1951. (Auch in: Idän Viisautta, Werner Söderström, Porvoo-Helsinki-Juva 1977).

1977

Ch'en Ku-Ying

Lao Tzu: Text, Notes, and Comments. Translated by Rhett W. Young and Roger T. Ames, Chinese Materials Center, San Francisco 1977; C. M. C. Liaison, Los Angeles, CA 1981.

1978

Juan Ignacio Ydoeta Preciado

LaoZi: el libro del Tao. (spanisch). Alfaguara, Madrid 1978, 1981.

1978

Anonymi (Marc Haven + Daniel Mazir)

Tao Te King - Le livre du Tao et de sa vertu. (Collection "Mystiques et Religions"). Dervy, Paris 1978, 1980, 1983.

1978

Ernst Schwarz
(1916-2003)
 

 

Laudse Daudedsching (Lao-tse Tao-te-king). Aus dem Chinesischen übersetzt und herausgegeben 
von Ernst Schwarz. Verlag Philipp Reclam Jun. Leipzig 1978, 1980, 1981, 1985 (Reclam TB 477) 240 S. (dtv TB 6113); 1985² (dtv TB  2152) ["Dau"]
Neuausgabe:
Laudse Daudedsching (Lao-tse Tao-te-king). Aus dem Chinesischen übertragen und mit einer Einführung, Anmerkungen sowie einem Literaturverzeichnis herausgegeben von Ernst Schwarz .  Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co.KG, München 1980

"(*1916, U2003) in Wien geboren, ging im Alter von 22 Jahren nach China und lebte dort bis zum Chaos der Kulturrevolution 1960. Über die Zeit des "Großen Sprung vorwärts" schreibt er: "Noch Jahre nach meiner Rückkehr nach Europa sah ich mich in Alpträumen zurückversetzt in die graue Welt sinnloser, oft ganze Tage lang dauernder Versammlungen, verfolgten mich die schrillen Stimmen der Ankläger und Denunzianten, der grimmige Ton der Kritik und die strenge Bestrafung, die ehrliche Menschen über sich ergehen lassen mußten, wenn sie ,dumm' genug waren, die Wahrheit zu sagen, wirklich kritikwürdige, Volk und Staat schädigende Maßnahmen, Fehler und Mängel aufzudecken." Nach eigenen spärlichen Angaben muß er hauptsächlich in Hangzhou und Nanjing gelebt und dort ein recht unkonventionelles Leben zugebracht haben. Er gibt an, zuletzt "als Hochschullehrer und Diplomat", davor aber auch "als Dolmetscher bei Gericht, als Übersetzer, als Jutespinner, als Bauer im regelmäßigen freiwilligen Einsatz in den Teeplantagen und auf den Reisfeldern in Hongdschour, als Sportlehrer, als Journalist, Bibliothekar und in so machen anderen Berufen" tätig gewesen zu sein. "Ein ziemlich mühsames Leben, dafür aber voller Abwechslung." Er schreibt weiter von "Jahren der erzwungenen Trennung", daß er erst ab 1980 wieder mehrmals in China gewesen wäre. Da sowohl sein Gedichtsband 'Der alte Mönch' wie auch die vorliegende Daudejing-Ausgabe in der ehemaligen DDR erschienen sind, dürfte er nach seiner Rückkehr 1960 in Ostdeutschland gewohnt haben." (Matthias Claus)

   "Ein Werk wie das Daudedsching, das Buch vom Dau und De, das schon so oft und in so viele Sprachen übersetzt worden ist, neu übersetzen und interpretieren zu wollen, ist ein Unterfangen, das einer Rechtfertigung bedarf, und als solche stellen wir den schlichten und doch so bedeutungsvollen Satz Prof. J. D. Bernals an den Anfang dieser Arbeit: "Die größte Schwierigkeit bei einer Entdeckung liegt nicht darin, die notwendigen Beobachtungen zu machen, als darin, sich bei ihrer Interpretation von traditionellen Vorstellungen zu lösen". Das Daudedsching ist für jeden, der sich ernsthaft damit beschäftigt, eine Entdeckung. Die Begriffe, mit welchen der Autor operiert, sind offensichtlich vieldeutig; der Autor selbst ist so gut wie unbekannt; in dem ganzen Werk finden sich weder Eigennamen noch sonst irgendwelche Angaben, die eine zeitliche Einordnung ermöglichen, so daß sich der Zeitabschnitt, in welchem es verfaßt wurde, nur nach stilistischen Kriterien annähernd auf das Jahrhundert - nämlich das dritte, vierte oder fünfte v. u. Z. bestimmen läßt. Zu diesen objektiven Schwierigkeiten gesellt sich noch ein gewisses Abhängigkeitsverhältnis des Übersetzers zu den chinesischen Kommentatoren, welche ihrerseits wieder in einem deutlich spürbaren Abhängigkeitsverhältnis zu mystisch-religiösen, konfuzianischen, neokonfuzianischen, legalistischen und anderen Strömungen ihres Zeitalters standen und somit bewußt oder unbewußt den gedanklichen Inhalt der Lehren des Daudedsching verzerrten oder verfälschten.
          An Beobachtungen fehlt es auch bei europäischen Übersetzern nicht. Daß nicht alle für das Verständnis des Werkes unbedingt notwendig sind, mag die Beobachtung des französischen Gelehrten Abel Rémusat andeuten, der in die drei Schriftzeichen "i", "hsi" und "we" des Kapitels 14 den Namen Jehovah hineinlas, was übrigens der deutsche Gelehrte Victor von Strauß ebenfalls für richtig hielt....
          Der Leser mag sich wundern, warum in der Übersetzung alle Wörter ... kleingeschrieben und alle - außer den für das Verständnis unbedingt notwendigen - Satzzeichen vermieden wurden. Der Grund liegt einfach darin, daß es im klassischen Chinesisch keine Wortgruppen im Sinn unserer grammatikalischen Begriffe gibt - und auch keine Satzzeichen! So wagten wir den Versuch, typographische Haupt- und Zeitwörter, Satzbeginn und Satzende zu verwischen, zumindest mit diesem einzigen uns im Deutschen zur Verfügung stehenden visuellen Mittel, ihre Unterschiedlichkeit weniger auffällig zu machen. Wir hegen dabei zugleich auch die Hoffnung, den Leser in den durchgehend kleingeschriebenen und satzzeichenarmen oder satzzeichenlosen Sätzen die Zusammenhänge selbst suchen und somit an der Arbeit des Übersetzers gleichsam interpretativ teilnehmen zu lassen." (Aus der Einführung von Ernst Schwarz)

In seinem Vorwort geht der Autor sehr informativ auf die etymologischen Grundlagen der chinesischen Begiffe des TaoTeKing ein und entwirft in einem geschichtlichen Abriß die gesellschaftliche Situation und das Weltbild im China der Frühzeit. (M. Claus)

Gut und schön! Aber es bleibt ein ungutes Gefühl zurück bei allem Mut der Formgebung und der "sachlichen Eleganz" (oder der coolen Distance?!) [H. Klaus]

1979

Gustav Arthur Gräser
(1879-1958)

Tao. Das heilende Geheimnis.  Ein in den Wehen der Zeit wiedergeboren Menschheit-Buch  zur grohsen Heimkehr - Genesung - unsrer Welt. Herausgegeben von Hermann Urspring. (Hrsg. V. Müller, Hermann). Verlag Büchse der Pandora, Wetzlar, 1979.

Im Alter von 17 Jahren bricht der in Wien studierende Kunstschüler alle familiären und gesellschaftlichen Brücken hinter sich ab und begibt sich auf Wanderschaft quer durch Europa. Er lebt von vor Ort gehaltenen Vorträgen und dem Verkauf selbstgedruckter Gedichte auf der Straße. Mit 21 Jahren gründet er mit Freunden die Landkommune Monte Verita bei Ascona, die Pazifisten, Anarchisten, Theosophen und Lebensreformer anzieht (darunter auch kurzfristig Hermann Hesse). Ab 1910 zieht Gräser mit Weib und vielköpfiger Kinderschar im selbstgebauten Wohnwagen durch die deutschen Lande, oft angefeindet, verhaftet und von der Obrigkeit des Landes verwiesen. Für seine Kriegsdienstverweigerung entgeht er 1915 nur knapp der Exekution. Die Schweiz weist ihn 1919 als unbequemen Freigeist aus. Vor der Deportation aus dem Deutschen Reich schützt ihn 1926 nur das engagierte Eingreifen von Thomas Mann. Von der Nazi-Regierung mit Schreibverbot belegt und geächtet, verbringt der die Zeit des III. Reichs zuletzt versteckt und notdürftig in Dachmansarden Münchener Professoren. Keines seiner Werke wird je zu Lebzeiten gedruckt. Das Haupt- und Spätwerk entsteht in den Jahren nach dem 2. Weltkrieg. Bis zuletzt lebt Gräser besitzlos, trägt in Dichtergesprächen seine Werke auf der Straße vor und verteilt seine Schriften als Flugblätter in den Parks von München. (M. Claus)

"Wenn man ihn nach seinem Leben fragte, wich er aus. 'An meinem Leben ist nichts wichtig; der alte Icke ist lange tot.' Dieser Mann, der das abenteuerlichste und mutigste Leben geführt hat, das man sich denken kann, das Leben eines freien Mannes, der sich nie in Knechtschaft begeben hat, der stolz darauf war, nie um Geld gearbeitet zu haben, dieser Mann hat in all seinen Schriften, auf Tausenden Blättern, so gut wie nichts über sein Leben verlauten lassen. ... Unter dem Druck härtester Not entstand in den Nachkriegsjahren Gräsers Alterswerk, in dem seine TAO-Erkenntnis und TAO-Verwandlung erst ihre letzte, reifste und blühendste Entfaltung erreicht ... Der Wanderer im selbstgenähten, buntfarbig bestickten Gewand, mit wallendem Haar und Bart, das Netz mit Früchten über der Schulter, die Sandalen an den nackten Füßen - er blieb ein Fremder in seinem Heimatland und er schien ein Gescheiterter. Es dauerte nicht mehr als zehn-zwanzig Jahre nach seinem Tod - da zogen Tausende, Zehntausende durchs Land, gekleidet wie er, heiter wie er, rebellisch wie er, naturfromm wie er. Und wieder lesen sie Laotse, lesen Buddha und Heraklit, lesen Thoreau, seinen Liebling - und lesen nun auch ihn, Gräser, lesen sein Tao-Buch ... Gräsers Tao-Buch - das ist fast ein Laotse inkognito."  (Aus dem Nachwort von Hermann Urspring)

"Eine sehr eigenwillige, manchmal fast unverständliche Bearbeitung des TaoTeKing, die mit dem chinesischen Urtext nur noch die Grundzüge gemeinsam hat." Eine solche Beurteilung wäre sicherlich haltbar, wird dem Werk dieses ungewöhnlichen Menschen allein aber wohl doch nicht gerecht. Während als Vorlage die 1911 neu erschienene Übersetzung von Richard Wilhelm gedient haben könnte, gerät die Auslegung von Gräser zu einer höchst individuellen Umformung des Textes, die auch vor neuen Wortschöpfungen nicht haltmacht (und ein sehr konzentriertes Lesen erfordert!). Es gibt Bücher, die man nur aus genauerer Kenntnis des Scheibers heraus verstehen kann, die ansonsten fremd und befremdlich bleiben. Um ein solches könnte es sich hier handeln. [Matthias Claus]


Eigenwillige Nachdichtung - ja, aber letztlich eine sehr individuelle Tao-Erfahrung und ein Leben als Vorbild für künftige Generationen ... Dao als unmittelbare Wanderung, als "Gehen" (Dao), als "Daoisieren des Dao" am eigenen Leib! (H. Klaus)

1979

Linde von Keyserlingk

LAO-TSE - Jenseits des Nennbaren. Sinnsprüche und Zeichnungen nach dem Tao Te King. Verlag Herder Freiburg im Breisgau 1979. (Herder TB 741) 126 S. ISBN 3-451-07741-9. [Interpretative Auswahl]

1979

Ni Hua-Ching

Complete works of Lao Tzu: Tao the ching & Hua hu ching. Shrine of the Eternal Breath of Tao, Malibu Cal. 1979. ["Tao"] (auch 1992)

1979

Carolus Verhulst

Tau Te Tsjing. (niederländisch).  Mirananda, Wassenaar 1979.

1979

Ariane Rump [+ Wing-Tsit Chan]

Commentary on the Lao-tzu by Wang Pi. In Collaboration with Wing-tsit Chan. Honolulu: University of Hawaii Press.

1980

Jan Ulenbrook

Das Buch vom rechten Wege und von der rechten Gesinnung. Übersetzung aus den Chinesischen, Wort für Wort (links) und in grammatische Form verbunden (rechts). Ullstein, Frankfrut/M. - Berlin - Wien 1980 (Ullstein TB 20067). [Weg"] (vgl. 1962).

1980

D. Howard Smith

? ["Tao"]

1980

John R. Leebrick

? ["way"]

1980

Caridad Diaz Faes

Tao-Te-Ching, El libro del recto camino. (spanisch). Morata, Madrid 1980.

1980

Anonymus

[Tao Te King] (spanisch). Carcamo, Madrid 1980.

1981

Man-jan Cheng (+ Tam C. Gibbs)

LAO-TZU: "My words are very easy to understand." Lectures on the Tao Teh Ching. (C) by Juliana T. Cheng. Translated from the Chinese by Tam C. Gibbs. North Atlantic Books [Press] , Richmond, California. 240 p. ISBN 0-913028-91-6 ["tao"]

1981

Rhett Y. W. Young + Roger T. Ames
(Ch'en Ku-ying)

Lao Tzu: Text, Notes, and Comments (tr. Ames and Young), Taipei ["Tao"]

1981

A. C. Graham

The Origins of the Legend of Lao Tan. Singapore: Institute of East Asian Philosophies. 1986 [1981]. ["Way"]

1981

Lionello Lanciotti

Il libro della virtù e della via. [Tao-Te-King]  (italienisch). Editoriale Nuova, Milano 1981.

1981

Anonymus

Il mistero del fiore d’oro. Edizioni Mediterranee, Roma 1981.

1981

Tam C. Gibbs

[Tao Te King] (in: Cheng, Man-jan: Lao-tzu. ) North Atlantic Books, Richmond Cal. 1981.

1981

Benjamin Hoff

The way to life. At the heart of the Tao Te Ching. New York 1981. ["Tao"]

1981

W. Mondrian, Graf von Lüttichau

das buch des li pe-jang, genannt LAO TSE. Verlag Autonomie und Chaos, Heidelberg.14 S.  ISBN: 3-923211-01-5
"die chinesische philologie hat sich seit jeher bemüht, den originalen text des tao te king aus einer vielzahl überkommener abschriften und varianten herauszufinden. nun ist aber eine derartige arbeit bei einem sozialphilosophischen text kaum denkbar, wenn nicht zuvor der inhalt grundsätzlich verstanden wurde.
          das tao te king aber wurde im laufe der jahrhunderte zu einer der grundlagen des allseits erforschten taoismus, eines mystisch-religiösen kasperletheaters, für das der zum lao tse avancierte philosoph und psycholog (den ich hier li pe-jang nennen will) nichts konnte. dieser scheinbar selbstverständliche zusammenhang verführte nun die sinologen in ost und west regelmäßig dazu, götter und dunkle mächte in den text hineienzusuchen ... durch ganze sinfonien von fußnoten werden bezüge zu chinesischen, japanischen und abendländischen interpretatoren und übersetzern hergestellt, und zuletzt sieht sich der text oft mit aller gewalt in den rahmen eines gedanklichen systems gepreßt, das dem übertrager offenbar schon vor der lektüre des textes selbstverständlich gewesen sein muß; - anders ist die ignoranz kaum zu begreifen, mit der zumeist jegliche komplexere gesellschaftspolitische aussage esoterisch umschrieben, wenn nicht verdreht wird.
          um meine kritik zu belegen, genügt es, mehrere beliebige übertragungen des tao te king miteinander zu vergleichen. daß da irgendetwas ganz grundsätzlich nicht stimmen kann, ist im wettstreit der verschiedenen philologischen schulen und theorien offenbar noch niemandem aufgefallen. - eine glanzvolle ausnahme stellt die übertragung von alexander ular dar, die mir den wesentlichen anstoß für meine arbeit gab.
          diese übertragung in inhaltlich adäquatere sprache versteht sich als ansatz. ich wünsche mir eine ganz andere darstellung: dem chinesischen text, zu dem jedes einzelne piktogramm in seiner bildhaften bedeutung sowie dem bedeutungswandel bis hin zur zeit des li erläutert wird, sollte eine sinnvolle übertragung parallel gegenüberstehen. dadurch könnte der leser einiges mehr von den immer mitschwingenden assoziationen aneinander gereihter bilder sowie noch mitgemeinter urbedeutungen finden."  (Aus dem Nachwort des Herausgebers)

"... der Eindruck täuscht. Die unkonventionelle Aufmachung beinhaltet sehr selbständige Gedanken und bietet das, was bei TaoTeKing-Übertragungen sonst selten ist: Eine sinnhaltige freie Umsetzung, die zum Nachdenken anregt. Eine unprätentiöse und bedachte Auslegung des TaoTeKing; oft sehr frei im Umgang mit dem Text, aber immer begründet. ... Eine der Versionen, die man gelesen haben sollte."  (M. Claus)

Eine Übersetzung zwischen allen Stühlen - die Aufmachung ist daoistisch-schlichter als das Dào erlaubt ... und der Inhalt etwas unversöhnlicher als das Dé vorlebt. (H. Klaus)

1982

Henry Wei

The Guiding Light of Lao Tzu: A New Translation and Commentary on the Tao Teh Ching.  The Theosophical Publishing House, Wheaton, Illinois U.S.A. / Madras, India / London, England 1982. ["Tao"] incomplete - in Onkellotus.

1982

Tolbert McCarroll

The Tao: the sacred way of Lao Tzu. Crossroad, New York 1982. ["Tao"]

1982

Kàngshēng

? [Parallel zu den beiden Mǎwángduī-Texten eine Synthese aus beiden - "korrigierte Gesamtausgabe".]

1982

Robert G. Henricks

"On the Chapter Divisions in the Lao Tzu", BSOAS, vol. 45, 1982, #3, pp. 501-524.

1982

Yu-Suen Piao

Tao Te King - Visdommens Bog. Sphinx, København 1982.

1982

D. C. Lau

Tao Te Ching. The "Wang Pi & Ma Wang Tui" Texts, discovered in 1973. The Chinese University Press - Chinese Classics, Hong Kong 1982.

1982

Eberhard Cold

Lao tse, Tao Te Ching. Das Buch des Alten Meisters vom Tao und der Demut. Sophia, Königstein/Ts., 1982

1982

Jörg Weigand

LAO-TSE, Weisheiten. Heyne, München 1982 (Heyne TB EX Libris 91) [Auswahl, thematische Anordnung]

1982

Julius Evola

Il libro della via e della virtù. Arktos, Carmagnola (Torino) 1982.

1983

Raghavan Iyer

? ["Tao"]

1983

Anonymus

Tao-Te-Ching. Il libro del principio e della sua azione. Edizioni Mediterranee, Roma 1983.

1984

Hermann Levin Goldschmidt
(1914-?)

Weg und Weisung des alten Lehrers. TAO-TE-KING des LAO-TSE. Ok-Nyffeler, [Eigenverlag] Zürich 1984, 1985². ["Weg"]
Eigenwillig-"emanzipatorischer" Schreibmaschinen-Ansatz, mehr liebens- als würdig! (H. Klaus)
incomplete - in Onkellotus.

1984

Stan Rosenthal

THE TAO TE CHING by LAO TZU ["Tao"]

1984

Pu Songling

The Taoist Priest of Laoshan Mountain. aus: The Strange Tales of Liaozhai, hrsg. v. Cao Zuorui. Foreign Languages Press, Beijing 1984.

1984

Ma Kou

? (franz.)

1984

Bernard Botturi

Tao-tö king - la tradition du Tao et de sa sagesse. Cerf, paris 1984.

1985

Herrymon Maurer

Lao Tzu / Tao The Ching - The Way of the Ways. Schocken, New York 1985.  ["Tao "] (the Tao of Quakerism) incomplete - in Onkellotus.

1985

John Heider

incomplete - in Onkellotus. ["Tao"]

1985

Ren Jiyu

Book of Lao Zi, published by the Shanghai Chinese Classics Publishing House in 1985. ["Tao"]

1985

Richard Wilhelm + H. G. Oswald

Tao Te Ching - The Richard Wilhelm Edition, transl. by H. G. Ostwald. Arkana (Routledge & Kegan Paul), London - Boston - Melbourne - Henley 1985.  (engl. )  ["DAO"] ® 1910 Richard Wilhelm; incomplete - in Onkellotus.

1985

Knut Walf

Westliche Taoismus-Bibliographie (WTB) - Western Bibliography of Taoism Limburg Korin (Essen, Die Blaue Eule 1986, 1989, 1992, 1997, 2003)

1985

Edgar Wüpper

Laotse - der alte Mann und die Sprüche. Chiva, Kiel 1985. [UNICORN - Ungewöhnliche Schriften, 7]

1985

Hans Knospe + Odette Brändli

Lao Tse. Tao-Te-King. Neu ins Deutsche übertragen, mit einem Nachwort von Knut Walf. Diogenes Verlag, Zürich. 1985, 1990, 1994, 1996, ISBN 3 257 05528 5 (auch Knospe 1992) ["Weg"]
Handliches Format mit (sehr genauer) nackter Übersetzung ohne eine einzige Zeile mehr - daher mit Walf's professoralem Nachwort eingekleidet! (H. Klaus);
incomplete - in Onkellotus.

1986

R. L. Wing
deutsch: Peter Kobbe
 

The Tao of Power.  ["Tao"] ® deutsch: (Peter Kobbe) Der Weg und die Kraft. Laotses Tao-te-king als Orakel und Weisheitsbuch. incomplete - in Onkellotus (auch Kap. 21)
Mit Kalligraphien von Tse Leong Toy, Lam-po Leong und Johanna Yeung. Illustrationen
von Scott Bartlett. Droemer Kn
aur, München., 1987)
"Meine Übersetzung folgt dem Urtext so wörtlich wie irgend möglich, ohne das Beiwerk von Reim und poetischer Umschreibung. Neben jedem übersetzten Kapitel ist der entsprechende Urtext mit abgedruckt, um dem an dieser ungewohnten, aber sehr schönen Schriftsprache interessierten Leser die Möglichkeit zu geben, in die chinesische Originalfassung einzudringen und sich in ihr, selbst ohne vorherige Kenntnis der Schriftzeichen, zurechtzufinden. Das alte Chinesisch ist eine dunkle, paradoxe Sprache. Es kennt kein Aktiv oder Passiv, kein Singular oder Plural. Beinahe jedes Wort kann in der jeweiligen Aussage sämtliche grammatikalischen Funktionen übernehmen. Es ist die Aufgabe des Übersetzers, für den Leser die diesbezüglichen Unterscheidungen festzulegen und die bestmögliche Wahl zu treffen, die der Übertragung des Werkgehalts am ehesten gerecht wird.
          Um die Sprödigkeit der Übersetzung etwas abzumildern und den Sinn der Texte deutlicher herauszustellen, wurden die Kapitel-Zeilen in einer typographischen Anordnung dargeboten, die den Eindruck und den Rhythmus des Originals wenigstens ansatzweise vermitteln soll. Altchinesische Texte haben keine Interpunktion, und wieder ist es Aufgabe des Übersetzers, die Grundgedanken so voneinander abzugrenzen, daß sie dem Leser faßlich werden   ...
          Das Wort Tao habe ich nicht übersetzt, da es ein Begriff ist, der westlichen Lesern immer vertrauter wird. Häufig wird es mit "der Weg" übersetzt, aber dieser Ausdruck gibt nicht die eigentliche Bedeutung von Tao wieder; genau genommen bedeutet es "die Wirkungsweise des Universums". Ohnehin ist das zentrale Anliegen des Tao Te King die nähere Bestimmung des Tao; deswegen ist eine Übersetzung des Wortes nicht wirklich erforderlich. Das Wort Te wird häufig mit "Tugend" übersetzt, eine etwas unglückliche Wortwahl für einen überaus wichtigen Begriff. In der westlichen Welt wird Tugend mit Rechtschaffenheit assoziiert, aber in Wirklichkeit bezieht sich der Ausdruck Te auf die potentielle Energie, die dann entsteht, wenn man sich am richtigen Ort und zum richtigen Zeitpunkt in der richtigen Disposition befindet. Im frühen China wurde das Pflanzen des Saatguts als Te aufgefaßt, und davon leitete sich die Bedeutung von Te als gespeicherte Energie oder Potentialität ab, gelegentlich auch als magischer Kraft. Erst Jahrhunderte später, als die konfuzianistischen Ideale in ihrer Blüte standen, wurde Te allmählich in der Bedeutung von gesellschaftlich sanktioniertem Moralverhalten gebraucht, und in diesem Sinne wurde es schließlich mit "Tugend" übersetzt. Deshalb habe ich, in Anlehnung an andere zeitgenössische Übersetzer, die Bedeutung von Te wieder auf seinen ursprünglichen Begriff, den der "Kraft", zurückgeführt.
          Zum richtigen Verständnis eines Werkes wie des Tao Te King ist es wichtig, sich ständig vor Augen zu halten, daß chinesische Schriftzeichen weniger Repräsentanten von Wörtern als Symbole für Ideen sind. Nicht mit Worten teilt uns Laotse mit, was er denkt, sondern er zeigt es uns in Symbolen. Deshalb wendet sich das eigentliche Werk unmittelbar an die geistige Intuition des Lesers, während die Worte gegenüber der zentralen Idee nur eine Übermittlerrolle spielen. Wegen dieser radikalen Ausrichtung auf eine einzige Idee gilt für das Tao Te King das Sprichwort: 'Besser, du liest ein Buch hundertmal als hundert Bücher einmal'.
          Die Grundintention des Tao Te King besteht darin, im Bewußtsein des Lesers wie ein Katalysator zu wirken und Einsichten in das Wesen der Realität freizusetzen, was für den Leser wiederum bedeutet, daß er an der Sinnkonstituierung des Werkes produktiv teilnehmen muß. Laotse hatte nicht die Absicht, ein abgeschlossenes, endgültiges, eindeutiges Werk zu schaffen, das über den historischen Wandel erhaben wäre; es hätte sich dann nicht wie das Tao selbst verhalten. Genau dies hat Laotse aber gewollt und erreicht." (Aus den Anmerkungen zur Übersetzung von R. L. Wing) 

Eine schön aufgemachte Ausgabe des TaoTeKing, mit Kalligraphien, thematisch passenden Abbildungen und der Wiedergabe der chinesischen Textvorlage. Die Anmerkungen zur Schwierigkeit der Textübertragung im Hinblick auf die spezifischen Besonderheiten des alten Chinesisch machen deutlich, warum die Spannbreite der verschiedenen Übersetzungen so groß ausfällt. Die Übersetzerin empfiehlt das TaoTeKing - ähnlich dem I Ging - zur Verwendung als Orakelbuch und hält die Übersetzung deshalb möglichst neutral, um eigenen Assoziationen der Leser nicht im Wege zu stehen. (M. Claus)

Ein durchweg wunderbares Buch mit hervorragendem modernem Kommentar samt einer gehörigen Portion Physik- und Kosmogonie-Bewusstsein, das ohne das werbeträchtige Orakel-Beiwerk noch weiter vorne in meiner persönlichen Hitliste gelandet wäre! (H. Klaus)

1987

Manfred Kluge

?

1988

Stephen Mitchell

Tao te Ching, A New English Version (with forward and notes), Harper Collins Publishers Inc, NY. ["tao"]

1988